FCZ-Kicker & Künstler
Malt schön, spielt schön und heisst Schönbi

Marco Schönbächler öffnet erstmals sein Atelier. Dabei verrät der FCZ-Star, wie er sich seine Zukunft ausmalt und weshalb sich die Öffentlichkeit ein falsches Bild von ihm machte.
Publiziert: 16.02.2015 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:13 Uhr
In etwa so farbig malt sich der Fussball-Künstler seine Zukunft aus.
Foto: Toto Marti
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Von Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos)

Müsste man einen typischen Fussballer malen, Marco Schönbächler gäbe das perfekte Sujet ab. Ausgefallene und oft wechselnde Frisuren. Viel tätowierte Haut. Sonnengebräunt. Modische Kleidung. Sogar sein Hobby passt: Er spielt Playstation. «Sie ist beinahe 24 Stunden in Betrieb. Eine typische Fussballer-Krankheit! Es ist halt eine beliebte Beschäftigung, wenn man ziemlich viel Freizeit hat», sagte Schönbächler vor drei Jahren.

Etwa zu dieser Zeit habe seine Mutter interveniert, erzählt der 25-Jährige. «Sie hat mich aufgefordert, wieder mit Malen zu beginnen, statt nur am Bildschirm zu kleben.» Und Schönbächler, der schon als Kind gerne zum Pinsel griff, malt. Eines seiner ersten Bilder schenkte der FCZ-Star seiner Mutter zu Weihnachten. Seither steht er regelmässig hinter der Staffelei. «Noch mehr Freude hatte ich als Zehnjähriger aber am Sprayen.» Schönbächler schmunzelt und ergänzt: «Ich habe natürlich auf Papier gesprayt.»

Keine Hauswände? «Vielleicht war da mal die eine oder andere darunter ...»

Mit Sicherheit die eine Wand in seinem Wohnzimmer. Vor kurzem hat ihr der Natispieler einen neuen Grauton verpasst.

Erstmals zeigt Schönbächler die Wand seines Ateliers und einige seiner Bilder. «Das Malen ist eine super Abwechslung in meinem Leben», sagt er. In seiner Wohnung stechen drei gemalte Porträts seiner Lieblings-Rapper «2Pac», «Wiz Khalifa» und «Rick Ross» ins Auge. «Die habe ich erst fotografiert und dann nachgemalt.»

Schönbächlers Bilder sind mal bunt, mal grau. In gewisser Weise widerspiegeln sie die Karriere des 25-Jährigen. Mit 17 debütiert der FCZ-Junior in der Meistersaison 2006/07 unter Lucien Favre, kommt zu zahlreichen Einsätzen. Favres Nachfolger Bernard Challandes lässt Schönbächler dann oft draussen.

Die Öffentlichkeit hat ihr Bild vom kleinen, schnellen Dribbler schnell gemacht: Er ist die Reizfigur. Gilt als eingebildete Diva, unnahbar und oberflächlich. Dem Talent werden Etiketten wie «Schönspieler» angehängt. Schönbächler: «Darüber habe ich mich nicht lange genervt. Ich ziehe mich nun mal gerne modisch an. Und früher hatte ich ja auch öfter eine andere Frisur. Das Schneiden überlasse ich seit Jahren meiner Schwester, die hat ein Flair dafür.»

Schönbächlers Schwester ist Coiffeuse. Noch immer kümmert sie sich um seine Haare. Kontinuität gibt es auch in anderen Bereichen. Seit sieben Jahren ist er schon mit seiner Freundin Sina zusammen. Und mit den meisten seiner Freunde von heute ging er schon in die Primarschule. In Urdorf ist er aufgewachsen, in Urdorf lebt er noch immer.

Er selbst charakterisiert sich so: «Oberflächlich oder eingebildet bin ich nicht. Ich höre erst zu, bevor ich spreche. Ich bin nicht so offen, nicht der Lauteste und eher schüchtern. Vielleicht habe ich deshalb bis jetzt gegen aussen ein wenig arrogant gewirkt.»

Gut möglich, dass Schönbächler bald den FCZ und sein Dorf verlässt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und mit seinen Auftritten hat er sich in die Nati und in die Notizblöcke diverser Scouts gedribbelt.

Trainer Urs Meier traut seinem Schützling das Ausland zu: «Jetzt ist er absolut bereit für diesen Schritt. Ich hatte Schönbi schon in der U16. Er war ein Riesentalent, doch ihm fehlte immer die Konstanz. Wenn er früher mal wieder sein Können aufblitzen liess, hat er sich daraufhin wieder zurückgelehnt und nicht mehr so hart gearbeitet. Deshalb musste ich ihn mir oft zur Brust nehmen. Jetzt hat er es kapiert, er ist zum Leader gereift.»

Und wie malt sich Schönbi seine Zukunft aus? «Sie sollte farbig sein! Im Moment weiss ich nicht, was im Sommer sein wird. Aber ich wäre bereit fürs Ausland. Ich habe immer gesagt, dass ich mich erst beim FCZ durchsetzen wolle. Das ist mir gelungen.»

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