Corona zum Trotz
Zigi flog 16876 Kilometer – und spielte keine Minute

Und das in Corona-Zeiten! St. Gallens Goalie Zigi fliegt fast 17 000 Kilometer um die Welt, um in zwei Partien für Ghana keine Minute spielen zu dürfen.
Publiziert: 22.11.2020 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2021 um 16:12 Uhr
Max Kern

Der Missmut über die unglückliche Reise ist auch Zigis St. Galler Trainer Peter Zeidler am Freitag noch anzuhören.

Auf Lawrence Ati Zigi (23) angesprochen, sagt der Deutsche an der Medienkonferenz: «Also, im Schnelldurchlauf: Er ist negativ getestet worden. Er hat heute trainiert. Er steht am Sonntag im Tor. Für Ghana hat er nicht gespielt, sie haben 0:1 verloren. Dass sie ihn nicht spielen liessen, da sind sie selber schuld.»

Die ganze Wahrheit: Es waren sogar zwei Länderspiele in der Qualifikation für die Afrika-Meisterschaft, bei denen der St. Galler Publikumsliebling je 90 Minuten nur die Bank drücken durfte.

Fast 17'000 Flug-Kilometer legt Lawrence Ati Zigi für die Ghanaische Nati hin. Anzahl Spiele: 0.
Foto: Sven Thomann
1/7

Zuerst Sieg, dann Niederlage

Zuerst zuhause zuhause in Accra. 2:0 für Ghana gegen Sudan. Darauf fliegt Zigis Team zum Rückspiel in den Sudan. 3738 Kilometer hin, 3738 wieder zurück. In Omdurman gibts ohne Zigi eine 0:1-Niederlage.

Am Mittwoch fliegt Zigi wieder in die Schweiz zurück. Accra Zürich-Kloten, nochmals 4700 Flugkilometer. Und das mit Schutzmaske.

Heute könnte Zigi zu Fuss zum Match. Und er wird gegen Lausanne sicher auch spielen. Ausser, er wird doch noch positiv auf Corona getestet – sie sind seit Donnerstag in Isolation. Für Jérémy Guillemenot, der seine Quarantäne-Zeit bereits abgesessen hat, kommt das Spiel heute noch zu früh.

«Eines FC St. Gallen nicht würdig»

In der Nati-Pause spielt der FCSG einen Test gegen Alex Freis FC Wil. Tim Staubli, der auf der Position von Görtler im rechten Mittelfeld spielt, schiesst den FCSG mit zwei Treffern zwischenzeitlich 4:0 in Front. Am Schluss stehts aber nur 4:4. Zeidler zur letzten halben Stunde: «Das war eines FC St. Gallen nicht würdig.»

Wer ersetzt Vize-Captain Görtler heute? Zeidler: «Görtler ist nicht zu ersetzen. Aber wir haben auch schon zweimal ohne ihn gespielt – und dabei gewonnen.» Einmal gewonnen. Gegen Thun gabs letzte Saison ohne den deutschen Aggressiv-Leader ein 4:1, gegen Servette ein 1:1.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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