Ibrahima Ndiaye ist in der Innerschweiz angekommen
«Der FCL ist meine zweite Familie»

Der FCL steckt in der Mini-Krise. Einer aber wird immer besser: Neuzugang Ibrahima Ndiaye (21).
Publiziert: 01.12.2019 um 13:41 Uhr
Marco Mäder (Text), Melanie Duchene (Fotos)

Er wird Ibra genannt. Aber nicht etwa wegen Zlatan Ibrahimovic. «Nein, nicht wegen ihm», erklärt Ibrahima Ndiaye lachend. In seiner Heimat vergleiche man ihn eher mit Lionel Messi, sagt der FCL-Flügelspieler stolz. «Auch in der U-Nati nennen sie mich Messi.» Wahrscheinlich aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner Dribbelstärke.

Seit diesem Sommer kickt der senegalesische Messi beim FCL. «Die Schweiz gefällt mir», sagt er. «Es ist im Moment einfach zu kalt.» In seiner Heimat, in einem kleinen Fischerdorf im Norden Senegals, rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Dakar entfernt, herrschen auch im Winter über 20 Grad. «Und schon das ist dann für uns Einheimischen kalt», versucht Ndiaye, seine Kälteempfindlichkeit zu erklären.

Der flinke Flügelspieler lebt in Kriens LU in einer Wohnung, wenige Autominuten vom Stadion entfernt. Er ist zufrieden. «Der FCL ist zu meiner zweiten Familie geworden. Es ist unglaublich hier. Es gibt so viele gute Menschen.»

Ibrahima Ndiaye posiert in der Swissporarena.
Foto: Melanie Duchene
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Doch der Weg war steinig. «Das Leben in Senegal war schwierig. Aber man muss sich anpassen und die Chance nutzen, wenn sie kommt.» Sie kommt. Ndiaye startet die Fussball-Schule beim ASC Linguère. Später verlässt er 17-jährig seine Heimat in Richtung Ägypten zu Wadi Degla. «Es war nicht einfach, aber ich wurde erwachsen. Da ist es normal, die Familie zu verlassen», blickt Ndiaye, der eine Schwester und vier Brüder hat, zurück. «Ich musste gehen, auch um Geld zu verdienen.»

Ägypten wird zur Lebensschule. «Ich konnte kein Arabisch, ich konnte nicht kommunizieren.» Es wird besser, als Ndiaye die Sprache lernt. Mittlerweile spricht er Arabisch, Englisch, Französisch, die senegalesische Amtssprache Wolof und ein paar Sätze Griechisch, weil er einige Monate in Griechenland bei GS Ergotelis gekickt hat.

Ndiaye kann nun seine Familie, die ihr Geld in der Heimat unter anderem mit Fischfang verdient, finanziell unterstützen. «Sie haben mir viel geholfen, jetzt kann ich ihnen etwas zurückgeben», sagt der Kicker, der sich selbst als einfacher Mensch bezeichnet.

Ibras Lieblingsspieler ist wenig überraschend Messi. Sein Traum ist es, irgendwann in einer der fünf grossen Ligen aufzulaufen. Vorerst heissts aber Super League. Am Sonntag ist St. Gallen zu Gast in Luzern. Dass der FCL nach vier Pleiten in Serie in einer Mini-Krise steckt, beunruhigt Ndiaye nicht. «Wir sind nicht zufrieden, aber das gibts im Fussball. Man macht seinen Job, aber Gott sagt nein. Ich bin aber überzeugt, dass am Ende alles gut wird», sagt der gläubige Senegalese.

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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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