«Ich musste lügen!»
Jetzt spricht Ex-FCB-Captain Delgado

Fünf Tage nach seinem Rücktritt gibt Ex-FCB-Captain Matias Delgado ein hochemotionales Interview.
Publiziert: 04.08.2017 um 12:28 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:49 Uhr

Sein Nachfolger ist seit gestern bekannt, der bisherige Vizecaptain Marek Suchy wird die Binde von Matias Delgado übernehmen, ersetzen kann der Tscheche den Argentinier nicht. Weder auf dem Platz, wo Delgado mit seinen Geniestreichen für ungläubige Blicke sorgte, noch daneben, wo er mit seiner emotionalen, ehrlichen Art die Herzen der Fans eroberte.

Er sei so leer gewesen, dass der Mond in ihm Platz gehabt hätte, sinniert Matias Delgado in der «Aargauer Zeitung» und «BZ Basel». Leer an Ideen, leer an Lust. Wie er sich nach seinem Rücktritt fühlt? «Frei!» Wann er sich zum Rücktritt entschlossen hat? «In der zweiten Hälfte der vergangenen Saison. Den Vertrag habe ich mit Lust verlängert. Im Nachhinein aber nicht mit hundertprozentiger Überzeugung.»

Zweifel hätten ihn geplagt und in der Vorbereitung habe er realisiert, dass er nicht dort war, wo er sein wollte. «Mir sind im Kopf die Ideen ausgegangen. Und der Kopf ist mein Kraftzentrum. Wenn ich dieses verliere, bleibt mir nicht mehr viel. Das festzustellen, machte mich zusätzlich müde.» Drei Tage bevor er sich definitiv entschied, kommts zum Gspräch mit dem Teampsychologen. «Ich musste ihn anlügen, sagte, es sei alles okay.»

Matias Delgado fühlt sich nach seinem Rücktritt befreit.
Foto: TOTO MARTI
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Ob er Schuldgefühle habe? «Natürlich fühle ich mich schuldig. Aber sie verstehen mich und sie wissen genauso wie ich, dass es so besser ist für die Mannschaft.» Kann er ohne den Klub leben? «Mir jetzt vorzustellen, dass ich irgendwann hier weggehe, ist sehr hart.

Was er nun plane, wisse er nicht, so Delgado. «Entweder gehe ich nach Spanien, um dort zu leben, oder ich bleibe hier in Basel. Ich weiss es wirklich noch nicht. Juniorentrainer wäre vielleicht etwas!»

Ob er jetzt endlich Deutsch lernt, jetzt, wo er Zeit hätte? «Ich hatte auch vorher Zeit. Das ist keine Ausrede. Ich nahm anfangs Deutsch-Stunden, aber wie alles habe ich es aufgegeben. Die Schule war für mich wie ein Boxkampf. Alles andere als Fussball war bei mir immer eine Katastrophe. Der Fussball ist so grosszügig. Ich müsste dem Ball ein Monument bauen.» (red)

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Mannschaft
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FC Lugano
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6
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Servette FC
Servette FC
6
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12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
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6
9
10
6
FC St. Gallen
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5
5
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7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
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Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
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5
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Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
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6
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FC Winterthur
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6
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4
12
BSC Young Boys
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6
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