Heisses Torjäger-Duell zwischen Nsame und Cabral
So ticken unsere Super-Knipser

Beide bei 18 Treffern! Jean-Pierre Nsame (28) und Arthur Cabral (23) biegen gleichauf auf die Liga-Zielgerade ein. Wer krallt sich die Torjäger-Krone? Blick macht vor dem Duell YB – FCB den grossen Knipser-Vergleich.
Publiziert: 08.05.2021 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2021 um 16:44 Uhr
Marco Pescio, Alain Kunz

Auf dem Platz

Jean-Pierre Nsame: Beim 1,88 m grossen, athletischen Franko-Kameruner beeindruckt nicht nur die Erscheinung, sondern auch das Palmarès. Vier Meistertitel mit YB, ein Cupsieg, zweifacher Spieler des Jahres – und letzte Saison knackt er als Torschützenkönig mit 32 Treffern den Ligarekord! Nsame (Vertrag bis 2023) verkörpert dank seiner Abschlussstärke, Wucht und Explosivität einen kompletten Stürmer, der sich auch für Defensivarbeiten nicht zu schade ist. In 170 Pflichtspielen für die Berner seit 2017 hat er 97 Mal eingenetzt. Diese Saison alleine wettbewerbsübergreifend 25 Mal. Er trifft aus allen Lagen – und Europacup und Super League zusammengenommen sieben Mal vom Punkt.

Negativpunkt: Nsame fällt immer wieder mit Unbeherrschtheiten auf: total drei direkte Rote Karten aus dieser und der letzten Saison! Allerdings: Jene in der Europa League war ein Witz. Die zwei in der Meisterschaft wegen Tätlichkeiten hingegen überflüssig, ja dämlich.

Arthur Cabral: Nein, Eingewöhnungszeit hat der Brasilianer beim FCB keine gebraucht! Als er im August 2019 von Palmeiras nach Basel wechselt, schlägt er sofort ein. Drei Tore in den ersten drei Liga-Partien! Seither ist der kräftige, 1,86 m grosse Knipser aus dem rot-blauen Angriff nicht mehr wegzudenken. Letzte Saison bucht er 18 Pflichtspieltore, in der aktuellen steht er bei 20 Treffern. 18 davon in der Liga. Rechtsschuss, Linksschuss, Hackentor, Kopfball, Elfmeter (wettbewerbsübergreifend fünf von fünf verwandelt in dieser Saison), alles ist dabei! Vier Millionen Franken kostet Cabral den FCB, der letzten Sommer die Option gezogen und ihn bis 2023 fix verpflichtet hat. Macht er so weiter, wird ihn der FCB einst mit Profit ziehen lassen können.

Ready für den Schlussspurt? Nsame macht sich parat, zum zweiten Mal in Folge die Torjägerkrone zu krallen.
Foto: BENJAMIN SOLAND
1/7

Negativpunkt: Cabral verwirft gerne mal die Hände und beschwert sich lautstark beim Ref. Er hat so schon die eine oder andere Gelbe gekriegt.

In der Kabine

Nsame: In der YB-Garderobe gehört Nsame zu den ruhigeren Spielern. Für Party sorgen eher die beiden DJs Jordy Siebatcheu und Nicolas Moumi Ngamaleu. Letzterer ist Nsames engster Freund im Team. Spitznamen wurden ihm noch keine verpasst, wobei Ngameleu findet, man könnte Nsame eigentlich «Goleador» nennen. Als Anerkennung für die vielen Tore. Und wie siehts mit den Sprachen aus? In erster Linie läuft alles auf Französisch ab. Deutsch? Versteht er bereits ziemlich gut.

Cabral: Auch Cabral ist der eher ruhigere Typ in der Kabine. Ganz ohne Spässchen und Sprüche gehts bei ihm dann aber doch nicht. Der Brasil-Knipser ist beliebt und gut integriert im Team. Anerkennung geniesst er nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch wegen seines Talents in Fussball-Tennis, Tischfussball und Two-Touch-Übungen. In Brasilien nannten sie ihn Rei Arthur (König Arthur), in Basel rufen sie ihn Arthuro oder Arthuriño. Kommunizieren kann man mit ihm mit einem Mix aus Spanisch, Englisch, Portugiesisch und Deutsch (er versteht und spricht ein paar Fetzen). Das Interview mit Blick schloss er wie folgt ab: «Isch guet?»

Zu Hause

Nsame: Der Mann ist Ernährungsweltmeister! Nsame schaut extrem darauf, was er seinem Körper zuführt. Viele Früchte! Und vor den Spielen immer Poulet mit Reis. Selber kochen? Gerne. Wobei er den Herd noch lieber mit seiner Freundin teilt, die noch talentierter sei. Nsame ist ohnehin ein ausgeprägter Familienmensch. Um zu entspannen, verbringt er am liebsten Zeit mit seiner Freundin und seiner 5-jährigen Tochter. Daneben hört er häufig afrikanische Musik, spielt Gesellschaftsspiele wie Monopoly oder zockt auf der Playstation Fussball und Tennis.

Cabral: Weil seine Familie ihn nicht immer besuchen kann, unternimmt Cabral viel mit jenen Teamkollegen, mit denen er eine sprachliche Verbindung hat. Mit dem Brasilianer Jorge, dem Portugiesen Goncalo Cardoso oder dem Argentinier Matias Palacios. Gerne gibts dann ein Asado, ein kleines Grillfest. Cabral gilt als geselliger Typ, der auch gerne auf der Playstation spielt. Und: Sein Glaube ist ihm sehr wichtig. Vor jedem Spiel kniet er auf dem Platz nieder und spricht zu Gott.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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