Salatic wurde als GC-Captain auch suspendiert
«Für mich ist Stocker ein willkommener FCB-Sündenbock»

GC-Ikone Vero Salatic wurde einst auch als Captain abserviert. Nun eilt er Valentin Stocker zu Hilfe, der beim FCB dasselbe Schicksal erfuhr.
Publiziert: 04.03.2021 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2021 um 10:47 Uhr
Michael Wegmann

Nachdem Vero Salatic vom Rausschmiss des FCB-Captains Valentin Stocker erfuhr, kann er es sich nicht verkneifen. Die GC-Legende postet auf Instagram ein Foto eines Zweikampfs zwischen ihm und Stocker und schreibt dazu: @vstocker89 #Leader.

Salatic erinnert sich sofort an den Sommer 2014, als er vom damaligen GC-Trainer Michael Skibbe aus dem Kader geschmissen wird. Salatic ist damals GC-Captain und Integrationsfigur – wie heute Stocker in Basel. «Ich kann nachfühlen, wie es Vali nun geht», sagt Salatic zu BLICK.

«Sie sitzen alle im gleichen Boot»

Welche Gründe hinter dem Rausschmiss Stockers stecken, wisse er nicht, meint Salatic. «Aber seine öffentliche Aussage im Pauseninterview, dass man nach vorne ohne Konzept spielen würde, kann es ja nicht gewesen sein. Wenn man 0:2 gegen Winterthur zurückliegt, ist es logisch, dass vieles falsch gelaufen ist. Ein Spieler mit seiner Erfahrung muss so etwas ansprechen. Intern sowieso. Und man muss ihm zuhören.» Salatic weiter: «Ich kenne Vali als ehrgeizigen Fussballer, der immer gewinnen will. Er ist Captain und Klub-Ikone. Rot-Blau durch und durch. Wenn man ihn suspendiert, gibt das schon ein sehr, sehr unglückliches Bild ab.»

Vero Salatic stärkt Basels Valentin Stocker den Rücken.
Foto: freshfocus
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Er lässt auch nicht als Argument gelten, dass sich ein paar Mitspieler gegen Stocker, welcher Stimmung gegen Trainer Ciriaco Sforza und die Klubführung gemacht haben soll, gestellt hätten. «Es sollte doch möglich sein, dass ein Klub wie der FCB es fertig bringt, dass die Direktbeteiligten an einen Tisch sitzen, Klartext reden und gemeinsam einen Weg finden. Sie sitzen alle im gleichen Boot. Dass solche Aussprachen unangenehm sind, ist klar. Aber zum Wohl von allen, ist es das Beste», so der ehemalige GC-Leithammel.

«Man brauchte ein Alibi»

Parallelen zu seinem eigenen Rausschmiss seien wirklich nicht von der Hand zu weisen, sagt der heutige Assistenztrainer der U21 von GC weiter. «Wir bei GC hatten damals eine ähnlich schwache Phase. Wir haben erst die Champions-League-Quali, dann die Europa-League-Quali verpasst und in der Meisterschaft einzig gegen Aarau gewonnen. Man wollte von den eigentlichen Problemen und der schwachen Führung ablenken und brauchte ein Alibi. Das war dann ich. Auch der FC Basel hat zurzeit sportlich auch ein Tief.»

Ist Stocker nun der der Sündenbock? Salatic: «Meiner Meinung nach ist Vali ein willkommener Sündenbock. Mit seiner Suspendierung hat man die anderen Spieler eingeschüchtert. Zum Wohl aller hätte man die Sache anders lösen müssen. Von Ruhe, die jetzt beim FCB einkehren soll, wie ich es an der Pressekonferenz von Ciri gehört habe, kann doch gar keine Rede sein.»

Salatic wird damals gar der Zugang zum GC-Campus verboten, der Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern untersagt. «Ich war GC-Captain und wollte immer nur das Beste für den Klub und meine Mitspieler. Es war eine schwierige Zeit.» Er klagt gegen seine Suspendierung, und weil sich GC und Skibbe nicht bewegen lassen, zieht er gar vor Gericht und gewinnt.

GC muss Salatic wieder in die 1. Mannschaft integrieren. Und weils sportlich weiterhin mies läuft, beisst Skibbe im November gar in den sauren Apfel und stellt Salatic wieder auf. Dieser führt GC gleich im ersten Spiel zum Sieg gegen St. Gallen – schiesst sogar das 1:0. «Nur schon das zeigte, dass die Suspendierung ein Fehler war», sagt Salatic.

Ein Happy End gibts dennoch nicht: Skibbe geht in die Türkei und Salatic wird kurz darauf nach Sion verkauft.

Könnte es in Basel mit einer Versöhnung klappen? Salatic: «In dieser Konstellation wahrscheinlich nicht. Aber für den Fussball wäre es natürlich wünschenswert, wenn Vali zurückkommt und wie ich damals gleich ein Tor schiessen würde.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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