Knallharte Sparvorgaben
Ausverkauf beim FC Luzern

Regisseur Markus Neumayr und Innenverteidiger Ricardo Costa sind schon weg. Die Schneuwly-Brüder auf dem Sprung. Kommt es in Luzern zum grossen Exodus? Und: Wie reagiert Trainer Markus Babbel?
Publiziert: 14.06.2017 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:35 Uhr
Martin Arn und Michel Wettstein

Sparen, sparen, sparen! Der neue CEO des FCL, Marcel Kälin, und sein Sportchef, Remo Meyer haben ganz klare Vorgaben: «Sie müssen das Budget knallhart einhalten», forderte Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg vor einem Monat im BLICK-Interview. «Wenn dies nicht passiert, ziehe ich meinerseits den Stecker.»

Alpstaeg deckt jedes Jahr einen Verlust von zwei Millionen Franken und mehr aus dem eigenen Sack.

Entlastet wird das Budget erst einmal durch die Abgänge der Spitzenverdiener Ricardo Costa (Vertrag aufgelöst) und Markus Neumayr (Kasimpasa Istanbul). Zudem dürften die Gebrüder Marco und Christian Schneuwly den Verein ebenfalls verlassen. Beide haben noch ein Jahr Vertrag. Die vorzeitige Verlängerung des Kontrakts scheiterte bisher daran, dass die Schneuwlys auf rund 40 Prozent ihres bisherigen Fixgehalts verzichten müssten und nur im besten Fall (Prämien) wieder auf ein ähnliches Gehalt kämen.

Ricardo Costa ist bereits weg aus der Innerschweiz.
Foto: TOTO MARTI
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Ungewiss ist zudem die Zukunft von Eigengewächs Hekuran Kryeziu, der Angebote aus dem Ausland vorliegen hat.

Bei Tomi Juric wird viel davon abhängen, wie er sich mit Australien beim Confed Cup präsentiert, der am Samstag beginnt. Schon im Winter gab es ein 2,5-Mio.-Angebot von Reading für den Mittelstürmer.

Sollten Juric und Marco Schneuwly ebenfalls abspringen, verliert der FCL nicht nur viele Tore (Schneuwly: 14, Juric: 8) sondern mit Neumayr und Costa auch die ganze Mittelachse.

Deshalb stellt sich auch die Frage, wie Trainer Markus Babbel auf den Sparkurs reagiert. Der Bayer, der letzte Woche zum dritten Mal geheiratet hat, weilt derzeit in den Ferien. Babbel wird zwar nicht müde zu sagen, dass er bereit sei, die Vorgaben der Vereinsspitze umzusetzen. Nur mit eigenen Nachwuchsleuten, das hat Babbel beim schmerzhaften 0:3 zuhause gegen Lausanne gesehen, ist der FCL aber nicht konkurrenzfähig und würde wohl gegen den Abstieg spielen.

Zudem hat Babbel immer wieder lose Anfragen aus dem Ausland (u.a. aus der Bundesliga).

Ein vorzeitiger Abgang Babbels ist zwar nicht geplant, würde das FCL-Budget aber erheblich entlasten. Zumal mit Babbels Co-Trainer Patrick Rahmen eine deutlich billigere Lösung bereitstünde.

Abzuwarten bleibt sodann, wie das traditionell unruhige Umfeld darauf reagiert, wenn der FCL plötzlich gegen den Abstieg statt um die Europa League spielt.

Von Hauptinvestor Alpstaeg wäre mit Sicherheit kein Aktionismus zu erwarten: «Ehrlich gesagt ist mir ein siebter Platz mit wenig Verlust lieber, als Zweiter zu werden mit einem grossen Verlust.»

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FC Lugano
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Servette FC
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FC Zürich
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FC Luzern
FC Luzern
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FC Basel
FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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FC Lausanne-Sport
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FC Winterthur
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BSC Young Boys
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