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Abstiegs-Schocker im Wallis
Wie viel GC trägt Yakin noch im Herzen?

Keller-Duell Sion – GC heute. Gibts für das Schlusslicht aus Zürich Schützenhilfe vom Sion-Trainer?
Publiziert: 16.03.2019 um 16:43 Uhr
Max Kern
Max KernSportjournalist

Schützenhilfe im Abstiegskampf? In einer Phase, in der es im Fussballer-Jargon um «Leben und Tod geht», eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht erinnert sich Sions Trainer Murat Yakin (44) heute daran, weshalb er vor 27 Jahren die unbeliebte Lehre als Metallbauzeichner abbrechen und in seinem Traumberuf «Fusbalschpiler» durchstarten konnte. Deshalb: Ein bisschen Schützenhilfe für den ehemaligen Steigbügelhalter aus Zürich, weshalb eigentlich nicht?

Die Geschichte spielt im Juni 1992. Murat Yakin, 17-jähriges Talent von Zweitligist Concordia Basel, steht für die 1.-Liga-Aufstiegsspiele gegen den FC Ibach im Aufgebot. Doch Yakin plagen Oberschenkel-Probleme. Er kommt deshalb erst im Laufe der zweiten Halbzeit rein, erzielt in der 87. Minute mit seinem zweiten Schuss das matchentscheidende 1:0. Vor Ort ist auch der damalige GC-Sportchef Erich Vogel. Congeli-Trainer René Rietmann hat ihm das Ausnahme-Talent schmackhaft gemacht.

Beim Rückspiel am 7. Juni 1992 ist Vogel wieder unter den Zuschauern. Denn mittlerweile hat auch der damalige NLB-Klub FC Basel Lunte gerochen, dass der Erzfeind aus Zürich ihnen vor der Haustüre ein Ausnahmetalent wegschnappen könnte. Yakin steht wieder nur die letzten 20 Minuten auf dem Feld. Danach muss es für Vogel schnell gehen. Er schnappt sich Murat, dessen Mutter Emine und Muris Halbbruder Ertan Irizik, damals Profi beim FC St. Gallen. In der Schiri-Kabine unterschreibt Yakin seinen ersten Profi-Vertrag. Und erfüllt sich seinen Berufswunsch aus der Primarschule. «Fusbalschpiler» hat er damals als Traumberuf angegeben.

Edelfan: GC entdeckte und förderte den jungen Murat Yakin. Ob er sich heute daran erinnert?
Foto: Blicksport
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Zwar steigt Yakin nach der Sommerpause trotz unterschriebenem Vertrag mit GC beim FC Basel ins Training ein. Doch der damalige FCB-Trainer Friedel Rausch (†) soll gefragt haben: «Was soll ich mit diesem fetten Türken?»

Yakin fährt auch mit den Grasshoppers ins Sommer-Trainingslager nach Schweden. Und ist beeindruckt von den holländischen Physios, die seine dauernden Oberschenkel-Probleme in Kürze wegbringen.

Abwehrchef mit 18 Jahren

Nur drei Monate später steht der eben 18 Jahre alt gewordene Yakin als Abwehrchef von GC im Römer Olympia-Stadion gegen die AS Roma im Uefa-Cup auf dem Feld. GC-Star-Trainer Leo Beenhakker (ex Real Madrid) ist Muris Steigbügelhalter. VfB Stuttgart, Fenerbahçe Istanbul, Kaiserslautern und Basel sind Yakins nächste Vereine als Profi. Und bei GC sammelt er von 2007 bis 2009 neben Hanspeter Latour erste Trainer-Erfahrung auf Super-League-Niveau.

Mit einem Sieg heute im Kellerduell würde Muri seinen Herzens-Klub GC am Tabellenende festnageln. Will er das wirklich?

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Credit Suisse Super League 24/25
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Servette FC
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FC Luzern
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FC Lausanne-Sport
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FC Winterthur
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BSC Young Boys
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Die Schande vom Tourbillon
GC-Fans provozieren Spielabbruch in Sion!

