«Wenn du Trainer auf Schalke warst, weisst du, was Druck ist»
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Henchoz über Breitenreiter:«Wenn du Trainer auf Schalke warst, weisst du, was Druck ist»

Constantin tobt gegen FCZ-Coach
«Breitenreiter ist eine Heulsuse»

CC war beim explosiven Spiel zwischen Sion und dem FCZ nicht im Stadion. Das hindert ihn nicht daran, FCZ-Coach Breitenreiter eine «Heulsuse» zu nennen, eine Verschwörung gegen die Romands zu wittern und ausländische VAR zu fordern.
Publiziert: 22.02.2022 um 00:33 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2022 um 12:17 Uhr
Alain Kunz

Sion-Präsident Christian Constantin ist on fire! Gesehen hat man das am Sonntag zwar nicht, denn sein Platz im Tourbillon blieb unbesetzt. Umso heftiger teilt er am Tag nach dem aufwühlenden 1:1 zwischen den Wallisern und den Zürchern aus. Doch warum blieb er freiwillig und nicht Covid-bedingt dem Stadion fern?

«Ich wollte wieder einmal ein Spiel in Ruhe betrachten, ohne die hitzige Stadionatmosphäre. Und ich wollte analytisch den Unterscheid zwischen dem zukünftigen Meister und uns ausmachen.» Und, ist das gelungen? CC: «Es gab nur einen Unterschied. Den machte der Schiedsrichter aus – zugunsten des FCZ.»

Dann ledert der Architekt aus Martigny erst richtig los! «Omeragic hätte zwingend mit Gelbrot vom Platz gestellt gehört. Dann wäre es nicht zum Foul von Marquinhos gekommen.» Schiedsrichter Sandro Schärer verwarnte den Brasilianer zuerst, schickte ihn nach der Intervention von VAR Luca Cibelli mit Direkt-Rot vom Platz. CC: «Das ist ein Witz! Sandro Schärer, von dem man sagt, er sei einer der besten Schiedsrichter des Landes, urteilt. Sein Urteil: Gelb! Und dann wird das vom VAR geändert. Einmal mehr gegen uns. Einmal mehr gegen die Romands. Das hat doch Methode! Früher mussten wir Welsche uns gegen drei Refs zur Wehr setzen. Nun sind es mit den drei VAR sechs! Der Röstigraben lebt! Weil man offenbar keine neutralen VAR findet, müssen wir uns im Ausland umschauen. Auch Lausanne und Servette sehen das so. Auch sie sind mehrfach bestohlen worden. Ich werde die Liga jedenfalls auffordern, die VAR mit Ausländern zu besetzen. Sie wären wenigstens unabhängig.»

Diese Szene bringt Christian Constantin in Rage: Sions Marquinhos sieht nach VAR-Intervention Rot.
Foto: keystone-sda.ch
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Nichts gegen den Penalty

Im Gegensatz zum Platzverweis hat CC nichts am späten Penaltyentscheid auszusetzen. «Den kann ich nachvollziehen. Nur dass wir in diesem Jahr mindestens auch zweimal hätten einen zugesprochen erhalten müssen. Einzig der VAR schaltet sich bei uns nicht ein. Der macht das nur gegen Welsche… Und nur bei uns gibt es sieben Minuten Nachspielzeit, obwohl fünf korrekt gewesen wären. Aber es wurde halt gespielt, bis der FCZ ausglich…»

Und dann ist da noch FCZ-Coach André Breitenreiter, der mächtig Stimmung macht gegen den FC Sion. Grenzwertig. Logisch ist die Replik von CC nicht weniger heiss! Breitenreiter sagt, Sion spiele am Limit. Die Härte, welche die Walliser ins Spiel gebracht hätten, sei Programm. Die Gesundheit seiner Spieler sei aufs Spiel gesetzt worden. Sowas gehöre sich nicht und sei gegen die Regeln.

CC gnadenlos: «Breitenreiter ist eine Heulsuse! Er würde sich viel besser bei den Schiedsrichtern und dem VAR bedanken, dass er mit einem Punkt beschenkt worden ist. Der Trainer der Zürcher macht einen super Job. Deshalb habe ich dem FCZ auch schon zum Titel gratuliert. Aber ich habe auch gesagt: Der FCZ könne sich nur noch selbst schlagen. Wenn Breitenreiter nun so im Zeug herumflennt, dann läuft der FCZ Gefahr, den Fokus zu verlieren und den Titel nochmals aufs Spiel zu setzen.»

Tramezzani 4 Spiele gesperrt

Grund für Breitenreiters heftige Reaktion ist auch, dass ihn, wie der Deutsche sagt, Sion-Trainer Paolo Tramezzani persönlich beleidigt habe, wofür der Sion-Coach die Rote Karte sah. CC: «Paolo hat am Montag frei und ist nach Italien gegangen. Ich habe ihn deshalb noch nicht gesprochen. Aber er ist während des Spiels heiss, wie auch Breitenreiter. Doch dann ist gut und dabei soll man es auch bewenden lassen.»

Das Lustigste an dieser Schlammschlacht: Anstatt auf die Tribüne begab sich der des Platzes verwiesene Tramezzani auf den Kommandoposten hinter der Bank des FC Sion. In unmittelbarer Schlagdistanz zur Bank, was ganz sicher nicht regelkonform ist. Es ist der Platz, den CC sonst einnimmt, wenn er sich mal wieder richtig über ein Spiel ärgert. Diesmal konnte er es nicht.

Inzwischen ist auch das Urteil gegen Tramezzani bekannt und das ist pfefferscharf. Der Sion-Trainer wird für vier Spiele gesperrt – darf also nicht so schnell auf die Bank zurückkehren. Vertreten wird er von einem seiner Assistenten, vermutlich wird es Alessandro Recenti sein, der die Rolle des Chefs an der Seitenlinie ausüben wird. Ohnehin aber hat der FC Sion schon mal Rekurs eingelegt gegen die Strafe.

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