Hier attackiert ein GC-Chaot Spieler Pinga
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Bei Spielabbruch in Luzern:GC-Chaot attackiert Spieler Pinga

Das meint BLICK zu den Stadionsperren
Endlich gehts den GC-Chaoten an den Kragen

Nach Jahren des Zauderns könnte die Schande von Luzern zur Wende im Kampf gegen Fussball-Chaoten werden, meint BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 15.05.2019 um 00:40 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2019 um 09:46 Uhr
Von Felix Bingesser

Wer in diesem Land am Flughafen zu laut hustet oder seinen Rucksack unbeaufsichtigt stehen lässt, wird blitzartig kontrolliert. Wer seinen Nachbarn am Kragen packt, wird angezeigt. Wer einen Zigarettenstummel zu Boden wirft, wird zur Kasse gebeten. Am Sonntag wurden vor dem Stadion in Luzern auch grosszügig Parkbussen verteilt.

Nur das Stadion selber ist offenbar ein rechtsfreier Raum. Law and Order, Recht und Ordnung, werden da seit Jahren ausser Kraft gesetzt. Ja, wer in diesem Land gewaltbereit ist, wer randalieren will, wer pöbelnd und grölend im zuvor demolierten Zug die Notbremse zieht, um sich auf offenem Feld zu prügeln, der tarnt sich als Fussballfan. Und hat wenig zu befürchten. Zumindest war das bisher so.

GC-Kniefall als fatales Signal

Trotz runden Tischen und einem Hooligan-Konkordat hat sich in der Schweiz eine fatale Kultur immer weiter etabliert. Straftaten, die andernorts rigoros verfolgt werden, duldet man auf Kosten des Sports in und um die Stadien. Oder nimmt sie zumindest ohnmächtig zur Kenntnis. In der 2007 (!) eingeführten Hooligan-Datenbank sind 1592 Personen registriert. Genützt hat es wenig. Sind die Klubs in der Verantwortung und zuständig? Ist es die Liga? Ist es die Politik? Eigentlich ist das völlig egal. Das Problem muss einfach gelöst werden.

Felix Bingesser, Chefredaktor BLICK-Sport.
Foto: BLICK
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Isoliert betrachtet mag das devote Verhalten der GC-Delegation am Sonntag und der neuerliche Kniefall vor den Fans tatsächlich deeskalierend gewirkt haben. In Tat und Wahrheit aber ist es ein fatales Signal, dass dieses Gesindel in ihrem Treiben bestärkt. In ihrem kruden Selbstverständnis, Klubpolitik machen zu können und Macht auszuüben.

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Foto: Screenshot
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Eine Kombination aus Dialog und Repression fordert GC-Präsident Stephan Rietiker. Der Dialog ist für diese unbelehrbare Minderheit nicht zielführend. Man hätte sich in Luzern ein entschlossenes Zugreifen der Polizei gewünscht.

Dass ein Teil der Anhänger von GC rein gar nichts verstanden hat, zeigt ihre offizielle Mitteilung von gestern. «... leider sahen wir uns nach dem 4:0 gezwungen, die Reissleine zu ziehen.» Es ist der groteske Versuch, Hausfriedensbruch und Nötigung nachträglich auch noch zu rechtfertigen!
Es ist ein gesellschaftliches Problem, sagen die Vereinspräsidenten gerne und zucken mit den Schultern. Das mag sein. Aber überall wird dieses «gesellschaftliche Problem» gezielt bekämpft und geahndet. Nur in und um die Sportstadien nicht. Zumindest bisher nicht.

KKS als Vorbild

Denn die Schande von Luzern kann zum Wendepunkt werden. Die Staatsanwaltschaft Luzern ist aktiv geworden. Und die Liga hat endlich schnell reagiert und im Eiltempo Stadionverbote ausgesprochen. Gegen Neonazi Stefan N. und vier weitere Chaoten. Plötzlich wird offenbar möglich, was zuvor als populistische Forderung abgetan wurde.

Bis jetzt war die heutige Bundesrätin Karin Keller-Sutter die einzige, die als Sicherheitsdirektorin von St. Gallen schon vor Jahren konsequent gehandelt hat. Vielleicht folgen jetzt andere. In halb Europa hat man den Kniefall von GC mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen. Mehr als zehntausend Zuschauer wollten im Stadion in Luzern ein Fussballspiel schauen. Und einige Zehntausend daheim vor dem Fernseher.

Dreissig Chaoten hatten eine andere Agenda. Dass man diesem Treiben auch nur ansatzweise Verständnis entgegenbringen kann, ist nicht nachvollziehbar. Aber wenn jetzt Dynamik in die Sache kommt und wenn man nun geeint und entschlossen handelt, dann hat die Schande von Luzern wenigstens eine positive Auswirkung.

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