Vier heisse Fragen an den Luzern-Sportchef
Herr Meyer, sind Sie noch der Richtige für den FCL?

Remo Meyer (41) zieht nach einer verkorksten Saison Bilanz und nimmt Stellung zur Kritik an seiner Person.
Publiziert: 30.05.2022 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2022 um 19:40 Uhr
Marco Pescio

Der FC Luzern hat in der Barrage gerade noch einmal die Ligaerhalt-Kurve gekratzt. Und mit ihm Sportchef Remo Meyer (41), der nach einer katastrophalen Vorrunde, dem Zögern bei der Celestini-Freistellung sowie den Badstuber- und Chieffo-Missverständnissen in der Kritik steht.

Im Blick beantwortet Meyer vier heisse Fragen. Wenigstens jene zu den YB-Gerüchten um Coach Mario Frick hat sich für den FCL-Sportchef erübrigt. Frick hat sich am Montagabend gegenüber Blick zu Luzern bekannt: «Das Projekt hat für mich erst begonnen!»

Remo Meyer, es gibt Stimmen, die einen Neuanfang in der sportlichen Führung fordern. Sind Sie noch der Richtige für den FCL?
Ja. Die Kritik gehört zum Fussballgeschäft und sie ist teilweise auch berechtigt. Wir haben wirklich eine ausserordentlich schlechte Vorrunde gespielt. Wichtig war aber, dass wir die Lage genau angeschaut und sofort wieder nach vorne geblickt haben. Das war die Basis für die erfolgreiche Rückrunde. Ich hatte nie Angst um meinen Job, solche Gedanken sind nicht förderlich. Grundsätzlich geht es aber um den Klub – und nicht um mich persönlich.

Remo Meyer hat den sportlichen Absturz des FCL in der soeben zu Ende gegangenen Saison zu verantworten.
Foto: TOTO MARTI
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Kreiden Sie sich selbst Fehler an?
Natürlich, ich bin der Sportchef. Und ich stehe in der Verantwortung. Dass in der Vorrunde mehrere Dinge nicht rund gelaufen sind, etwa in Bezug aufs Kader oder den Trainerwechsel, das ist Fakt.

Welche Lehren ziehen Sie aus dieser Saison?
Es ist wichtig, dass man immer zurückschaut. Es war einer der Erfolgsfaktoren im Winter, dass wir im Winter die richtigen Schlüsse gezogen haben. Etwa mit der Verpflichtung von Mario Frick, der ein Glücksfall war und der die Mannschaft zu einer Einheit geformt hat. So konnten wir die Saison noch retten.

Die Shootingstars Filip Ugrinic (23), Ardon Jashari (19) und Marco Burch (21) sind heissbegehrt. Verliert der FCL jetzt seine Top-Eigengewächse?
Wir haben extrem Freude, dass sie hier sind und dass sie in einer solch besonderen Drucksituation ihre Leistung abrufen konnten. Es warten intensive Wochen auf uns in diesem Sommer. Es wird Veränderungen im Kader geben, das ist klar. In jeder Reihe. Aber hier eine Tendenz vorauszusagen, das bringt jetzt noch nichts. Fakt ist: Kommt etwa für Ugrinic ein Angebot, muss logischerweise auch der Preis stimmen (wohl rund 2,5 Mio. Franken, d. Red.).

«Verstehe die Meyer-Kritik nicht!»

Remo Meyer erhält von FCL-Boss Stefan Wolf Rückendeckung. Für ihn besteht auf der Sportchef-Position überhaupt kein Handlungsbedarf, wie er auf Blick-Anfrage erklärt: «Remo Meyer ist absolut der Richtige für den FC Luzern. Ich verstehe die Kritik an ihm nicht. Wir waren die punktemässig drittbeste Mannschaft in dieser Rückrunde. Und das nicht nur wegen Mario Frick oder den Spielern, sondern auch wegen unseres Sportchefs. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass es einen Neuanfang auf der Sportchef-Position braucht.» (mpe)

Remo Meyer erhält von FCL-Boss Stefan Wolf Rückendeckung. Für ihn besteht auf der Sportchef-Position überhaupt kein Handlungsbedarf, wie er auf Blick-Anfrage erklärt: «Remo Meyer ist absolut der Richtige für den FC Luzern. Ich verstehe die Kritik an ihm nicht. Wir waren die punktemässig drittbeste Mannschaft in dieser Rückrunde. Und das nicht nur wegen Mario Frick oder den Spielern, sondern auch wegen unseres Sportchefs. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass es einen Neuanfang auf der Sportchef-Position braucht.» (mpe)

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