Foto: Andy Mueller/freshfocus

Sion-Coach Yakin zur Rückrunde
«Das Ziel? Der Cup und nach oben klettern»

Der FC Sion liebt die Türkei. Derart, dass man den Aufenthalt trotz sintflutartiger Regenfälle in Belek um drei Tage verlängert hat. Trainer Murat Yakin erklärt warum. Und wie ihn der Tod von Aniello Fontana mitnimmt.
Publiziert: 22.01.2019 um 18:49 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:08 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

BLICK: Murat Yakin, alles klar in ­Ihrer zweiten Heimat?
Murat Yakin: Na ja, im Moment glaube ich, dass da Blitze eingeschlagen haben in unserem Hotel.

Es regnet schon wieder?
Und wie! Sintflutartig.

Ich nehme an, Ihre Gedanken waren an diesem Morgen an einem anderen Ort. In Schaffhausen.
Natürlich. Der Tod von Aniello Fontana macht mich extrem 
betroffen. Gleichzeitig bin ich froh, diese Zeit mit ihm verbracht zu haben und ein Teil ­seines Lebens gewesen zu sein. Er war eine Person, die ich enorm respektiert und geschätzt habe und die sehr viel für den Schweizer Fussball getan hat. Ich weiss, dass die ­Familie stark genug 
ist, diesen Verlust zu verarbeiten, denn der Familienzusammenhalt ist bei den Fontanas gross.

Murat Yakin und sein FC Sion bereiten sich im türkischen Belek auf die Rückrunde vor.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Zurück nach Belek. Wenigstens ist es dort nicht um den Gefrierpunkt wie hier …
Aber kühl ist es auch. So kommen gleich drei Komponenten zusammen: Regen, Wind, Kälte.

Dennoch haben Sie das Camp um drei Tage verlängert. Aus reiner Heimatliebe?
(lacht) Nein, also gar nicht. Wir können hier auf Rasen trainieren. Und wir haben Dutzende mögliche Testspielgegner in der Nähe, die man flexibel kontaktieren kann. Das ist in der Schweiz nicht möglich. Wir bereiten uns seriös vor, denn wir haben in der Rückrunde etwas vor.

Das wäre?
Da ist zum einen der Cup, das ist ein Ziel, klar. Zum anderen wollen wir in der Meisterschaft nach oben klettern.

Sie sagen nicht wie zum 
Beispiel GC-Trainer Thorsten Fink: Wir wollen in den Europacup?
Ich sage nur: Wir wollen nach oben klettern.

Da hilft eine 1:7-Klatsche gegen 
ein Challenge-League-Team wie Aarau nicht gerade?
So etwas kann passieren. Wir hatten viel Belastungszeit. In diesem Spiel für jene, die neu, jung sind oder lange verletzt waren.

Waren Sie stinkig?
Nein. Schmerzhaft waren die vielen Eigenfehler, die wir gemacht haben. Und ich habe ­viele Dinge gesehen. So, dass es bei dem einen oder anderen Spieler noch ganz viel braucht.

Ist der präsidiale Jet bereits in 
Antalya gelandet?
Nein. Ich weiss auch nicht, ob der Präsident kommt. Wir haben hier ja alles unter Kon­trolle … Ich versorge ihn mit ­Videos, Fotos und SMS. WhatsApp hat er ja nicht … So ist es fast, wie wenn er live dabei wäre.

Gestern ist das Team erstmals 
raus aus dem Hotel gekommen.
Ja. Wir haben abends die römischen Ruinen in Side besucht und haben dann am Meer gegessen.

Sie sind nun elf Tage in Belek. Ist noch kein Lagerkoller aufgekommen?
Nein. Wir haben ja sehr viele Testspiele. Am Dienstag haben wir das fünfte gegen Bohemians Prag, und für Freitag suche ich noch einen Gegner für einen sechsten Match. Daneben gibts ja Pingpong, Bowling etc.

Und Sie selber: Reicht es noch für eine zweite Golfrunde?
Bei diesem Wetter  …? Wir werden sehen.

Wie gehts der Familie?
Die sind alle wieder weg. Am Montag war ja wieder Schule.

Reden wir über einzelne Spieler. CC hat gesagt, Sie müssten Richairo Zivkovic von Ostende analy­sieren, weil das ein interessanter Stürmer sei.
Primär analysiere ich jene, die hier sind. Das sind schon genug …

Johan Djourou?
Nein, auch mit ihm befasse ich mich nicht.

Zu jenen, die da sind: Burim 
Kukeli hat sein Comeback gegeben, sein letztes Super-League-Spiel hat er vor einem Jahr gemacht.
Er ist physisch fit. Er kommt langsam. Burim ist ein sehr intelligenter Spieler, der sehr gute Chancen hat, in der Rückrunde zu spielen.

Das heisst, dass der eine Platz ­eines home-trained Players durch ihn besetzt wird. Wie stehts mit Martin Angha, der im Sommer am Meniskus operiert wurde?
Eine lange Verletzungszeit kann man nicht mit zwei, drei Wochen Training kompensieren. Wenn er fit ist, kann er hilfreich sein.

Und Alex Song – ist er nun endlich fit?
Er macht es gut. Er findet seine Position allmählich, die er in 
jener Zeit innehatte, aus der man ihn kennt. Was ihm noch abgeht, ist der Spielrhythmus. Deshalb wollte ich auch möglichst viele Testspiele.

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Mannschaft
SP
TD
PT
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FC Lugano
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6
4
13
2
Servette FC
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6
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12
3
FC Zürich
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5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
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6
9
10
6
FC St. Gallen
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5
5
10
7
FC Sion
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6
4
10
8
Yverdon Sport FC
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6
-4
5
9
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Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
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-7
4
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6
-7
4
12
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6
-7
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