Italiener zurück beim FC Sion
Diesmal hat CC Tramezzanis Lohnvorstellungen erfüllt

Sion-Präsident Christian Constantin ist der Trainer-Rezyklierer der Schweiz. Didier Tholot und Michel Decastel waren dreimal Sion-Coaches. Nun holt CC Paolo Tramezzani zurück. Es wird das dritte Mal des Italieners.
Publiziert: 09.10.2021 um 13:17 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2021 um 11:01 Uhr
Alain Kunz

Als Tramezzani (51) Mitte August 2020 den Ligaerhalt mit den zuvor akut abstiegsgefährdeten Wallisern schafft, ist CC des Lobes voll über den Mann aus der Emilia-Romagna: «Paolo hat einen starken Job gemacht und gebracht, was ich von ihm erhofft habe.» Ein langfristiges Engagement scheint Formsache.

Doch Tramezzani fordert einen deutlich höheren Lohn. Am Ende ist es zu viel für CC. Die beiden gehen getrennte Wege. CC holt Flop-Coach Fabio Grosso. Tramezzani geht im Januar nach Kroatien zu Hajduk Split, führt den Klub auf Platz vier. Im Juli wechselt Tramezzani nach Saudi-Arabien zu Al-Faisaly Harmah.

Tholot war viermal im Wallis

CC erklärt: «Ich habe schon seit Anfang Woche sondiert, ob da was zu machen sei. Paolo hatte Interesse. Und der Klub hatte eine Bedingung, um ihm die Freigabe zu erteilen: Dass die Nachfolge bis Samstag geregelt sei.» Die Saudis einigten sich mit einem Portugiesen. Der Weg für das dritte Engagement des Italieners im Wallis war frei.

Zurück im Sion-Rudel: Paolo Tramezzani (M.), hier im Sommer 2020 mit Itaitinga (l.) und dem mittlerweile abgewanderten Roberts Uldrikis.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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CC ist bekannt dafür, geschasste Trainer immer wieder zu engagieren. Ein Phänomen, das man vor allem aus Italien kennt. Rekordhalter ist der heutige Pau-Coach (Ligue 2) Didier Tholot. Der war viermal (!) im Wallis – einmal als Spieler – und brach beim letzten Engagement vom Januar 2015 bis Mai 2016 alle Rekorde: 604 Tage war der Franzose am Stück Sion-Coach.

Ob Tramezzani Gleiches gelingt? Fakt ist: Lugano führte er in die Europa League. Das erste Sion-Engagement stand wegen einer Erkrankung seiner Frau unter keinem guten Stern. Dann wird er mit APOEL Nikosia zyprischer Meister. In Livorno hingegen erlebt Tramezzani ein Debakel: Nach 7 Spielen und nur zwei Pünktchen wird er entlassen. Es folgt seine Sion-Zeit im ersten Pandemie-Jahr und die erwähnten Jobs. Ausser in Livorno hatte der ehemalige Inter-Spieler, der 1994 mit den Nerazzurri den Uefa-Cup gewann, also immer Erfolg.

«Paolo weiss genau, was er will. Er hat eine klare Spielidee» sagt Sportchef Barthélémy Constantin. Und weiter: «Irgendwie war sein letztes Engagement unvollendet. Das wollen wir nun zu Ende bringen.» Tramezzani hat bis Ende Saison 2022/23 unterschrieben. Diesmal hat CC dessen Lohnvorstellungen erfüllt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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