«Wir gehen überall gemeinsam hin»
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Behrami über Wechsel und Lara:«Wir gehen überall gemeinsam hin»

Behrami über Wechsel und Lara
«Habe jede Minute mit ihr geredet»

Das Feuer glüht in den Augen von Valon Behrami, wenn er vom FC Sion spricht. Grenzenlos enttäuscht ist er hingegen von seinem Nati-Out. Der 34-Jährige über seinen Transfer, seine Beziehung zu Klub-Boss CC und über den Einfluss von Ehefrau Lara.
Publiziert: 04.07.2019 um 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2019 um 23:09 Uhr
So haben wir Behrami zum FC Sion gelockt
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Barthélémy Constantin verrät:So haben wir Behrami zum FC Sion gelockt
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Alain KunzReporter Fussball

Valon Behrami, warum sind sie an diesem Donnerstag nicht in Udine, sondern in Martigny?
Ich hatte zwei gute Jahre mit Udinese. Jetzt war der richtige Moment, um in die Schweiz zurückzukehren. Ich habe eine lange Beziehung zur Familie Constantin. Barthélémy war der erste, der mich nach meinem Wadenbeinbruch aufgemuntert hat. Die Constantins standen auch während meiner Reha hinter mir. Und die Schweiz kenne ich noch nicht so gut, es wird eine neue Erfahrung sein für mich…

…in der Tat: Sie haben ja noch kein einziges Super-League-Spiel bestritten. Sie sind ein Rookie. Mit 34 Jahren…
Genau, ich bin ein Rookie. Das ist eine grosse Herausforderung mit 34. Die mich enorm motiviert.

Dann war die Familie Constantin der einzige Grund, dass sie zu Sion kommen?
Es war klar der wichtigste Grund. Wir verstehen uns nicht nur wegen des Fussballs, sondern auch privat.

Welche Rolle hat denn ihre Frau Lara gespielt respektive die für eine Skirennfahrerin exzellenten Trainingsbedingungen ganz in der Nähe?
Das hat keine Rolle gespielt. Meine Frau ist das Wichtigste in meinem Leben. Aber nicht für die Entscheidung, wo ich arbeite. Sie hat ihren Plan, ich meinen.

Also war es zu hundert Prozent ihre Entscheidung? Die Frau hatte nichts zu sagen? Das ist eher selten in einer Ehe…
Klar habe ich mit Lara gesprochen. Jeden Tag. Jede Minute. Es ist doch eine grosse Entscheidung, Aber sie hat gesagt: Ich komme mit dir, egal, wo du hingehst. Es war meine professionelle Entscheidung und die beste Lösung.

Aber ihr gefällt das Wallis? Ihnen auch?
Ich bin erst seit zwei Tagen hier. Ich kenne es also noch nicht so gut. Das Wichtigste ist aber der Verein. Wenn du erfolgreich bist, sieht alles sehr gut aus. Wenn nicht, sieht die schönste Stadt der Welt nicht schön aus.

Valon Behrami ist am Donnerstag bei Sion vorgestellt worden.
Foto: freshfocus
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Ihr Wadenbeinbruch ist nun 14 Wochen her. Wie siehts aus?
Am Mittwoch habe ich erstmals mit der Mannschaft trainiert. Dreissig Minuten. Es war schon sehr gut. Nächste Woche beginnt die Vorbereitung ernsthaft.

Wann können sie wieder voll einsteigen?
Schwierig zu sagen. Wir müssen Tag für Tag schauen. Aber ich werde mir die nötige Zeit nehmen, um hundert Prozent fit zu sein.

Das erste Saisonspiel am 19. Juli gegen Basel kommt wohl zu früh.
Wahrscheinlich schon. Es hat ja genügend fitte Spieler, welche die ganze Vorbereitung gemacht haben. Jeder hundertprozentig fitte Spieler bringt mehr als Behrami auf fünfzig Prozent.

Viele Leute denken, mit ihrem körperlich anspruchsvollen Stil fussballzuspielen und mit 34 werden sie nie mehr richtig zurückkommen. Diese Meinung teilen sie nicht?
Nein. Ich habe in meiner Vorbereitung einiges geändert in den letzten zwei Jahren. Ich achte viel mehr auf Vorbeugung. Der Unfall war Pech. Sonst war ich physisch gut, die Laufstatistiken belegen das.

Haben Sie Pajtim Kasami schon so weit gebracht, dass er in Sion bleibt?
Hey, der bleibt hier, keine Frage! Alles andere wäre nicht normal. (lacht) Nein, Pajtim ist ein guter Freund. Aber hat seine eigene Karriere. Er ist natürlich sehr wichtig für und uns deshalb hoffe ich, dass er bleibt.

Bereuen sie, wie das mit Vladimir Petkovic und diesem ominösen Telefongespräch herausgekommen ist, das zu ihrem Rücktritt aus der Nati geführt hat?
Das interessiert mich nicht mehr. Stephan, Blerim, ich und Andere haben eine grosse Arbeit geleistet, jahrelang die Richtung vorgegeben. Einen Parcours kreiert für die nächste Generation, eine neue Mentalität hineingebracht. Es mag vielleicht ein wenig egoistisch klingen, aber die Resultate kamen auch dank uns zustande. Ich habe keine Angst das zu sagen. Das hätte eigentlich Grund genug sein sollen für ein ‹Danke, Valon›. Diesen Respekt, der mir gebührt hätte, habe ich nicht erhalten. Es wäre an mir gewesen den Moment bekanntzugeben, wann ich aufhöre. Ich war ja bereit dazu. Schon zwei Jahre zuvor. Alles hat ein Ende. Aber es hätte ein Ende mit Stil sein sollen. Das war es nicht. Mittlerweile kenne ich den Fussball, weshalb mich das nicht wirklich überrascht hat. Als Mensch hat mich das sehr enttäuscht. Nicht als Spieler.

Haben Sie die Nations-League-Spiele geschaut?
Nein, habe ich nicht.

Weil die Emotionen noch zu stark waren?
Ich hatte keine Lust und auch keine Zeit. Ich muss mich erholen und gehe nun um zehn Uhr ins Bett.

Behrami Vorstellung Sion 

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