Das Zürcher Kellerduell
Winti fordert Zürich mit acht ehemaligen FCZ-Spielern

Meister gegen Aufsteiger, aber auch Letzter gegen Vorletzter. Das Derby zwischen dem tief gefallenen FCZ und Winterthur hats in sich. Auch, weil beim Underdog viel FCZ-Vergangenheit mitspielt.
Publiziert: 09.10.2022 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2022 um 16:11 Uhr
Matthias Dubach

Sieglos in der Super League. Sieglos in der Europa-League-Gruppenphase. Cup-Out. Auf Trainersuche. Es wirkt surreal, dass der FCZ erst noch im Mai im ausverkauften Letzigrund mit dem Meisterpokal jubelte.

Seither gabs in 20 Pflichtspielen nur fünf Siege. Jetzt kommt Aufsteiger Winterthur zum Meister. Vorletzter gegen Letzter. Aber Katzenjammer herrscht nur bei Krisen-Klub FCZ: Denn Winti kommt im Flow nach dem ersten Dreier gegen Sion. Zürich hingegen erlebt am Donnerstag sein 1:5-Debakel gegen PSV Eindhoven.

FCW-Trainer Bruno Berner (44) sagt: «Der FCZ hat ein Heimspiel und wird den Eindruck vom Donnerstag sofort korrigieren wollen. Sie werden alles machen, um unten rauszukommen.»

Winti-Trainer Bruno Berner: Der Aufsteiger geht mit breiter Brust ins Kellerduell gegen den FCZ.
Foto: keystone-sda.ch
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FCZ musste Eindhoven-Debakel verdauen

Doch zuerst kam es beim Meister zur grossen Aussprache. FCZ-Interimstrainer Genesio Colatrella (50) sagte nach der Europa-League-Schmach: «Nach diesem Spiel können wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Das müssen wir zuerst verarbeiten. Wir alle müssen uns in die Augen schauen und uns schonungslos die Meinung sagen. Am Sonntag braucht es zwingend eine Reaktion.»

Das Kellerduell zwischen den beiden Zürcher Klubs wird zum grossen Klassentreffen. Gleich acht Winterthurer haben eine Vergangenheit beim FCZ. Neben Trainer Berner, der seine Laufbahn als Coach im FCZ-Nachwuchs startete, sinds diese sieben Spieler: Tobias Schättin (25), Hekuran Kryeziu (29), Francisco Rodriguez (27), Matteo Di Giusto (22), Stephan Seiler (22), Nishan Burkart (22) und Roy Gelmi (27).

Zumindest die Ex-FCZler, die keinen Vertrag mehr kriegten wie Schättin, Kryeziu und Di Giusto oder wie Seiler, der Meister wurde, bei Franco Foda nicht zum Zug kam und ausgeliehen wurde, möchten liebend gerne zeigen, was sie draufhaben.

FCZ muss, Winti darf gewinnen

Burkart (zu ManUnited) und Gelmi (zu St. Gallen) hatten Zürich schon früh als Teenager verlassen. Rodriguez ging zu Wolfsburg. Schafft Winti mit seinen vielen Ex-Zürchern den nächsten Coup ausgerechnet beim grossen Bruder in Zürich?

Der Druck ist ganz beim FCZ. Gegen wen, wenn nicht im Heimspiel gegen den Aufsteiger, will Schlusslicht Zürich sonst den ersten Saisonsieg holen? Goalie Yanick Brecher sagt klipp und klar: «Wir wissen alle, was der Sonntag bedeutet. Alles andere als ein Sieg ist ein weiterer Rückschlag.»

Berner seinerseits betont zwar, dass der erste Sieg beim Underdog nichts an der Herangehensweise verändert hat. Aber der Winti-Coach sagt auch: «Der Druck ist sicher ein Stück höher beim FCZ als bei uns. Wir haben sie mit dem Sieg in Sion noch mehr unter Druck gesetzt.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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