Janko trifft doppelt

Basel entführt drei Punkte aus dem Wallis

Könnte man die Coolness von Marco Janko mit einem Thermometer messen, das Ding würde innert kürzester Zeit zu Eis erstarren. Vor dem gegnerischen Tor die Nerven verlieren? Nicht mit dem Österreicher! Mit seinen Saisontoren acht und neun übernimmt die Kobra die alleinige Führung in der Torschützenliste.

Und: Janko fehlen nur noch drei Treffer, um die letztjährige Super-League-Marke seines Vorgängers Marco Streller zu knacken. So cool wie auf dem Platz gibt sich Janko auch hinterher: «Dass ich die Torjägerliste anführe, ist eine schöne Zwischenaufnahme, nicht mehr und nicht weniger.» Auf seinen Doppelpack angesprochen, gerät der 32-Jährige ins Floskeln: «Am Ende ist egal, wer die Tore schiesst. Wichtig ist, dass die Mannschaft gewinnt.»

Fakt ist aber: Ohne den österreichischen Knipser hätte Basel kaum drei Punkte aus dem Tourbillon entführt. Jankos direkter Gegenspieler, Ex-Nati-Verteidiger Reto Ziegler, sagt zwar, dass er lieber gegen einen Stürmer wie Marc Janko verteidige als «gegen eine pfeilschnelle Rakete». Trotzdem muss auch der 29-Jährige neidlos anerkennen, dass der Österreicher am Ende den Unterschied ausgemacht hat. Einen wie Janko hätten die Sittener gebraucht, so Ziegler: «Wir haben das Spiel gemacht und gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Aber wie es halt so ist im Fussball. Wenn du die Tore nicht machst...»

Nur einen Treffer haben die Walliser in den letzten vier Spielen erzielt, kein Wunder, bleibt Sion auf dem fünften Tabellenplatz kleben und liegt nun bereits 16 (!) Zähler hinter Leader Basel. Was für ein Rückstand für einen Klub, den Sion-Boss Christian Constantin vor der Saison zum Titelkandidaten ausgerufen hatte.

Verliert CC bald die Nerven? «Er hat vor ein paar Wochen gesagt, dass er die nächsten Spiele abwarten wolle», sagt Ziegler. Zwar habe man – ausser dem sensationellen 1:1 an der Anfield Road in Liverpool – danach nicht mehr viel Zählbares herausgeholt. «Aber immerhin hat der Einsatz gestimmt.» Das sieht auch die Mehrheit der 10'700 Fans im Tourbillon so. Statt sich über die Niederlage zu ärgern, wird die Mannschaft mit Applaus verabschiedet.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Lugano	6	4	13
	2	Servette FC	6	-3	12
	3	FC Zürich	5	6	11
	4	FC Luzern	6	4	11
	5	FC Basel	6	9	10
	6	FC St. Gallen	5	5	10
	7	FC Sion	6	4	10
	8	Yverdon Sport FC	6	-4	5
	9	Grasshopper Club Zürich	6	-4	4
	10	FC Lausanne-Sport	6	-7	4
	11	FC Winterthur	6	-7	4
	12	BSC Young Boys	6	-7	3