Die Super-League-Partie zwischen Sion und GC verkommt zum Skandalspiel. Anhänger der Grasshoppers wüten – und erzwingen einen Spielabbruch.
Publiziert: 16.03.2019 um 21:04 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:07 Uhr
Hier werfen die GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld
0:10
Riesenskandal in Sion:Hier werfen GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld
Max Kern

«Mit Dir durch dick und dünn», steht auf dem Transparent in der GC-Fankurve zum Spielbeginn. Von wegen! Nachdem der Lette Uldrikis und der Ex-Hopper Kasami Sion bis zur 30. Minute 2:0 in Führung geschossen haben, drehen die Fans des Tabellenletzten in  Sion erstmals durch. Es fliegen Leucht-Raketen aufs Feld. Noch passiert nicht viel.

Kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit eskaliert die Situation im Tourbillon! Wieder senken sich 1000 (!) Grad heisse Pyros aufs Feld. Schiri Tschudi schickt die Spieler in die Kabine. Damit sich die Lage beruhigt. Denkste!

Riesenskandal in der Super League: Wütende GC-Fans erzwingen am 16. März einen Spielabbruch!
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Nach neun Minuten Unterbruch das gleiche Prozedere! Wieder ein Pyro-Angriff aus der GC-Kurve.

Ref Tschudi winkt wieder alle Beteiligten in die Katakomben. An der Seitenlinie besprechen sich Sions Boss Christian Constantin, GC-Präsi Stephan Anliker und sein CEO Manuel Huber.

Anliker: «Verhalten ist unentschuldbar!»

Wenig später zeigt GC Geschlossenheit. Angeführt von Trainer Tomislav Stipic gehen Spieler, Präsident und CEO zur Kurve. Sie wollen deeskalierend wirken.

Geht nicht. Die Hoppers kapitulieren vor den eigenen Fans! Anliker winkt sein Team in die Kabine. Der Unparteiische pfeift wenig später definitiv ab. Gegen 7000 Fans, die Eintritt gezahlt haben, müssen nach Hause.

Anliker: «Das Verhalten unserer Fans ist unentschuldbar, eine Katastrophe. Ich weiss nicht, was in deren Köpfen vorgeht. Die Leute waren dermassen aufgegeilt, wie wilde Tiere. Ich habe die Mannschaft zurückgenommen. Es muss etwas gehen. Der Verband und vor allem der Staat sind gefordert. Wir als Klub können dieses Problem nicht alleine lösen. Ich bin überzeugt, ein Grossteil unserer Kurve ist enttäuscht. Und es waren offenbar viele da, die man nicht gekannt hat.»

«Die waren so aufgegeilt, wie wilde Tiere»
2:18
Anliker über GC-Chaoten:«Die waren wie wilde Tiere»

Wie fühlt sich der Boss des Tabellenletzten nach diesem Pyro-Skandal? Anliker: «Das Gefühl geht Richtung Ohnmacht.»

Sions CC: «Jeder Klub ist für seine Fans verantwortlich. Ich rechne deshalb mit einem 3:0-Forfait-Sieg für uns.» Torschütze Pajtim Kasami schiebt den Spielern seines Ex-Klubs die Schuld für den Spielabbruch zu: «Die GC-Spieler müssten schon beim ersten Vorfall Verantwortung übernehmen und zu ihren Fans gehen. Aber die Spieler hatten Schiss. Ich bin hässig, das Ganze ist traurig für den Schweizer Fussball! Ich habe ja schon in vielen Ligen gespielt, aber so etwas ist nicht akzeptabel.»

Der GC-Bus wird von einer Polizei-Eskorte auf die Autobahn begleitet.

Urteil? «Das muss sehr schnell gehen»

Zuvor verabschiedet sich GC-Präsi Anliker von Sion-Trainer Murat Yakin, den er vor elf Monaten entlassen hat. Anliker wiederholt: «Die waren wie wilde Tiere.»

Yakin wenig später: «Wir haben super gespielt. Ich hatte gehofft, dass wir das in der zweiten Halbzeit durchziehen können. Leider lags dann nicht mehr in unseren Händen.»

Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League, sagt: «Ich bin sehr, sehr traurig. Die GC-Spieler waren nach Sion gekommen, um zu zeigen, dass sie noch da sind. Die eigenen Fans haben sie nicht gelassen.» Wann gibts ein Urteil? Schäfer: «Normal geht das einen Monat. Aber jetzt muss das sehr, sehr schnell gehen. Doch die Nati-Pause kommt uns entgegen.»

Sion spielt mit Hoppers-Abwehr Katz und Maus
2:30
GC-Fans erzwingen Spielabbruch:Sion spielt mit Hoppers-Abwehr Katz und Maus
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