Die Berner haben Trainingsbedingungen wie im alten Rom
YB in der Kunstrasen-Falle

YB dominiert die Liga nach Belieben. YB schlägt in der Champions League die Giganten von Juventus Turin. Doch YB hat auch eine Kehrseite. In Sachen Trainingsbedingungen sind die Berner fünftklassig!
Publiziert: 31.12.2018 um 01:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2018 um 05:54 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Schon verrückt: YB mischt im Konzert der Grossen mit. Punktet gegen Juve und Valencia. Klubs mit einem neunmal (Juve, 500 Mio. Fr.) 
respektive doppelt (Valencia, 120 Mio. Fr.) so hohen Budget wie die Berner. Doch es gibt eine noch krassere Zahl: Juve hat elf eigene Trainingsplätze. Valencia acht. YB? Null! Weil das Stade de Suisse nicht mitgezählt wird. Den einzigen Fussballplatz, den YB besitzt …

Dort steht ein Kunstrasen. Nicht, weil man den in Bern heiss liebt. Sondern, weil es die Umstände gebieten. YB ist auf diesen Platz fürs Training angewiesen. Da muss man selbst die Kröte schlucken, keine Länderspiele mehr im Stade de Suisse austragen zu dürfen. Ohne diesen Rasen müsste YB in der Stadt 
herumziehen und trainieren, wo gerade ein Platz zur Verfügung steht. So wars, als im Wankdorf Naturrasen lag …

«Bern hat schlicht nicht genug Trainingsplätze»

Für die Junioren von YB ist das aktuell die Realität. «Diese trainieren mal auf der Grossen 
Allmend, auf den Sportplätzen Wyler und Neufeld», sagt YB-CEO Wanja Greuel. «Die Situation ist so unbefriedigend, dass es mehrere Breitensportvereine gibt, welche Kids zurückweisen müssen, weil Bern schlicht nicht genug Trainingsplätze hat.»

YB ist auf den Platz im Stade de Suisse angewiesen. Andere Trainingsmöglichkeiten hat der Verein nicht.
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Das hat sogar dazu geführt, dass YB Post vom SFV erhalten hat. «Der Verband hat uns abgemahnt, die Trainingsbedingungen zu verbessern. So müssen sich 
U-Teams immer wieder mal den Platz mit Hobbykickern teilen. Oder dann ist das Licht mangelhaft. Oder die Jungs müssen in der Pause den Marsch 
in einen Luftschutzkeller nahe der Postfinance-
Arena in Kauf nehmen.»

Was Greuel «stigelisinnig» macht: Jedes Mal, wenn er aus seinem Büro im Stade de Suisse schaut, blickt er auf die Lösung der Probleme: die Grosse Allmend. Das wäre die bessere Lösung als ein Trainingszentrum ausserhalb. «Ein Trainingszentrum ausserhalb wäre wegen des langen Anreisewegs unzumutbar und verträgt sich nicht mit der parallel laufenden schulischen Ausbildung. Zudem wäre es sehr teuer.»

Beste Lösung in 5 Jahren

So also steht die Grosse Allmend im Visier. Eine Sport-Begegnungsstätte für Fussballer, Rugbyspieler, Frisbee- und Hammerwerfer, Drachenflieger etc. «Wir haben 48 Stunden lang eine Kamera aufgestellt, um zu sehen, wie viel da los ist», sagt Greuel. Das Ergebnis: überschaubar. «Eigentlich war nur gegen Abend etwas los.»

Was YB damit aufzeigen will: Es hätte problemlos Platz für vier Fussballfelder, die den YB-Fussballern vorbehalten wären. Dazu ein kleines Garderoben­gebäude mit Buvette. Greuel: «Ich habe in dieser Sache bereits 50 Meetings abgehalten – mit 
Politikern, Quartiervertretern, der Stadt. In der Politik habe ich Bereitschaft gespürt, unser 
Anliegen positiv aufzunehmen. Aber das politische System hier ist auf die Mitwirkung aller ausgerichtet. Was bedeutet: Es geht unglaublich lang, bis diese Lösung realisiert werden könnte.»

Konkret? «Fünf Jahre».

Meister. Champions League. Juve-Bezwinger. Aber trainingstechnisch noch fünf Jahre fünfte Liga. Das ist YB 2019. Es guäts Neus!

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
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6
4
13
2
Servette FC
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6
-3
12
3
FC Zürich
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5
6
11
4
FC Luzern
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6
4
11
5
FC Basel
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6
9
10
6
FC St. Gallen
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5
5
10
7
FC Sion
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6
4
10
8
Yverdon Sport FC
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6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
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6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
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6
-7
4
11
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6
-7
4
12
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6
-7
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