Vogel: «Es fehlt mir die letzte Galligkeit»
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Letztes Interview mit Blick:Vogel: «Es fehlt mir die letzte Galligkeit»

Heiko Vogel zur FCB-Krise
«Schaue mir die Tabelle an – ich weiss um die Situation»

Der FC Basel tritt während der Nati-Pause zu einem Testspiel gegen den SC Freiburg an und verspielt dabei eine 2:0-Führung. Das Remis ist für Trainer/Sportchef Heiko Vogel aber der erste Lichtblick nach dunklen Tagen als Tabellenletzter der Super League.
Publiziert: 12.10.2023 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 22:48 Uhr
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Sebastian RiederSportreporter

Vorhang auf für Heiko Vogel. Dritter Auftritt nach der Entlassung von Trainer Timo Schultz. Die Bühne ist allerdings bescheiden: Testspiel gegen den SC Freiburg – auf einem Trainingsplatz gleich neben dem neuen Europa-Park-Stadion. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Keine Zuschauer – nur eine paar Journalisten sind gekommen, um zu sehen, in welcher Verfassung der FC Basel gegen den Verein aus der Bundesliga auftritt.

Zumindest der Anfang ist vielversprechend, auch für Heiko Vogel. Der FCB übersteht eine starke Startphase der Freiburger schadlos und geht dann dank Frei und Gauto schnell 2:0 in Führung. Nach Pause legen die Spieler von Kult-Trainer Christian Streich aber ein Schippe zu, und die Basler bauen stark ab. Nach einer Stunde trifft Ginter, leichte Nervosität macht sich breit.

Zumindest David Degen hält es nicht mehr auf der Bank aus. Der Präsident tigert nach dem Anschlusstreffer die Seitenlinie entlang. Der FCB spielt sich kaum mehr Chancen heraus. Degen streift sich durchs Gesicht und faltet immer wieder die Hände hinter dem Kopf – seine Geduld scheint selbst bei einem Testspiel arg strapaziert. Kurz vor Schluss kassiert der FCB dann tatsächlich noch den Ausgleich. Degen zückt sofort das Handy und fängt an zu tippen.

Im Fokus der Medien und Fans: FCB-Trainer und Sportchef Heiko Vogel.
Foto: Pius Koller
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Vogel: «Freiburg ist schon ein Kaliber»

Heiko Vogel klatscht nach dem 2:2 wie gewohnt mit dem Staff und den Spielern ab – und schreitet zur kurzen Interviewrunde. «Mich ärgert der Ausgleichstreffer kurz vor Schluss. Da fehlt mir die letzte Galligkeit – auch wenn es ein Freundschaftsspiel ist, sollten wir auf Sieg spielen», sagt Vogel und appelliert an das Team: «Wir müssen das, was uns an Willenskraft zur Verfügung steht, maximal ausnutzen.»

Trotz der Kritik findet Vogel positive Punkte im Remis gegen Freiburg. «Wir haben einen Bundesligaverein – eine Mannschaft, die gut pressen kann – vor grosse Probleme gestellt. Und das gegen einen Klub, der für Furore sorgt und auch europäisch spielt», sagt Vogel und betont: «Freiburg ist schon ein Kaliber. Meiner Mannschaft tut es gut, wenn sie merkt, dass die Taktik funktioniert.»

Kein Kommentar zum Doppelmandat

Es ist ein kleiner Lichtblick nach dem 0:3 gegen Stade-Lausanne-Ouchy und dem 0:3 gegen YB – zwei Partien, die den FCB ans Ende der Super-League-Tabelle gestürzt haben und für viel Unmut bei den Fans gesorgt haben. «Es ist klar, dass wir in der Pflicht sind. Wir müssen den Kredit, den wir verspielt haben, wieder zurückgewinnen», sagt Vogel, «aber ich glaube, dass wir fantastische Fans haben. Sie haben die Mannschaft noch nie hängen lassen.»

Trotz der Pfiffe gegen seine Person will Vogel bis auf Weiteres Trainer und auch Sportchef bleiben. Zu seinem umstrittenen Doppelmandat will er sich auch in naher Zukunft nicht erklären. Diese Frage steht für den 47-jährigen Deutschen aktuell nicht zur Debatte. «Wir müssen in erster Linie wieder Punkte sammeln – und mit Leistung in der Liga überzeugen. Dort liegt mein Fokus im Moment. Alles andere steht nicht im Raum», sagt Vogel und vermeidet dabei das Wort Abstiegskampf: «Ich schaue mir die Tabelle an. Und ich weiss um die Situation.»

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FC Zürich
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