Blanc: «Ich habe eine sehr hohe Immunität»
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SFV-Boss nach Corona auf Reise:Blanc: «Ich habe eine sehr hohe Immunität»

SFV-Boss nach Corona-Krankheit auf Reisen
Blanc: «Ich habe eine sehr hohe Immunität»

Er ist 70, hat Corona hinter sich. Und bildet in der Ukraine die Ein-Mann-Delegation des SFV. Präsident Dominique Blanc über seine Reise.
Publiziert: 05.09.2020 um 10:11 Uhr
Michael Wegmann, Sebastian Rieder (Text) und Toto Marti (Fotos) aus der Ukraine

Es hat Leute gegeben, die SFV-Präsident Dominique Blanc (70) von der Reise in die Ukraine abgeraten haben. Grund: Mitte März war der Westschweizer mit dem Coronavirus infiziert in häuslicher Quarantäne.

Doch der oberste Schweizer Fussballer lässt sich nicht abbringen. «Ich denke, es wäre das erste Mal gewesen, dass die Nati ohne Delegation an ein Auswärtsspiel geflogen wäre», sagt Blanc. Das will er nicht. Deshalb bildet er beim Spiel gegen die Ukraine (1:2 am Donnerstag) die helvetische Ein-Mann-Delegation.

Blanc wohnt alleine im Hotel

Angst vor einer erneuten An­steckung mit dem Coronavirus hat er nicht. «Mein Arzt sagt, ich hätte eine sehr hohe Immunität gegen das Virus. Und ich bin extrem vorsichtig. In der Schweiz dürfte das Risiko einer Ansteckung ähnlich hoch sein wie hier.»

Blanc bildet in der Ukraine die Ein-Mann-Delegation des SFV.
Foto: TOTO MARTI
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Blanc darf nicht in die Nati-Blase, wohnt deshalb in einem anderen Hotel. Einsam? «Nein, ich hatte genug zu tun. Zudem habe ich mich mit Personen des ukrainischen Fussballverbandes getroffen, alle waren sehr höflich und nett.»

Andriy Pavelko, der Boss des ukrainischen Fussballverbandes, ist am 10. August ebenfalls positiv auf Corona getestet worden. Klar, reden die Präsidenten nicht nur über Fussball. Beide mussten unter dem Virus leiden. Blanc: «Beim ihm dauerten die Symptome kürzer.»

Blanc unterhält sich in Lemberg gut, sogar Sightseeing liegt drin. «Eine tolle Altstadt, sie hat wirklich viel zu bieten.»

Schlaflose Nacht nach der Niederlage

Und hat auch die Nati ihrem Chef etwas geboten? Ja. Eine schlaflose Nacht. «Ich war frustriert. Ich konnte nicht einschlafen. Es war sehr bitter, dass wir verloren haben. Es hätte anders ausgehen können. Wir haben eine Stunde lang super gespielt. Richtig dominant mit viel Ballbesitz.»

Dass die Schweiz nach dem ersten Spieltag auf dem letzten Platz der Gruppe liegt, lässt ihn nicht kalt. «Dieses Turnier ist wichtig. Vor allem für unsere Spieler. Sie wollen jedes Spiel gewinnen und in der Gruppe A bleiben.»

Blanc glaubt, dass das Team am Sonntag gegen Deutschland durchaus Chancen auf drei Punkte hätte. «Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen. Egal gegen wen.» Blanc freut sich auf das Spiel in Basel. Und auch auf die Delegation? «Klar», sagt er und schmunzelt, «dann bin ich nicht mehr allein.»

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