Seit 2007 verhext
Der Fluch der Captain-Binde

Achtung, Stephan Lichtsteiner! Die Binde des Schweizer Nati-Captains ist seit 2007 verhext.
Publiziert: 21.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:00 Uhr
Max Kern

Am Freitag kurz vor 20.45 Uhr Schweizer Zeit wird Juve-Star Stephan Lichtsteiner (32) im Dubliner Aviva Stadium auf dem Rasen stehen. Der designierte Nachfolger des am Freitag von Nati-Coach Vladimir Petkovic abgesägten Captains Gökhan Inler wird gegen Irland in seinem 80. Länderspiel am linken Oberarm die leuchtgelbe Captain-Binde tragen. Doch aufgepasst: Auf diesem Fetzen Stoff lastet ein 9-jähriger Fluch!

Rückblick. Am 7. März 2007 greift der ­damalige Coach Köbi Kuhn daheim in Zürich-Wiedikon zum Telefonhörer und wählt die Nummer ­seines Captains Johann Vogel in ­Sevilla. Vogel, seit dem Rücktritt von Jogi Stiel nach der EM 2004 Spielführer der Schweizer, hat zuvor versucht, den Nati-Coach zu stürzen. Was Kuhn zu Ohren kommt. Er beendet Vogels Nati-Karriere nach 94 Länderspielen abrupt.

Stürmer Alex Frei übernimmt die Binde. Und spürt den Fluch schon bald an der Heim-EM 2008. Im Startspiel gegen die Tschechen (0:1) verletzt sich Frei nach 32 Minuten am Knie. Weinend verlässt er den Platz, die EM ist für den Captain schon früh vorbei.

Nach 89 Länderspielen ist für Inler (vorerst) Schluss.
Foto: Toto Marti
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Nach der EM übernimmt Ottmar Hitzfeld als Coach. Frei trägt weiter die Binde. Und spürt den Fluch im Sommer 2010 vor dem Abflug an die WM in Südafrika: Im letzten Training auf Schweizer Boden verletzt sich Frei am Knöchel. Er landet an Krücken in Johannesburg, verpasst den historischen 1:0-Startsieg ­gegen den späteren Weltmeister Spanien. Mit Frei verliert die Schweiz danach gegen Chile, spielt nur 0:0 gegen Honduras. In der folgenden EM-Qualifikation wird der Captain beim 4:1 gegen Wales im St. Jakob-Park von den eigenen Fans ausgepfiffen. Zu viel für Frei.

Im Frühling 2011, mitten in der Saison, gibt er die Binde ab.

Hitzfeld nominiert, weil er keinen Torwart als Spielführer will, Gökhan Inler. Und der bekommt vorgestern den Fluch zu spüren. Nach 89 Länderspielen ist (vorerst) Schluss. Der bei Leicester City zum Ersatzspieler degradierte Inler ist von Petkovic nicht überraschend für die beiden Tests gegen Irland und Bosnien-Herzegowina nicht aufgeboten worden. Und wird wohl auch die EM in Frankreich verpassen.

Besiegt nun sein Nachfolger Lichtsteiner den 9-jährigen Fluch?

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