Veiga scheitert bei gewagtem Anstoss-Trick
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FCB-Verzweiflung im Cup:Veiga scheitert bei gewagtem Anstoss-Trick

Degen träumt von Millionen-Abgang
Wird Supertalent Veiga für den FCB zum Problemfall?

Eigentlich ist Renato Veiga für den FC Basel bereits unverzichtbar. Doch statt sein Potenzial auszuschöpfen, sorgt der Portugiese immer wieder für Wirbel.
Publiziert: 02.03.2024 um 00:12 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2024 um 08:31 Uhr
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Lucas WerderReporter Fussball

Als Renato Veiga (20) Anfang September zum ersten Mal die Super-League-Bühne betritt, sind sich die FCB-Fans schnell einig: Dieser junge Portugiese wird der nächste Basler Millionen-Transfer! Doch schon bei seinem Einstand gegen den FCZ (2:2) wird auch klar, der Grad zwischen Genie und Wahnsinn ist beim Neuzugang äusserst schmal. Zwar glänzt Veiga mit einem herrlichen Freistoss-Treffer, hat aber auch gleich zweimal ganz viel Dusel: Seine Tätlichkeit gegen FCZ-Stürmer Afriyie bleibt genauso folgenlos wie sein leichtfertiger Ballverlust als hinterster Mann.

Richtig schlau geworden ist man aus Veiga auch sechs Monate später nicht. Dass der Muskelprotz aus Lissabon enormes Talent hat, ist unbestritten. Kein anderer Spieler in der Schweiz paart eine derartige Physis mit einem solch feinen Füsschen. Nur ruft der portugiesische U21-Nationalspieler sein riesiges Potenzial noch zu selten ab, fällt stattdessen regelmässig mit unnötigen Tricks und wildem Gestikulieren auf.

Celestini streicht Veiga aus Startelf

«Renato hat manchmal etwas zu viel Energie. Sein Spiel ist teilweise noch zu wenig effizient, da muss er sich entwickeln», ist sich auch Fabio Celestini (48) bewusst. Gleichzeitig lobt der FCB-Trainer aber auch den Charakter seines Schützlings. «Er ist immer motiviert und lernbereit. Ich habe ihn im Training noch nie ohne Lust gesehen.»

Renato Veiga hat in Basel turbulente erste Monate hinter sich.
Foto: Pius Koller
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Doch ausgerechnet auf dem Trainingsplatz leistet sich Veiga diese Woche einen Fehltritt. Weil er mit Teamkollege Thierno Barry am Morgen zu spät im Training erscheint, rasiert ihn Fabio Celestini für den Cup-Viertelfinal gegen Lugano (3:4 n. P.) aus der Startelf. «Wir haben Regeln und an diese muss man sich halten», so der Basler Coach.

Ohne Veiga geht beim FCB nichts

An Veigas Selbstvertrauen scheint die Erziehungsmassnahme nicht genagt zu haben. Als er gegen Lugano zum Start der zweiten Halbzeit ins Spiel kommt, entscheidet er sich unmittelbar nach Wiederanpfiff für einen Schuss von der Mittellinie. Sein missglückter Versuch kullert in die Arme des Tessiner Goalies Saipi.

Trotz allem ist Veiga für das Basler Spiel bereits unverzichtbar. Unter Celestini hat der Portugiese jede Minute absolviert – wenn er denn zur Verfügung stand. Neben einer Pause aufgrund einer Gelbsperre hat Veiga auch die vergangenen beiden Super-League-Spiele verpasst. Selbstverschuldet, weil er gegen St. Gallen nach einem gescheiterten Dribbling völlig übermotiviert Schubert weggrätscht und mit Rot vom Platz fliegt.

Schon in Augsburg Disziplin-Probleme

Dass der ehemalige Sporting-Junior im vergangenen Sommer überhaupt in Basel landet, hat ironischerweise mit disziplinarischen Problemen zu tun. In Augsburg, wo er zuvor leihweise unter Vertrag steht, kommt er wiederholt zu spät. Auch ein Gespräch mit dem damaligen Trainer Enrico Maassen bringt keine Besserung. Weil auch Veigas sportliche Leistungen nicht wirklich überzeugend sind, entschliesst sich der Bundesliga-Klub, die Leihe vorzeitig abzubrechen.

So nutzt FCB-Boss David Degen (41) die Gunst der Stunde und überweist für Veiga 4,6 Millionen Franken nach Lissabon. Der Plan: das Supertalent in diesem oder nächsten Sommer für ein Vielfaches wieder weiterzuverkaufen. Eine teure Investition, die durchaus aufgehen kann. Dazu müssen die Verantwortlichen aber um jeden Preis verhindern, dass Veiga auch in Basel zum Problemfall wird.

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FC Zürich
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Grasshopper Club Zürich
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