Sie können sich nicht leiden
Klassiker verkommt zum Kampf der Erzrivalen Degen und Malenovic

FCB gegen FCZ heisst neu auch David Degen gegen Milos Malenovic. Die beiden ehemaligen Berater verbindet eine lange Rivalität.
Publiziert: 30.03.2024 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2024 um 11:58 Uhr

Fabio Celestini (48) hat das vergangene Wochenende für einen Kurzabstecher nach Wien genutzt. In der Staatsoper hat sich der FCB-Trainer «Die Entführung aus dem Serail» angeschaut. Ein klassischer Dreiakter aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart, in dem Piraten die Braut des Spaniers Belmonte entführen und dieser sie zurückerobern will.

Ganz so ausgefallen dürfte es am Samstag im Klassiker – wenn es bei Celestini wieder nur um Fussball geht – nicht werden. Doch auch das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich (20.30 Uhr live auf Blick) verspricht Spannung. Es ist der dritte und wohl auch letzte Akt in dieser Saison zwischen den beiden.

Erzfeinde treffen aufeinander

Der Match ist neben dem sportlichen Aspekt aus einem anderen Grund noch ganz brisant. David Degen, FCB-Präsident, gegen Milos Malenovic, FCZ-Sportchef. Freunde sind die beiden nicht, vielmehr Feinde. Wie Belmonte und die Räuber in Dreiakter, den Celestini sich angeschaut hat.

Am Samstagabend duellieren sich der FCB und der FCZ im Joggeli.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Seit Jahren herrscht eine erbitterte Rivalität zwischen Malenovic und Degen. Auch, weil sie einen ähnlichen Karriereweg hinter sich haben. Beide waren selbst Fussball-Profis, gründeten nach ihrer Aktivkarriere eine eigene Berateragentur und sind mittlerweile in der Führungsetage von zwei der grössten Klubs des Landes tätig.

Zwar sind sich die beiden auf dem Platz nie gegenüber gestanden. Dafür kämpften sie als Spielerberater jahrelang um die grössten Talente, um die besten Spieler des Landes. Da wurde in der Vergangenheit auch mit Tricks gespielt, um Spieler gebuhlt, die jeder gerne gehabt hätte.

FCB verzichtet auf Malenovics Ex-Spieler

Heute haben David Degen und Milos Malenovic dem Beraterbusiness offiziell den Rücken gekehrt. Doch die Rivalität ist geblieben und wird nun in den neuen Funktionen als Klubvertreter neu entfacht.

Ein Blick auf die jeweiligen Klubs verrät: Beim FCB stehen mit Nicolas Vouilloz, Kevin Rüegg, Yusuf Demir und Axel Kayombo vier Spieler unter Vertrag, die zu «SBE Management» gehören. Jener Agentur, die inzwischen von David Degens Bruder Philipp geführt wird. Mit Junior Zé ist ein einziger Spieler von Malenovics Ex-Firma Soccer Mondial im Kader der Basler.

Zürcher verlieren Sturm-Talent nach Basel

Beim FCZ ist es genau andersrum. Antonio Marchesano, Mirlind Kryeziu, Junior Ligue, Miguel Reichmuth, Nils Reichmuth und Ramon Guzzo werden von Malenovics Ex-Agentur vertreten. Einen SBE-Spieler gibt es beim FCZ nicht und dürfte es wohl auch in naher Zukunft nicht geben. Denn Anfang Februar haben die Basler dem FCZ Top-Talent Giacomo Koloto (16) ausgespannt. Dass Koloto den FCZ verlassen hat und auch noch bei der Agentur von Degens Bruder unter Vertrag steht, hat für rote Köpfe im Zürcher Lager gesorgt.

Doch so gross die Rivalität zwischen Malenovic und Degen auch ist, so ähnlich sind die Philosophien der beiden. Früher als Berater und heute als Vereinsvertreter. Beide setzen auf junges Spielermaterial, weil das später Millionen einbringen könnte. Und beide träumen davon, ihre Klubs eines Tages wieder an die Spitze zu führen und wollen um jeden Preis den anderen bezwingen. 

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FC Zürich
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FC Basel
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