Foto: keystone-sda.ch

«Spieler sind in der Verantwortung»
FCL-Legenden stärken Häberli den Rücken

Luzern holt in fünf Partien vier Punkte. Ist Trainer Thomas Häberli noch tragbar? Ja, sagen die FCL-Legenden.
Publiziert: 28.08.2019 um 10:40 Uhr
Marco Mäder

Petar Alexandrov

Torschützenkönig 1995/96, 55 Partien für den FCL

«Man muss an Thomas Häberli festhalten. Er ist ein junger Trainer und hat noch nicht so viel Erfahrung. Auch Sportchef Remo Meyer ist noch unerfahren. Deshalb soll man ihnen Zeit geben. In letzter Zeit ist es in Mode, dass ein Trainer gehen muss, sobald es nicht läuft. Da müssen wir einfach mehr Geduld haben. In Luzern sind einige Spieler gegangen, einige neue gekommen. Das braucht Zeit. Es ist noch nicht so schlimm. Ich finde es aber schade, dass Luzern keine Konstanz an den Tag legen kann. Das wirkt sich dann auch auf die Zuschauerzahlen aus. Wenn man aber am Trainer festhält, dann kann man Konstanz reinbringen. Es ist schade, dass das Stadion nie voll ist. Das muss zu denken geben.»

Hanspeter «Hansi» Burri

Meister 1989 und Cupsieger 1992, 198 Partien für den FCL

Thomas Häberli sieht sich bei Luzern mit viel Kritik konfrontiert.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
1/7

«Der FCL muss an Trainer Thomas Häberli festhalten. Alles andere würde keinen Sinn machen. Man hat ihn als Ausbildungstrainer geholt – und er versucht, die vielen jungen Spielern weiterzubringen. Remo Meyer wird das Projekt mit Häberli durchziehen – andernfalls wäre der Sportchef wohl auch weg. Häberli passt zu Luzern, er bleibt menschlich. Ausserdem stellt sich die Frage, ob es überhaupt Alternativen geben würde. Das Problem in Luzern ist die Breite des Kaders. Da müsste Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg das Portmonnaie aufmachen, so dass man einen grösseren Namen holen könnte. Luzern träumt von einem solchen Spieler. Blessing Eleke hätte das Zeug dazu, er ist aktuell aber wie ein Fremdkörper im Team. Vielleicht ändert sich das, wenn nächste Woche das Transferfenster schliesst.»

Andy Halter

62 Partien für den FCL

«Ich finde, einem jungen, talentierten Trainer kann man Zeit geben. Wir haben im Schweizer Fussball einen zu grossen Trainer-Verschleiss. Das kann ich nicht nachvollziehen. Aber da geht es ums Finanzielle. Man kann ja nicht die ganze Mannschaft auswechseln – also wechselt man halt den Trainer. Aber diese Entwicklung wirft schon Fragen auf. Haben wir so schlechte Trainer? Die sind doch alle top ausgebildet. Man hat doch keine Garantie zur Besserung, wenn man den Trainer wechselt. Ich finde, die Spieler sind auch in der Verantwortung. Sie müssen sich wehren und auf dem Platz Spiele gewinnen. Ich würde mir wünschen, dass man den Trainern mehr Zeit geben würde.»

Rolf Fringer

Ehemaliger Sportchef, Spieler und Trainer von Luzern

«Man muss unbedingt an Trainer Thomas Häberli festhalten. Man hatte Unsicherheiten während der Transferzeit. Erst der Abgang von Christian Schneuwly, dann das Theater mit Blessing Eleke, da hat man Zeit verloren. Ich glaube aber, dass Ibrahima Ndiaye ein guter Transfer war. Wenn man das Team so zusammenhalten kann und sich die neuen Spieler integrieren, dann wird der FCL ähnlich gut abschneiden wie letzte Saison.»

Das meint BLICK zu Thomas Häberli

Thomas Häberli ist der vierte Trainer, der unter Sportchef Remo Meyer amtet. Vier Trainer in zwei Jahren: Nur Sion hatte in dieser Zeit mehr Wechsel an der Seitenlinie.

Im Februar muss der FCL 1,25 Millionen Franken für die Entlassung von René Weiler auf den Tisch legen. Meyers Entscheidung, die jetzt für ihn zum Problem wird. Denn entlässt er auch Weiler-Nachfolger Häberli, hat er innert wenigen Monaten zum zweiten Mal den falschen Coach an die Seitenlinie gestellt.

Möglich, dass eine Häberli-Entlassung auch Meyer den Job kosten würde.

Was kann man Häberli vorwerfen? Er muss sofort härter werden. Dass ein Blessing Eleke während einer Team-Ansprache des Trainers pausenlos den Kopf schütteln darf, ohne dass es Konsequenzen nach sich zieht, spricht Bände. 

Doch der Trainer ist nicht Luzerns Hauptproblem. Das Kader ist nicht konkurrenzfähig, nicht breit genug. Auch das fällt in Meyers Verantwortungsbereich. Zwar hat er einen Super-Keeper aus Leipzig verpflichtet. Doch wenn der FCL beim Stand von 0:1 einen Verteidiger für einen Stürmer einwechseln muss, weil er keine besseren Optionen auf der Bank hat, hätte auch ein José Mourinho an der Seitenlinie ein Problem. 

Meyer muss bis zum Transferschluss nächste Woche noch die eine oder andere Verstärkung holen. Seinem Trainer zuliebe – und ihm selbst. Häberlis und Meyers Schicksal sind eng verbunden. 

Thomas Häberli ist der vierte Trainer, der unter Sportchef Remo Meyer amtet. Vier Trainer in zwei Jahren: Nur Sion hatte in dieser Zeit mehr Wechsel an der Seitenlinie.

Im Februar muss der FCL 1,25 Millionen Franken für die Entlassung von René Weiler auf den Tisch legen. Meyers Entscheidung, die jetzt für ihn zum Problem wird. Denn entlässt er auch Weiler-Nachfolger Häberli, hat er innert wenigen Monaten zum zweiten Mal den falschen Coach an die Seitenlinie gestellt.

Möglich, dass eine Häberli-Entlassung auch Meyer den Job kosten würde.

Was kann man Häberli vorwerfen? Er muss sofort härter werden. Dass ein Blessing Eleke während einer Team-Ansprache des Trainers pausenlos den Kopf schütteln darf, ohne dass es Konsequenzen nach sich zieht, spricht Bände. 

Doch der Trainer ist nicht Luzerns Hauptproblem. Das Kader ist nicht konkurrenzfähig, nicht breit genug. Auch das fällt in Meyers Verantwortungsbereich. Zwar hat er einen Super-Keeper aus Leipzig verpflichtet. Doch wenn der FCL beim Stand von 0:1 einen Verteidiger für einen Stürmer einwechseln muss, weil er keine besseren Optionen auf der Bank hat, hätte auch ein José Mourinho an der Seitenlinie ein Problem. 

Meyer muss bis zum Transferschluss nächste Woche noch die eine oder andere Verstärkung holen. Seinem Trainer zuliebe – und ihm selbst. Häberlis und Meyers Schicksal sind eng verbunden. 

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