FCZ-Boss Canepa nervt sich über den Rasen im Letzigrund
«Auf diesem Acker hätte ich wohl nicht gespielt»

Ancillo Canepa ist genervt über den Acker im Letzigrund. Der FCZ-Boss findets «befremdlich», dass neben Konzerten das Stadion auch noch an den FC Lugano vermietet wird.
Publiziert: 25.09.2023 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2023 um 18:33 Uhr
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Blick: Ancillo Canepa, wie sehr schmerzt es, wenn Sie den Acker im Letzigrund anschauen?
Ancillo Canepa:
Ich habe früher Junioren- und Amateurfussball gespielt. Aber sehr selten auf so einem Acker. Wahrscheinlich hätte ich mich geweigert.

Diese Unterlage ist nicht Profifussball-tauglich, oder?
Eine normale Ballbehandlung und Kombinationsfussball sind kaum möglich. Ausserdem ist die Verletzungsgefahr aufgrund der vielen Löcher hoch.

Das sagt die Liga zum Letzi-Rasen

«Der Swiss Football League bereitet der schlechte Zustand des Spielfelds im Stadion Letzigrund ebenfalls Sorgen. Die Liga erwartet von allen Beteiligten eine rasche Verbesserung der Situation, damit die Meisterschaftsspiele auf einem Rasen stattfinden können, der die Ansprüche eines Profi-Betriebs erfüllt. Nach internen Abklärungen stellt das Spielfeld aktuell aber keine Gefahr für die Gesundheit der Spieler dar, weshalb die Partie vom Dienstag wie geplant stattfindet.»

«Der Swiss Football League bereitet der schlechte Zustand des Spielfelds im Stadion Letzigrund ebenfalls Sorgen. Die Liga erwartet von allen Beteiligten eine rasche Verbesserung der Situation, damit die Meisterschaftsspiele auf einem Rasen stattfinden können, der die Ansprüche eines Profi-Betriebs erfüllt. Nach internen Abklärungen stellt das Spielfeld aktuell aber keine Gefahr für die Gesundheit der Spieler dar, weshalb die Partie vom Dienstag wie geplant stattfindet.»

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Früher wurde der Letzigrund-Rasen als der beste in der Schweizer Liga gepriesen.
Das stimmt, darauf waren wir auch immer stolz. Die weitläufige Architektur des Letzigrund-Stadions würde für einen gepflegten Rasen optimale Voraussetzungen bieten. Aber im Vergleich zu den anderen Stadien in der Schweiz, und ich kenne sie alle, sind wir, was die Rasenqualität betrifft, auf einen hinteren Platz abgerutscht. Den Vergleich mit den Stadien im Ausland erspare ich mir.

Der Rasen des Letzigrunds gleicht zurzeit einem Acker.
Foto: Pius Koller
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Stadionmanager Peter Landolt meinte, das Wetter sei schuld daran, erst sei der Sommer zu nass gewesen, dann zu trocken. Was sagen Sie dazu?
Vielleicht hat ihm ein Kommunikationsberater empfohlen, diese Aussage zu machen. Aber im Ernst: Der wahre Grund ist, dass Konzerte stattgefunden haben. Wenn einige Tausend Personen auf dem Platz herumtrampeln, auch wenn er abgedeckt wird, ruiniert dies jeden Rasen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir nach Konzerten einen solchen Acker vorfinden.

Da hilfts auch nicht, wenn der FC Lugano seine Heimspiele in der Conference League im Letzigrund austrägt. Wurden Sie von der Stadt als Dauermieter darüber informiert?
Wenn man schon weiss, dass Konzerte geplant sind, dann finde ich es schon befremdlich, den Rasen ohne Not zusätzlich zu belasten. Nein, wir wurden vorgängig nicht darüber informiert.

Wie viel kostet das Stadion den FCZ heruntergerechnet auf ein Heimspiel?
Mit allem Drumherum belaufen sich die Kosten pro Spiel auf einen sechsstelligen Betrag. Dieser Betrag erhöht sich bei Europacup-Spielen. Ausserdem ist die Miete an einen zusätzlichen Erfolgsfaktor gekoppelt.

«Zu meiner Zeit war ein solcher Rasen normal»
1:32
Babbel zum Letzigrund-Grün:«Zu meiner Zeit war ein solcher Rasen normal»

Gewährt die Stadt den Dauermietern GC und FCZ einen Preisnachlass?
Nein. Eigentlich wäre das aber angebracht. Wir müssen ja auch jeden Schaden bezahlen, den beispielsweise Fans im Stadion verursachen. Aber umgekehrt funktioniert dieser Mechanismus nicht.

Sie mussten in der Vergangenheit aufgrund von Terminkollisionen auf andere Stadien ausweichen. Gegen Arsenal spielte der FCZ in St. Gallen. Wie nervig ist das?
Einerseits sehr nervig. Und andererseits auch kosten- und einnahmerelevant. Wir haben dadurch schon viel Geld verloren.

Das heisst mit anderen Worten auch, dass Sie den Bau eines Fussballstadions herbeisehnen?
Das können Sie laut sagen. Ein Stadion, das wir selber führen könnten, würde uns viele Probleme ersparen und auch das Einnahmepotenzial massiv erhöhen.

Kann das Derby gespielt werden?
Dies müssen die Liga beziehungsweise die Schiedsrichter vor Ort entscheiden.

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