Steffen schiesst FCB mit Traum-Volley noch tiefer ins Elend
3:11
Lugano – Basel 2:0:Steffen schiesst FCB mit Traum-Volley tiefer ins Elend

FCB im Abstiegskampf
Die Basler zittern vor diesen fünf Alarmzeichen

Der FCB rutscht immer tiefer zurück in den Abstiegssumpf. Die Anfangseuphorie unter Fabio Celestini (48) ist verflogen.
Publiziert: 03.04.2024 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2024 um 21:54 Uhr
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Lucas WerderReporter Fussball

Mohamed Dräger (27) muss nach dem 0:2 gegen Lugano nicht lange überlegen, als er nach seinem Befinden befragt wird. «Beschissen», antwortet der FCB-Profi. «Jetzt geht es in dieser Saison einfach nur noch darum, den Totalschaden abzuwenden.» Doch nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie spricht wenig für den baldigen Turnaround. Im Gegenteil. Fünf Punkte sprechen gar dagegen.

Verpuffter Celestini-Effekt

Als Fabio Celestini (48) im Herbst übernimmt, steht der FCB am Tabellenende. Was der Lausanner in den ersten Wochen mit dem Basler Trümmerhaufen anstellt, ist beeindruckend. 20 Punkte holen die Bebbi in zehn Spielen unter Celestini. Doch mittlerweile scheint der Trainerwechsel-Effekt komplett verpufft. Die Bilanz der letzten neun Partien gleicht jener eines Absteigers: 8 Punkte, 5 Pleiten und 15 Gegentore. Celestinis Punkteschnitt ist auf 1,48 Zähler pro Spiel zusammengeschrumpft. Damit liegt er im Vergleich mit den anderen Trainer der Ära Degen zwar noch vor Timo Schultz (1,27), Heiko Vogel (1,35) und Guillermo Abascal (1,38), aber hinter Alex Frei (1,53) und Patrick Rahmen (2,11).

Fehlende Erfahrung im Abstiegskampf

«Abstiegskampf und FCB, das passt nicht zusammen», sagt Dräger nach der Pleite im Tessin. «Ich weiss nicht, wie viele Spieler hier diese Erfahrung schon einmal gemacht haben.» Genug Routine wäre im jungen Basler Kader eigentlich vorhanden. Allein das Trio um Fabian Frei (35), Taulant Xhaka (33) und Marwin Hitz (36) hat zusammen über 1400 Profi-Einsätze auf dem Buckel. In der Schweiz gegen den Abstieg zu spielen, ist sich aber keiner der drei gewohnt.

Der FCB steckt weiter mitten im Kampf um den Barrage-Platz fest.
Foto: Daniela Frutiger/Freshfocus
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Planlose Offensive

Im Herbst hätte in Basel niemand geglaubt, dass Thierno Barry im FCB-Sturm einmal so vermisst werden würde. Die Partie gegen Lugano muss der Franzose wegen einer Sperre vor dem heimischen TV mitverfolgen. Und ohne den Topskorer geht beim FCB offensiv überhaupt nichts. Eine klare Spielidee ist ohne Zielspieler Barry nicht zu erkennen. «Das hat auch mit der fehlenden Qualität zu tun. In der Offensive fehlt uns etwas», erklärt Celestini die Harmlosigkeit seines Teams. Nur GC (33) und Lausanne-Ouchy (31) haben in dieser Saison noch weniger Tore erzielt als die Basler (36).

Rätsel um Tribünen-Spieler

Einer, der dem Basler Spiel aktuell guttun würde, ist Gabriel Sigua (18). Gegen Lugano fehlt der junge Georgier im Aufgebot, obwohl ihn der Klub zuletzt Mitte März als verletzt gemeldet hat. Die Lösung des Sigua-Rätsels: Das Mittelfeld-Talent ist noch nicht wieder bei 100 Prozent. Statt für einen Kurzeinsatz acht Stunden ins Tessin und wieder zurückzureisen, trainiert Sigua zwei Tage allein in Basel. «Ich wollte wegen fünf oder zehn Einsatzminuten kein Risiko eingehen», erklärt Celestini.

Ebenfalls zu Hause gelassen hat der FCB-Trainer Michael Lang (33). Auch der Routinier hatte zuletzt mit einer kleineren Adduktorenverletzung zu kämpfen, wäre aber eigentlich wieder fit. «Ich brauche Spieler, die im Rhythmus sind», begründet Celestini die Nicht-Nomination von Lang. Ob der Rechtsverteidiger in dieser Saison überhaupt noch einmal auf dem Platz stehen wird, lässt der Basler Trainer offen. Ein grosses Fragezeichen steht auch hinter dem Namen von Yusuf Demir (20). Nach einem Tor und zwei Vorlagen für Österreichs U21 fällt der Offensivspieler einmal mehr auf unbestimmte Zeit verletzt aus.

Lange Verletztenliste

Neben den gesperrten Barry und Avdullahu fehlen gegen Lugano zwölf weitere FCB-Profis verletzungsbedingt. Auch Benjamin Kololli (Muskelfaserriss) fällt mehrere Wochen aus. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Das sind schon sehr viele Verletzte», muss auch Celestini zugeben. Mit Dominik Schmid (26), der nach seinem Sturz in eine Werbebande schon früh benommen vom Platz muss, könnte nun sogar noch ein weiterer Ausfall dazukommen. «Es geht ihm so lala», so Celestini über seinen Linksverteidiger. Zwar kehren für das Kellerduell gegen Stade-Lausanne-Ouchy mit Barry und Avdullahu zwei Schlüsselspieler zurück ins Team, dafür muss am Samstag Dräger eine Gelbsperre absitzen.

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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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