Haben Sie Angst, Herr Stäger?
FCL-Boss in Millionen-Konkurs verstrickt!

Der Kentaro-Konkurs hinterlässt viel verbrannte Erde. Mittendrin: FCL-Präsident Ruedi Stäger.
Publiziert: 21.09.2015 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:17 Uhr
Von Alain Kunz

Am 20. August 2008 wird Banker und Management-Berater Stäger neuer VR-Präsident der Kentaro AG. Verwaltungsräte sind dem Sohn eines Berner Landwirtes nicht fremd. Er weiss also ganz genau, worauf er sich bei Kentaro einlässt.

Im September 2014 gibt er sein Mandat ab. Erst dann, denn seit Januar 2014 ist er geschäftsführender, also angestellter und bezahlter Präsident des FC Luzern. Interessenkonflikte sind da vorgespurt. Stäger weiss das.

«Ich wollte deshalb mein Mandat bei Kentaro möglichst schnell abgeben. Aber ich wollte nicht davonlaufen, als es der Firma derart schlecht ging.» Denn Kentaro ist seit Oktober 2013 Konkurs. Überraschend gewinnt man vor Bundesgericht im Herbst 2014. Der ideale Zeitpunkt für Stäger um abzutreten.

... FCL-Präsident Ruedi Stäger.
Foto: Toto Marti
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Dennoch geht die Firma hopps. Der Wille zur Sanierung schwindet beim einzig verbliebenen Verwaltungsrat (und Firmen-Co-Gründer) Philipp Grothe zusehends. Weshalb Stäger über diese Zeit auch nicht sprechen kann und will. Er verweist darauf, dass er ohnehin nie operativ tätig war. Das Unheil sah er aber sehr wohl kommen.

«Als Uefa und Fifa begannen, ihre Spiele selber zu vermarkten, hätte das Businessmodell geändert und neue Strategien entwickelt werden müssen. Wegen der finanziellen Schieflage kam es nicht mehr dazu.»

Als die Probleme einsetzten, war Stäger noch am Ruder. Die Probleme setzten also 2012 ein. Da war Stäger noch am Ruder. Ein VR hat klar definierte Pflichten, wie den Aufbau eines internen Kontrollsystems. Er ist auch verantwortlich für Bilanz und Erfolgsrechnung.

Die seien bei Kentaro in den letzten drei Jahren nicht mehr ordentlich geführt worden, sagen Insider. Kommt ein VR seinen Sorgfaltspflichten nicht nach, kann er persönlich haftbar gemacht werden.

Hat Stäger keine Angst davor? «Zu dem, was ich als Verwaltungsrat verantworten musste, kann ich jederzeit stehen und Stellung nehmen», sagt der 58-Jährige. Und dies in einer Gelassenheit, die echt wirkt.

Mal schauen, ob die vielen Kentaro-Gläubiger wie St. Gallens Präsident Dölf Früh, der sich 3,5 Millionen Franken Investmentgeld ans Bein streichen kann, auch so gelassen bleiben werden.

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