«Wenn Gesamtpaket stimmt, würde ich Schritt gerne wagen»
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FCB-Omlin bald im Ausland?«Wenn Gesamtpaket stimmt, würde ich Schritt gerne wagen»

FCB-Omlin über seinen steilen Aufstieg
«Vor 4 Jahren wohnte ich noch im Hotel mit Etagen-WC»

2016 stand Jonas Omlin (26) bei Le Mont in der Challenge League im Tor. Heute gehört er beim grossen FCB zu den Leistungsträgern.
Publiziert: 11.01.2020 um 17:41 Uhr
Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Marbella

Marbella vor drei Jahren: Ein junger Blondschopf sitzt in der Hotellobby am Klavier, klimpert ein Lied. Es ist Jonas Omlin, dritter Goalie beim FC Luzern und nur den grössten Fussball-Freaks ein Begriff. «Das tönt ja schrecklich», sagt Omlin und lacht, als BLICK ihm diese Woche das Video zeigt.

Der Spassvogel am Flügel ist längst die unbestrittene Nummer 1 beim FC Basel und die Nummer 2 in der Nati. Ein Wechsel im Sommer in eine grosse Liga würde niemanden überraschen – 2016 stand er noch beim kleinen Challenge-Ligisten Le Mont im Tor. «Wahnsinn, wie schnell alles gegangen ist», sagt Omlin, «noch vor vier Jahren war ich von Luzern ausgeliehen. Da wohnte ich in einem Hotelzimmer mit Etagen-Toiletten. Das waren noch ganz andere Zustände damals.»

Nicht zu vergleichen mit dem Kempinski in Marbella, wo er in diesen Tagen mit Captain Valentin Stocker ein Zimmer mit Balkon und Meersicht teilt. An den Luxus gewöhne man sich zwar schnell, so Omlin, selbstverständlich sei aber nichts davon. «Rede ich mit meinen Eltern oder Freunden über früher, denke ich oft: Hey, was läuft da eigentlich?»

Jonas Omlin hat sich zur unbestrittenen Nummer eins beim FC Basel hochgekämpft.
Foto: TOTO MARTI
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Haben Sie sich verändert? «Ich spiele nicht mehr Klavier», sagt Omlin und lacht. «Im Ernst: Ich bin reifer geworden, erfahrener, selbstsicherer. Sonst aber kaum. Vielleicht ist dafür auch alles einfach zu schnell gegangen.» Schnell und nur aufwärts. Wenige Wochen nach dem Piano-Konzert wird er in Luzern Stammgoalie. Im Sommer 2018 der Wechsel zum FCB, wo er nach zwei Wochen und dem Abgang von Vaclik schon die Nummer 1 wird. Führungsspieler. Mannschaftsrat. Ende 2018 das erste Aufgebot für die Nati. Weil Roman Bürki und Marwin Hitz keine Lust mehr haben, nach Yann Sommer die zweite und dritte Geige zu spielen, rückt er nach. Omlin kann die beiden verstehen. «Wie lange war Roman die Nummer zwei? Du trainierst, bist wochenlang von zu Hause weg und spielst nie. Und Marwin erst. Er war die Nummer drei und hat zu Hause eine Familie.»

FCB-Abgang? «Dann muss alles passen!»

Noch ist der Platz im Schatten von Sommer kein Problem für ihn. «Yann macht einen überragenden Job und ist völlig zu Recht unbestritten. Ich bin ja noch jung und kann profitieren. Aber ich hoffe natürlich, dass ich ihn irgendwann beerben darf.» Bisher stand er noch keine Sekunde im Nati-Tor. Omlin: «Ich hoffe, dass ich bald mein Debüt geben darf. Ich muss mir den Einsatz hart erarbeiten.»

Einen Karriereplan hat er keinen, weil dies im Fussball-Business unmöglich sei. Wünsche und Ziele gibts aber. «Ich will mit dem FCB Meister werden. Dafür tue ich alles.» Danach soll die EM folgen. «Ich auf einem Panini-Bildchen. Das wär schon was!» Und dann der Wechsel ins Ausland? Omlin schmunzelt, meint: «Wenn im Sommer ein Angebot kommen würde, bei welchem das Gesamtpaket stimmte, würde ich es mir anschauen und den nächsten Schritt wagen. Aber es muss alles passen!»

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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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