«Gibt es keine Playoffs, ist das ein Rückschritt»
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Stv. Chefredaktor Sport Böni:«Gibt es keine Playoffs, ist das ein Rückschritt»

Schweizer Fussball-Bosse entscheiden heute über die Liga-Zukunft
Playoffs und Meister-Final? Nur Mut!

Die Schweizer Fussball-Bosse entscheiden heute über eine Liga-Vergrösserung und Playoffs. Man sollte beides einführen, schreibt Andreas Böni, stellvertretender Chefredaktor Sport.
Publiziert: 20.05.2022 um 07:25 Uhr
|
Aktualisiert: 20.05.2022 um 12:01 Uhr

Wer an Schweizer Fussball-Funktionäre denkt, der hat sofort die EM 2004 im Kopf. Damals, mitten in der Spuck-Affäre um Nati-Star Alex Frei, schafften es die damaligen Bosse, in Adiletten, kurzen Hosen und oben ohne in aller Seelenruhe am Pool in Portugal einen Jass zu klopfen. Und Frei gleichzeitig anzustiften, die Unwahrheit zu sagen.

Darum gehts bei der Abstimmung

Heute stimmen die Klubs der Super- und Challenge-League-Klubs über verschiedene Modusänderungen ab. Neu soll die Super League ab der Saison 2023/24 zwölf Teams umfassen. Die Swiss Football League (SFL) schlägt hierfür eine in drei Phasen aufgeteilte Meisterschaft vor. In der ersten (Qualifikationsrunde) gibt es 22 Spieltage, an denen jede Mannschaft ein Heim- und Auswärtsspiel gegen die anderen elf Equipen bestreitet. Dann kommt Phase zwei – die Finalrunde: Hier spielen die besten sechs aus der ersten Phase in der Champions-Gruppe – und die Klubs auf den Plätzen sieben bis zwölf in der Relegations-Gruppe. Auch hier heissts dann wieder: alle gegen alle. Mit jeweiligen Heim- und Auswärtspartien, womit je zehn weitere Runden zusammenkommen.

Und dann gehts um die Wurst! In der dritten Phase (Playoffs) spielen der Erste und Zweite der Champions-Gruppe um den Meistertitel. Im Vorschlag des SFL im System «Best of 3». Die Ränge drei bis zehn spielen mit Hin- und Rückspiel analog zur Champions League um die Europacup-Plätze. Bestehen bleibt die Barrage für den Zweitletzten der Relegations-Gruppe gegen den Zweiten aus der Challenge League. Der Letzte steigt direkt ab.

Für Modusänderungen in der Super League ist lediglich eine Mehrheit notwendig, sprich 11 von 20 Stimmen.

Heute stimmen die Klubs der Super- und Challenge-League-Klubs über verschiedene Modusänderungen ab. Neu soll die Super League ab der Saison 2023/24 zwölf Teams umfassen. Die Swiss Football League (SFL) schlägt hierfür eine in drei Phasen aufgeteilte Meisterschaft vor. In der ersten (Qualifikationsrunde) gibt es 22 Spieltage, an denen jede Mannschaft ein Heim- und Auswärtsspiel gegen die anderen elf Equipen bestreitet. Dann kommt Phase zwei – die Finalrunde: Hier spielen die besten sechs aus der ersten Phase in der Champions-Gruppe – und die Klubs auf den Plätzen sieben bis zwölf in der Relegations-Gruppe. Auch hier heissts dann wieder: alle gegen alle. Mit jeweiligen Heim- und Auswärtspartien, womit je zehn weitere Runden zusammenkommen.

Und dann gehts um die Wurst! In der dritten Phase (Playoffs) spielen der Erste und Zweite der Champions-Gruppe um den Meistertitel. Im Vorschlag des SFL im System «Best of 3». Die Ränge drei bis zehn spielen mit Hin- und Rückspiel analog zur Champions League um die Europacup-Plätze. Bestehen bleibt die Barrage für den Zweitletzten der Relegations-Gruppe gegen den Zweiten aus der Challenge League. Der Letzte steigt direkt ab.

Für Modusänderungen in der Super League ist lediglich eine Mehrheit notwendig, sprich 11 von 20 Stimmen.

Mehr

Funktionäre, sie sind über Jahre ein Symbol von Trägheit. Doch nun sind rund um die Liga dynamische Macher am Werk. CEO Claudius Schäfer, Basel-Boss David Degen oder auch St.-Gallen-Präsident Matthias Hüppi sind Menschen, denen neben dem sportlichen Wettkampf auch viel am Entertainment liegt. Denen man durchaus ein gutes Augenmass zwischen sportlicher Relevanz und Unterhaltung zutrauen darf.

Dieser Modus-Vorschlag zeugt davon, auch wenn viele Fans und auch Funktionäre dagegen sind. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Spektakel und sportlicher Relevanz. Anders als im Eishockey kann nicht der Zehnte der Qualifikation Meister werden, sondern nur der Zweite.

Zürich wurde klarer Meister.
Foto: TOTO MARTI
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Doch was wird heute angenommen? Die Erweiterung der Liga von zehn auf zwölf Mannschaften ist quasi verabschiedet. Die Einführung von Playoffs um die zwei Plätze im Europacup (von Rang 3 bis 10) hat ebenso gute Chancen wie die in drei Phasen aufgeteilte Meisterschaft.

Das heisseste Eisen ist der Meister-Final, wo der Erste gegen den Zweiten antreten soll. Wer zuerst zwei Siege hat, wäre Meister. Diese Abstimmung könnte am knappsten ausfallen. Auch, weil der eine oder andere Sicherheitsbedenken hat.

Doch ganz ehrlich: Soll man einen Modus nach den Bedenken um Ausschreitungen erstellen? Nein. Sondern danach, was innerhalb des sportlich Vertretbaren am meisten Spektakel bringt. Das andere ist Sache der Polizei in Zusammenarbeit mit den Klubs.

Darum: Playoffs und Meister-Final, ja. Mut zum Wandel.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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