Celestini über FCB-Verbleib
«Wenn wir absteigen, kann ich nach Hause gehen»

Fabio Celestini (48) verlängert seinen Vertrag beim FCB bis Sommer 2026. Der Basler Trainer erklärt, wieso er ausgerechnet jetzt unterschrieben hat. Und wie er den Wirbel um Taulant Xhaka erlebt hat.
Publiziert: 15.03.2024 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2024 um 19:20 Uhr
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Lucas WerderReporter Fussball

Fabio Celestini, warum haben Sie ihren Vertrag verlängert?
Fabio Celestini: Für mich war immer klar, dass ich langfristig in Basel bleiben möchte. Aber ich bin ein Trainer, der zuerst zeigen will, was er kann. Darum habe ich bei meinem Amtsantritt im Oktober auf einen Vertrag bis Sommer bestanden. Die Verantwortlichen haben mir nun aber mehrfach signalisiert, dass sie von mir überzeugt sind und unbedingt mit mir weiterarbeiten möchten.

Warum jetzt und nicht vor zwei Wochen?
Ich spüre trotz der sportlich weniger guten Resultate der letzten zwei Wochen noch immer das Vertrauen der Sportkommission. Eine Vertragsverlängerung in dieser Situation hat für mich viel mehr wert, als wenn du gerade Meister geworden bist.

Sie hätten also nicht unterschrieben, wenn der FCB zuletzt zehn Siege aneinandergereiht hätte?
Das kann ich so nicht sagen. Aber ich hätte vielleicht meine Vertragsdetails etwas angepasst (lacht).

Fabio Celestini bleibt bis 2026 FCB-Trainer.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Haben Sie in Ihrem Vertrag eine Klausel, falls der FCB absteigen sollte?
Wir sind hier in Basel. Wenn wir aus der Super League absteigen, kann ich nach Hause gehen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Verwaltungsratspräsident David Degen?
David ist ein Typ mit viel Energie und Leidenschaft. Damit kommt nicht jeder klar. Für mich ist das aber kein Problem. Er ist immer sehr transparent. Wenn du ihm in einer Diskussion gute Argumente lieferst, ist er der Erste, der dir recht gibt.

Sie sind der sechste Trainer in der Ära Degen. Haben die FCB-Verantwortlichen nun begriffen, dass es auf der Trainerposition Konstanz braucht?
Wenn du Erfolg haben willst, musst du eine Vision mit einem Trainer haben. Aber es braucht auch Geduld, denn es kann dauern, bis die Resultate zu sehen sind.

Es war zu hören, dass Sie nur dann verlängern, wenn Sie mit dem FCB zeitnah um Titel spielen können.
Auch von meiner Seite wird es die Geduld brauchen. Wir werden in der kommenden Saison vielleicht noch nicht um den Meistertitel spielen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in Basel wieder Erfolg haben werden. Wenn auch in einer anderen Art.

Was meinen Sie damit?
Meistertitel, automatische Champions-League-Teilnahme, 15 Millionen garantierte Zusatzeinnahmen. Das war der Rhythmus des FCB. Heute ist die Situation eine andere. Sogar als Meister warten in der Champions-League-Quali starke Gegner. Auch in der Liga hat sich einiges geändert. Früher war der FCB die klar beste Mannschaft der Schweiz. Jetzt sind YB und Servette da, manchmal auch der FCZ oder St. Gallen. Darum ist der Weg zum Erfolg heute ein anderer. Mit weniger Geld, dafür mit jungen, eigenen Spielern. Und es braucht viel Cleverness.

Haben Sie sonst irgendwelche Forderungen an David Degen gestellt?
Mehr Positivität. Er ist manchmal etwas zu kritisch, auch wenn wir ein Spiel gewonnen haben. Es ist wichtig, dass er als Präsident seinen Angestellten und seiner Mannschaft positive Energie gibt.

Wie haben Sie den Wirbel um die Personalie Taulant Xhaka miterlebt?
Ich habe davon nicht wirklich viel mitbekommen.

Aber haben Sie mit ihm gesprochen?
Ja, am Montag vor dem Vorfall. Seine Einstellung ist fantastisch. Er versteht die Situation und verlangt nicht, dass er in jedem Spiel zum Einsatz kommt. Ich behandle Tauli mit dem Respekt, der einer Vereinslegende wie ihm zusteht. Wir haben eine super Beziehung.

Taulant Xhakas Aussagen lassen viel Interpretationsspielraum zu. Haben Sie von David Degen den Befehl bekommen, Xhaka nicht mehr einzusetzen?
Tauli stand in den Spielen gegen GC und Lausanne zweimal in der Startelf. Wenn es von oben solche Befehle geben würde, hätte ich kaum einen neuen Vertrag bekommen (lacht).

Dieses Interview wurde im Rahmen eine Medienrunde aufgezeichnet.

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