FCL-Boss Wolf und eine ganze Region bibbern
«Der Abstieg wäre eine Katastrophe!»

Der FCL zittert vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit. Was der Abstieg bedeuten würde. Und warum er für Klub und Umfeld härter wäre als der letzte im Jahr 2003.
Publiziert: 26.01.2022 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2022 um 10:31 Uhr
Marco Pescio

Jetzt wartet die Riesen-Bewährungsprobe!

Mit dem Anpfiff des Heimspiels gegen Basel am Sonntag geht bei Schlusslicht Luzern das Zittern los, ob die vorgenommenen Veränderungen – die neue Frick-Philosophie, die Neuzugänge Abubakar und Simani (ein zusätzlicher neuer Verteidiger soll noch diese Woche kommen) – in der Winterpause auch tatsächlich etwas taugen.

Eine ganze Region bibbert! Und auch beim Klub ist das Nervenkostüm angesichts des drohenden ersten Abstiegs seit 19 Jahren angespannt. Präsident Stefan Wolf hält fest, man werde «alles tun», um dieses Szenario zu vermeiden, dennoch müsse man es «im Verwaltungsrat im Hinterkopf haben». Dann sagt er deutlich: «Ein Abstieg wäre eine Katastrophe. Natürlich würde dies grosse Einbussen mit sich bringen.»

FCL-Sportchef Remo Meyer, Präsident Stefan Wolf und Verwaltungsrat Laurent Prince (v.l.). blicken einer schwierigen Rückrunde entgegen.
Foto: TOTO MARTI
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Abstieg wäre ein finanzieller Schock

Wie genau sich der sportliche Absturz auf den Klub und dessen Betrieb auswirken würde, könne man auch aufgrund der schwierig abschätzbaren Corona-Situation «noch nicht final sagen». Klar ist: Der FCL müsste mit massiv weniger Einnahmen auskommen. In der Challenge League liegt der Sockelbetrag der TV-Gelder für einen Verein bei gerade einmal 500’000 Franken, was 1,3 Mio. Franken weniger als in der Super League sind.

Selbst die Ranglistenprämie wäre im Falle eines sofortigen Wiederaufstiegs mit bloss 125'000 Franken tiefer als der Betrag, den der Achtplatzierte aus der höchsten Schweizer Liga kassiert (162’000 Franken). Hinzu käme in der Challenge League der Wegfall von Zuschauermagneten wie Basel, YB, St. Gallen oder dem FCZ.

Der Abstieg wäre nach der Pandemie innert Kürze der zweite harte Schlag für die FC Luzern Gruppe, die im Vorjahr einen Verlust von 3,3 Mio. Franken auswies. Was die aktuelle finanzielle Situation des Tabellenletzten anbelangt, betont Wolf aber: «Trotz der Freistellung von Fabio Celestini und den Wintertransfers befinden wir uns nach wie vor im Budget.»

Zaugg: «Damals nicht so dramatisch wie jetzt»

Auch emotional würde der Gang in die zweithöchste Liga den Klub und sein Umfeld empfindlich treffen, ist sich Wolf sicher: «Das wäre ganz schlimm – auch für die ganze Innerschweiz.» Zuletzt war dies 2003 unter Trainer Bidu Zaugg (69) passiert. Allerdings nachdem der FCL in der Vorsaison auf sportlichem Weg bereits abgestiegen war – und nur dank den Zwangsrelegationen von Lausanne, Sion und Lugano oben blieb.

Mit einem eigentlich für die NLB zusammengestellten Team schaffte Zaugg den Ligaerhalt letztlich nicht. Auch, weil die Liga in jenem Jahr auf zehn Teams verkleinert wurde. «Für die Fans war es damals eine Enttäuschung, und doch spürte ich aufgrund der Vorzeichen ein gewisses Verständnis», erinnert sich der heutige Solothurn-Sportchef. Das sei der grosse Unterschied zur aktuellen Lage: «Damals waren wir eigentlich schon unten. Da war die Stimmung nicht so dramatisch wie sie es jetzt wäre. Nun würde man mit einem guten Kader absteigen. Das wäre ganz, ganz bitter!»

Und doch macht Zaugg dem FCL Mut: «Es wird zwar nicht einfach. Aber ich bin überzeugt, dass sie nicht absteigen!»


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FC Zürich
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FC Luzern
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5
FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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