Rückrundenstart in der 1. Liga
Die Angst vor den Fan-Massen in der Provinz

In der Promotion League und in der 1. Liga gehts an diesem Wochenende weiter. Mit den U21-Teams der grossen Klubs, mit Geisterspielen und vielen Fragezeichen in der Provinz.
Publiziert: 12.03.2020 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2020 um 14:00 Uhr
Matthias Dubach

Fertig Zwangspause im nationalen Fussball! Das gilt an diesem Wochenende zumindest für die drittklassige Promotion League und die viertklassige 1. Liga. In den beiden höchsten Schweizer Meisterschaften unterhalb der beiden Profi-Ligen wird wieder gekickt – das betrifft auch die grossen Klubs wie YB, Basel, St. Gallen, Zürich, Luzern, Sion und GC.

Denn sie starten mit ihren U21-Mannschaften in die Rückrunde. Was machen nun die Fans der Super-League-Klubs, die wegen der Corona-Pause nach Live-Fussball lechzen? Sie könnten ihre Farben zu Tausenden beim U21-Spiel in der Provinz unterstützen.

Sofern das möglich ist: Denn Basel (Joggeli-Leichtathletikstadion), St. Gallen (Kybunpark) und GC (Campus) tragen ihre U21-Begegnungen als Geisterspiele aus. In Sion stehen die Tourbillon-Tore fürs Promotion-League-Spiel gegen Köniz offen. Die Walliser erwarten keinen Fan-Ansturm. Die Stadion-Drehkreuze würden aber sowieso wegen der Auflagen nach 999 Eintritten abriegeln.

Ungewissheit: Wieviele Luzern-Fans kommen nach Wohlen (hier Ryder Matos im Cup)?
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Keine Geisterspiele in der Provinz

Die anderen Nachwuchsteams der Profiklubs treten in der Provinz an. Hier steigt die Angst vor den Fan-Massen. Nicht wegen möglicher Gewalt – tausende Zuschauer in Nyon, Wohlen oder Martigny wären ein Fussballfest und ein Segen für die Klubkasse.

Aber das Coronavirus-Veranstaltungslimit von 1000 Besuchern macht in Wohlen Bauchweh, wo der Anreiseweg für Luzern-Fans kurz ist. Wohlen-Sportchef Alessio Passerini muss sich nun plötzlich auch mit organisatorischen Fragen auseinandersetzen. Er sagt zu BLICK: «Wir haben die Bewilligung fürs Spiel. Die Organisation ist aber eine Herausforderung. Wir hoffen, dass nicht mehr als 1000 kommen.» Drehkreuze, um nach 999 Eintritten zu schliessen, gibts nicht.

Jetzt steht der 1.-Ligist vor dem Spiel am Samstag im engen Kontakt mit dem FCL, um bis zum Wochenende mehr Planungssicherheit zu bekommen. Man kennt sich bereits: Im letzten September gastieren schon die Luzern-Profis im Cup im Niedermatten-Stadion. Damals vor 3300 Fans. Nun werden es höchstens 999 sein. Der Klub bittet kranke Personen und Menschen aus der Risikogruppe ab 65 Jahren, vom Besuch abzusehen.

YB würde Fans bremsen

Bei YB (in Martigny) und beim FCZ (in Nyon) gibt’s derweil keine Anzeichen, dass aussergewöhnlich viele Fans in die Romandie reisen wollen. Die Berner würden falls nötig an die Fanklubs appellieren, auch im Sinne der Gesundheit nicht in grösseren Gruppen anzureisen. Bei FCZ-Gegner Stade Nyonnais heisst es: «Die Behörden erlauben uns ein öffentliches Spiel, weil weniger als 1000 Besucher erwartet werden. Normal haben wir etwa 150.»

Vom Verband selber kommt übrigens keine Vorschrift. «Die Spiele finden statt. Die Heimklubs haben dabei die kantonalen behördlichen Vorgaben einzuhalten. Gegebenenfalls ist unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu spielen», teilt die Erste Liga (Dachverband für Promotion League und 1. Liga) gegenüber BLICK mit.

Aber wie immer in diesen Zeiten gilt: Stündlich oder zumindest am Freitag nach der Bundesrat-Info kann alles wieder anders sein.

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