Weiler im Blick Kick über Sions Barrage-Krimi
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«Thun ist der Underdog»:Weiler im Blick Kick über Sions Barrage-Krimi

Bruder-Duell Gaëtan gegen Grégory Karlen in der Barrage
«Eine schwierige Situation für unsere Eltern»

Es kann nur einen Karlen geben! Unter anderem entscheidet ein Bruderduell über Sein oder Nichtsein zwischen Sion und Thun. Die Eltern leiden!
Publiziert: 27.05.2021 um 01:24 Uhr
|
Aktualisiert: 27.05.2021 um 14:00 Uhr
Alain Kunz, Marco Pescio

Miteinander haben die Brüder Karlen noch nie gespielt. «Einige Male bei den Junioren. Mehr nicht», sagt Gaëtan (27), der Ältere. Aber sehr wohl gegeneinander. Gaëtan spielte für Sion, Biel, Thun und Xamax. Grégory (26), das Nesthäkchen, für Sion und Thun. Da läuft man sich immer mal wieder über den Weg.

Doch so krass wie jetzt wars noch nie!

«Ich sah es schon vor fünf, sechs Monaten kommen», sagt Gaëtan. Aber darüber gesprochen hätten sie gleichwohl kaum. «Weil wir ohnehin wenig über Fussball reden, sondern über alle anderen Dinge der Welt.» Für Greg ist die Situation, die sich anbahnte, gar ungemütlich. «Ich wollte nicht, dass Gaëtan direkt absteigt! Ich wollte aber auch nicht, dass ich gegen ihn spielen muss … Es ist schwierig, mein aktuelles Gefühl zu beschreiben.»

Die Karlen-Brüder sprechen abseits des Fussballplatzes nur selten über Fussball.
Foto: Zvg
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Das Wunschszenario war für ihn ein anderes. Dass nämlich sowohl Sion wie auch Thun in der nächsten Saison Super League spielen. Was nun nicht mehr möglich ist. Es wird nur einen Karlen in der Eliteliga geben – allfällige Transfers mal aussen vor gelassen. Wobei Gaëtan betont, seinen bis 2023 dauernden Vertrag, der auch für die Challenge League gültig ist, in jedem Fall erfüllen zu wollen. Grégory: «Dass wir in solch einer Affiche aufeinandertreffen, passiert wohl nur einmal im Leben. Es ist schon eine spezielle Situation …»

«Zufrieden und traurig zugleich»

Und nicht nur der Jüngere leidet. Auch die Familie der beiden in Conthey – sieben Kilometer Luftlinie vom Tourbillon – Aufgewachsenen. «Das ist natürlich für unsere Eltern eine sehr schwierige Situation, sich quasi für einen entscheiden zu müssen», so Gaëtan. Sein Bruder denkt, dass «die Familie am Ende wohl zufrieden und traurig zugleich» sein wird.

Und wer packts? Grégory hat «ein gutes Gefühl». Auch Gaëtan, der vor allem froh ist, dass der FC Sion nun wieder Herr über sein Schicksal ist. Nicht so wie vor dem Basel-Spiel, als alles auch vom FCZ abhing. «Aber vor dem FC Thun habe ich grössten Respekt. Ich habe wegen Greg viele Spiele gesehen. Die sind sehr schnell und finden die Stürmer zielgenau. Da müssen wir höllisch aufpassen.»

Aber einen Guillaume Hoarau haben die Thuner natürlich nicht, den Sturmpartner von Gaëtan. «Mit ihm ist es unglaublich cool. Wir verstehen uns sehr gut. Mit solch einem Sturmpartner kann ich nur besser werden.» Die Bilanz der beiden, seit sie zusammenspielen? Überragend! 8 Spiele, 12 Punkte, 17 Tore. 5 Karlen- und 6 Hoarau-Tore. Assists: Karlen 1, Hoarau 3. Das ist im Hinblick auf das ultimative Bruderduell schon eine statistische Ansage des Favoriten mit Karlen dem Älteren.

Tosetti dabei, Iapichino muss passen

Anreise – Der FC Sion reist entgegen früheren Gepflogenheiten aufgrund der kurzen Reisedistanz von ungefähr zwei Stunden erst am Matchtag ins Berner Oberland. Der einzige Spieler, der im Vergleich zum Basel-Spiel nicht einsatzbereit ist, ist Dennis Iapichino. Für ihn rutscht wohl Jean Ruiz ins Team. «Wir sind nicht Favorit», sagt Sportchef Barthélémy Constantin. «Carlos Bernegger wird seine Jungs sicher richtig heissmachen.»

Mehr PS – Fussball-Experte René Weiler hat im Talk «Blick Kick» eine klare Meinung: «Thun ist der Underdog. Für die Berner Oberländer spricht wohl, dass sie im Hinspiel auf ihrem Kunstrasen spielen. Aber die Walliser haben mehr PS.» Anders siehts SRF-Experte Beni Huggel: «Mein Bauchgefühl sagt Thun.» Warum? «Weil die sich im Moment gewohnt sind zu siegen.» Ah? Thun: vier Siege in den letzten 7 Spielen. Sion: drei.

Coup – Thun-Legende Hanspeter Latour (73) glaubt an einen Coup seiner Mannschaft. «Die Thuner machens. Ich bringe es nicht fertig, gegen sie zu tippen.» Er erwarte gleichwohl zwei knappe Spiele. Der Thuner Vorteil sei aber die Kompaktheit: «Da sind sie viel besser als Sion. Mit dieser Mannschaft reicht es wohl nicht für die Champions League. Für die Barrage durchaus.» (AKU/MPE)

Anreise – Der FC Sion reist entgegen früheren Gepflogenheiten aufgrund der kurzen Reisedistanz von ungefähr zwei Stunden erst am Matchtag ins Berner Oberland. Der einzige Spieler, der im Vergleich zum Basel-Spiel nicht einsatzbereit ist, ist Dennis Iapichino. Für ihn rutscht wohl Jean Ruiz ins Team. «Wir sind nicht Favorit», sagt Sportchef Barthélémy Constantin. «Carlos Bernegger wird seine Jungs sicher richtig heissmachen.»

Mehr PS – Fussball-Experte René Weiler hat im Talk «Blick Kick» eine klare Meinung: «Thun ist der Underdog. Für die Berner Oberländer spricht wohl, dass sie im Hinspiel auf ihrem Kunstrasen spielen. Aber die Walliser haben mehr PS.» Anders siehts SRF-Experte Beni Huggel: «Mein Bauchgefühl sagt Thun.» Warum? «Weil die sich im Moment gewohnt sind zu siegen.» Ah? Thun: vier Siege in den letzten 7 Spielen. Sion: drei.

Coup – Thun-Legende Hanspeter Latour (73) glaubt an einen Coup seiner Mannschaft. «Die Thuner machens. Ich bringe es nicht fertig, gegen sie zu tippen.» Er erwarte gleichwohl zwei knappe Spiele. Der Thuner Vorteil sei aber die Kompaktheit: «Da sind sie viel besser als Sion. Mit dieser Mannschaft reicht es wohl nicht für die Champions League. Für die Barrage durchaus.» (AKU/MPE)

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