So leiden bekannte FCB-Fans
«Die aktuelle Saison hat sehr weh getan»

Der FC Basel hat eine historisch schlechte Saison hinter sich. Die biederen Leistungen ihres Herzensklubs haben bei vielen Fans ihre Spuren hinterlassen.
Publiziert: 30.05.2024 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2024 um 17:14 Uhr
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Lucas WerderReporter Fussball

Baschi – Musiker

«Nach vielen unglaublich tollen Jahren hat die aktuelle Saison natürlich schon sehr weh getan. Ich glaube aber, dass wir den Tiefpunkt jetzt hinter uns haben. Mit Fabio Celestini haben wir einen kompetenten Trainer gefunden, der eine gewisse Ausstrahlung hat. Ich muss zugeben, dass ich Celestini früher für eine Schlafmütze gehalten habe. Aber da hat sich mein Bild in den letzten Monaten schon sehr verändert. Er hat einen richtig guten Draht zur Mannschaft.

Was mich in dieser schwierigen Saison sehr beeindruckt hat, sind die Fans. Egal, wie schlecht die Leistungen waren, standen sie in jedem Spiel hinter der Mannschaft. Das war sehr eindrücklich. 

Ich hoffe, wir können im Sommer den einen oder anderen Spieler halten. Zum Beispiel Thierno Barry. Bei ihm hatte ich zu Beginn Zweifel, dann hat er den Knopf aufgemacht. Ohne ihn wären wir in der Tabelle wohl noch weiter unten gelandet. Für die Zukunft wäre es schön, wenn die alte FCB-Mentalität wieder etwas Einzug halten würde: Stolz zu sein, dass man dieses Leibchen tragen und im Joggeli auflaufen darf.» 

Patrick «Almi» Allmandinger – Komiker

«Als FCB-Fan leidet man immer mit – egal, wie gut es läuft. Aber natürlich schmerzt es, wenn ich mich an die tollen Meisterfeiern zurückerinnere, bei denen ich selbst noch bei der Organisation mitgeholfen habe. Zum Beispiel bin ich mit ehemaligen Spielern wie Alex Frei, Pascal Zuberbühler, Massimo Ceccaroni oder Mario Cantaluppi noch immer gut befreundet. Das heute ist leider schon nicht mehr der gleiche FCB. Aber ich blicke der Zukunft positiv entgegen. Die Karten werden in der kommenden Saison neu gemischt. Vielleicht bin ich da etwas zu zuversichtlich. Aber ich hoffe, dass der FCB dann wieder unter den ersten drei bis vier Teams landet.» 

Musiker und FCB-Fan Baschi wünscht sich, dass die alte FCB-Mentalität wieder Einzug hält: «Stolz zu sein, dass man dieses Leibchen tragen und im Joggeli auflaufen darf.»
Foto: Thomas Meier
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Raphael Pfister – Betreiber Kult-Lokal «Didi Offensiv»

«Vor etwas mehr als einem Jahr stand der FCB noch im Conference-League-Halbfinal. Und jetzt dieser Absturz. Das hat an den Nerven der Fans sehr gezerrt. Bei uns im Lokal habe ich darum zeitweise schon eine genervte Stimmung wahrgenommenn. Auch eine gewisse Resignation war spürbar. Immer wieder wurde die Frage diskutiert, ob diese Mannschaft überhaupt besser spielen könne.

Die Treue zu Rotblau ist in Basel aber noch immer riesig. Egal, wie schlecht die Saison gewesen ist. Und ich habe gemerkt, dass man sich auch wieder über kleinere Siege wie gegen Yverdon oder Lausanne-Ouchy freuen konnte. Für die kommende Saison spüre ich trotz allem eine gewisse Hoffnung. Es wäre aber sehr wichtig, dass uns ein erneuter Mammut-Transfersommer erspart bleibt und Leistungsträger gehalten werden.»

Daniel alias X-User «Sali Zämme»

«Gelitten ist vielleicht das falsche Wort, es war eher eine Ohnmacht, die nicht enden wollte. Ein Albtraum, den ich nicht wahrhaben wollte. Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorstellen können, dass der FCB ernsthaft ein Abstiegskandidat werden könnte oder am Ende gar absteigen wird. Der Tiefpunkt war für mich Ende Oktober nach der 0:3-Niederlage gegen Lausanne-Sport erreicht Tabellenletzer und kein Tor im ganzen Monat geschossen ... Das war schon bitter. Ich war konsterniert und innerlich leer. Die Sprüche von Bekannten nahmen mich weniger mit als die eigentliche Situation an sich. 

Im Sommer sollte das Kader sinnvoll und nur punktuell verstärkt werden. Und Fabio Celestini soll in Ruhe arbeiten dürfen. Dann liegt ein Platz unter den ersten sechs bestimmt drin. Viel mehr aber wohl noch nicht. Wir FCB-Fans müssen uns aber auch bewusst werden, dass nichts selbstverständlich ist und Meistertitel derzeit einfach nicht realistisch sind. Gleichzeitig muss auch in der Chefetage Demut, Bescheidenheit und Besonnenheit einkehrt. Was unüberlegte Hauruckaktionen mit einer fragilen, jungen Mannschaft anstellen, haben wir in dieser Saison gesehen. Mir ist auch bewusst, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen ist, einen Fussballclub finanziell auf gesunde Beine zu stellen. Aber der sportliche Erfolg sollte niemals darunter leiden müssen.»

Maxi Wagner & Patrice Sterki – Fan-Podcast «Yynedruggt»

«Eine solche Saison ist kaum in Worte zu fassen. Und noch im Sommer 2023 wäre ein solcher Saisonverlauf einfach nahezu undenkbar gewesen. Ganz Basel wurde kalt geduscht! Zwei Ereignisse stechen für uns besonders heraus: Neben der Glanzparade von Barry und dem damit verbundenen Europacup-Aus gegen Tobol Kostanay war die 0:3-Heimschmach gegen den Aufsteiger aus Ouchy im letzten Herbst sicher der tiefste Stich in unser FCB-Herz. In diesem Sommer braucht es dringend Kontinuität und nur sehr gezielte Veränderungen im Kader. Hoffentlich hat die neue Führung mit Celestini an der Seitenlinie diese Einsicht. Und auch ein ruhiger Dave Degen, neben einem erneuten Besuch in unserem Podcast, könnte dem FC Basel guttun.»

Philippe Mangeney – Kult-Fan

«In fast 50 Jahren als FCB-Fan habe ich schon vieles erlebt und bin darum kampferprobt. Darum habe ich vermutlich weniger extrem gelitten als viele jüngere Fans, die bei jedem Spiel in der Kurve stehen. Aber das 0:3 gegen Lausanne-Ouchy war natürlich schon mein persönlicher Tiefpunkt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass es in der neuen Saison wieder aufwärts geht. Unter Celestini lief es schliesslich wieder besser. Aber noch reicht die Qualität des Teams nicht, um ganz oben mitzuspielen. Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man finanziell sparen muss und deshalb junge, unerfahrene Spieler aus dem Ausland holt.»

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