Verrät Ziegler hier Trainerentlassung?
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Knall in Sion:Verrät Ziegler hier Trainerentlassung?

Paolo Tramezzani könnte zum dritten Mal nach Sion zurückkehren
Constantin seit ein Uhr auf Tauchstation – wer ist Sion-Coach?

Beim FC Sion ist wieder mal das nackte Chaos ausgebrochen. Ist nun Trainer David Bettoni noch im Amt? Oder kommt es zur verrückten dritten Rückkehr von Paolo Tramezzani?
Publiziert: 14.05.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2023 um 11:28 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Dass ein 0:5 in Genf gegen den eigentlichen Lieblingsgegner Servette – Trainer Alain Geiger hatte als Coach der Grenats vor diesem Spiel ja eine negative Bilanz gegen die Walliser – nicht ohne Folgen bleiben würde, war absehbar. Präsident Christian Constantin hatte über 80 Minuten lang Zeit darüber nachzudenken, was er nun machen will. Denn es waren keine zehn Minuten gespielt, als sein Team im Stade de Genève schon mit drei Toren Differenz im Hintertreffen lag.

Klar: Sion hatte gegen Servette diese Saison ein 0:2 auch schon in einen Punktgewinn umgewandelt. Aber mit der Attitüde, mit der die Spieler des Schlusslichts in diesen kapitalen Match gestiegen waren, war absehbar, dass da nichts mehr laufen würde.

Ziegler: «Leider wird der Trainer nicht mehr mit uns zusammen sein»

Nach dem Spiel wurde der FC Sion bei SRF vom Oberwalliser Rainer Maria Salzgeber und seinem Experten Kay Voser zerlegt. Den Vogel aber schoss Reto Ziegler ab, der auf die Rückrunde hin von Lugano nach Sion zurückgekehrt war und auf dem Feld bislang ein Schatten seiner selbst war. Sion ist das schwächste Rückrundenteam! Ziegler durfte zur zweiten Halbzeit wie drei weitere Neue ins Spiel eingreifen. So richtig eingegriffen hat er aber erst danach. Erst entschuldigt er sich bei den Fans, die mitgereist sind. Dann sagt der Waadtländer: «Leider wird der Trainer ab morgen nicht mehr mit uns zusammen sein. Der Präsident ist hässig.» Und auf die Frage des SRF-Reporters, ob CC den Trainer vor versammelter Mannschaft in der Pause entlassen habe, sagt Ziegler: «Das ist, was ich mitbekommen habe.»

Die Sion-Führungscrew mit Sportchef Barthélémy Constantin, seinem Vater und Präsidenten Christian sowie Sportdirektor Pablo Iglesias sass in Genf bedrohlich nahe zum Spielfeld auf der Tribüne des Stade de Genève.
Foto: keystone-sda.ch
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Niemand von Sion an der Medienkonferenz

Und weiter: «Natürlich, ich war beim Einlaufen. Ich habe nicht alles gehört oder gesehen. Ich glaube, das ist, was passiert ist. Es gab laute Schreie in der Garderobe. Und die Wechsel in der Halbzeit hat der Präsident gemacht. Der Klub wird sicher Stellung nehmen. Ich weiss nicht, ob das die beste Lösung ist. Bettoni hat wirklich das Maximum gemacht. Aber am Schluss sind wir Spieler auf dem Platz. Da kann kommen, wer will. Wir müssen uns nun aus dieser Situation hinausspielen. Für mich ist es undenkbar, in die Challenge League zu fallen. Darauf habe ich auch mit 37 Jahren keine Lust.»

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«Nein, er hat ja die zweite Halbzeit gecoacht.»
Sion-Boss Christian Constanin über die angebliche Trainerentlassung
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Es waren nicht die einzigen Indizien dafür, dass der französische Coach nicht mehr im Amt sei. Derweil sich einige Sion-Spieler den erbosten Fans stellten, allen voran Giovanni Sio, erschien niemand der Rotweissen zur Medienkonferenz. Ja von Sion nahm gar niemand ausser den Spielern Stellung. Weder Bettoni, noch CC, noch Sportchef Barthélémy Constantin.

Dann, nachts um ein Uhr, meldet sich Constantin senior bei Blick mit einer SMS – WhatsApp hat er nicht – auf die Frage, ob er Zieglers Worte bestätigen könne, dass er Bettoni in der Pause entlassen habe: «Nein, er hat ja die zweite Halbzeit gecoacht.» Nachhaken. Wie schaute es nach dem Spiel aus? Antwort CC: «Da bin ich gegangen …»

Tramezzani steht immer noch unter Vertrag

Sonntagmorgen. CC ist auf Tauchstation. Das Walliser Lokalblatt «Nouvelliste» spekuliert derweil mit einem altbekannten Namen: Eine dritte Rückkehr von Paolo Tramezzani stehe im Raum. Der Italiener lebt nach wie vor in der Nähe, genauer in Montreux, und sein Vertrag beim FC Sion ist nach dem Rausschmiss durch CC nach der Vorrunde, weil Tramezzani unmittelbar nach dem 2:7 in St. Gallen in die Ferien verreist sei, nach wie vor nicht aufgelöst.

Tramezzani sprach in einem grossen Interview mit Blick Anfang April über vieles, über Sion verlor er indes nur zwei Sätze: Nämlich, dass ihn CC nach der Entlassung seines Nachfolgers Fabio Celestini angerufen habe, ob er an einer Rückkehr Interesse habe. Doch dann habe sich CC anders entschieden. Tramezzani soll sich derzeit in Mailand aufhalten, wo er sich am Dienstag das Champions-League-Rückspiel zwischen der AC und Inter anschaue. Fahrtdauer von Mailand nach Sion: Gute drei Stunden.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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