Das meint Blick zur Trainerwahl
Der FCZ geht mit Henriksen volles Risiko

Die überraschende Wahl von Bo Henriksen zum neuen Coach bei Super-League-Schlusslicht Zürich ist ein Wagnis, weil der Däne kaum Zeit für seine Arbeit hat, wie Fussballreporter Matthias Dubach schreibt.
Publiziert: 10.10.2022 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2022 um 22:18 Uhr
Matthias Dubach

In den letzten Jahren setzte Zürich oft auf Trainer, die aus dem eigenen Nachwuchs zu den Profis hochkamen. Oder die vorher sonst schon im Schweizer Fussball tätig waren.

Direkt aus dem Ausland kommen in der Amtszeit von Präsident Ancillo Canepa nur drei – mit der grösstmöglichen Bandbreite an Erfolg: André Breitenreiter wurde Meister, während Abstiegstrainer Sami Hyypiä und Breitenreiter-Nachfolger Franco Foda kolossale Missverständnisse waren.

Zwei Deutsche, ein Skandinavier. Nun wagt Zürich sein nächstes nordisches Experiment. Mit der Verpflichtung von Mega-Motivator Bo Henriksen (47) geht der FCZ volles Risiko. Der Däne kennt den Schweizer Fussball nicht. Der Super-League-Neuling hat noch überhaupt nie ausserhalb seiner Heimat als Trainer gearbeitet.

Fussballreporter Matthias Dubach.
Foto: Thomas Meier

Zudem muss Henriksen sofort funktionieren. Er übernimmt den tief gefallenen Meister mitten in englischen Wochen. Zeit hat er keine. Der neue Mann muss in einigen wenigen Trainings, die in den nächsten Wochen neben den Europacup-Reisen und dem enorm dichten Programm mit neun Partien in fünf Wochen bleiben, die totale Verunsicherung der Spieler vertreiben.

Mit Eindhoven, YB, Basel und GC (mit gesperrter Südkurve) könnte das Auftaktprogramm für Henriksen kaum kniffliger sein. Es herrscht Fehlstartgefahr. Und damit eben das Risiko, dass der FCZ in ein paar Wochen noch genauso im Elend steckt wie jetzt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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