Aufstiegskampf in der Promotion League

Die Tore zur Challenge League stehen weit offen

Es ist für etwas mehr als drei Monate ruhig geworden um die Promotion League. Am Wochenende des 18. und 19. Februar endet nun aber die Winterpause und es steht eine zweite Saisonhälfte bevor, die kaum brisanter sein könnte. Der Grund für die besondere Ausgangslage in der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz findet sich etwas weiter oben. Die Super League stockt auf die Spielzeit 2023/24 von zehn auf zwölf Klubs auf.

Eine solche Aufstockung hat einen Dominoeffekt zur Folge und so werden auch die Tore der Challenge League für Aufsteiger so weit aufgestossen wie sonst nie. Gleich zwei Mannschaften aus der Promotion League werden am Ende der Saison direkt in die zweithöchste Spielklasse und damit in den Profifussball aufsteigen. Ein dritter Aufstiegsaspirant erhält die Chance, in der Barrage den Letztplatzierten der Challenge League herauszufordern. Drei Aufstiegsplätze, das ist eine Chance, die sich so schnell nicht mehr bieten wird. Klare Aufstiegsfavoriten konnten sich bis zur Winterpause keine herauskristallisieren, schliesslich trennten den Zweiten und den Neunten nur gerade sechs Punkte.

Auch ohne Chiasso ein heisses Aufstiegsrennen

So wirklich ruhig war es in den letzten Tagen und Wochen aber gar nicht um die Promotion League, denn der FC Chiasso prägte die Schlagzeilen. Wenige Tage vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs kam nun die definitive Entscheidung aus dem Tessin und vom Konkursamt Mendrisio: Der Konkurs der FC Chiasso 2005 AG ist endgültig. Der Fünfte der Promotion League muss sich zurückziehen und wird daher ans Tabellenende gesetzt. Wie es in einer Mitteilung am Dienstag heisst, werden alle Spiele von Chiasso mit null Punkten und 0:0 gewertet. Damit fällt schon frühzeitig ein Mitstreiter aus dem Aufstiegsrennen, dieses wird dadurch aber nicht uninteressanter. Durch die Nullwertung der Spiele gegen Chiasso rücken die Mannschaften an der Spitze noch etwas enger zusammen.

Natürlich ist noch richtig viel möglich, aber grundsätzlich bleiben sechs Teams, die im Aufstiegsrennen richtig gute Chance haben. Zieht man den Mannschaften die Punkte aus den Spielen gegen Chiasso ab, ist gar ein Trio zur Wiederaufnahme des Meisterschaftsbetriebs gleichauf. Folgend eine kurze Übersicht über die Veränderungen, die Punktestände wurden dabei bereits aktualisiert.

• Étoile Carouge FC: 32 Punkte, TD: +17 (-3 Pkt.)
• FC Baden 1897: 32 Punkte, TD: +7 (-3 Pkt.)
• FC Breitenrain: 32 Punkte, TD: +6 (-0 Pkt.)
• SC Cham: 31 Punkte, TD: +9 (-0 Pkt.)
• FC Stade Nyonnais: 30 Punkte, TD: +21 (-3 Pkt.)
• FC Rapperswil-Jona: 26 Punkte, TD: -2 (-3 Pkt.)

Die grösste Überraschung in diesem Sextett an Aufstiegsaspiranten ist der FC Baden, schliesslich sind die Aargauer erst auf die laufende Saison hin in die Promotion League aufgestiegen. Doch die Formkurve spricht für Baden. Nach einer kurzen Angewöhnungszeit hat die Mannschaft von Michael Winsauer acht Spiele im Oktober und November ohne Niederlage aneinandergereiht. Über weite Strecken den stärksten Eindruck hinterlassen hat Étoile Carouge, aber die Genfer sind nach einem famosen Saisonstart im Oktober etwas in einen Schlingerkurs geraten. Mit etwas Abstand zählt trotzdem auch der FC Rapperswil-Jona zu den Teams, die mit der Challenge League liebäugeln. Auf das Team vom Obersee muss nicht nur wegen der namhaften Verstärkung aufgepasst werden. Allen voran sticht André Ribeiro heraus. Der Offensivspieler absolvierte bereits 29 Einsätze in der Super League für den FC St. Gallen und den Grasshopper Club. Nun soll er den FCRJ in die Challenge League wirbeln.

Zum Start der zweiten Saisonphase empfängt Breitenrain die gerade thematisierten Rapperswiler. Und auch in Baden findet ein Direktduell unter Aufstiegskandidaten statt, es reist der FC Stade Nyonnais an (live auf Blick ab 16.00 Uhr). Es sind Duelle, die in der Endabrechnung vielleicht das Zünglein an der Waage spielen. Doch nicht nur in den Partien gegen die direkte Konkurrenz gilt es möglichst viel herauszuholen. Speziell die fünf nichtaufstiegsberechtigten U21-Teams könnten im Frühling zum richtigen Spielverderber werden. In der Regel sind es die Nachwuchsteams, welche die grösste Entwicklung innerhalb von einer Saison durchlaufen und mit jedem Spiel im Kollektiv weiter reifen und so stets stärker werden. Stärker? Das geht in einem Fall kaum. Die zweite Mannschaft des FC Luzern ist überragender Tabellenführer und wird die Leaderposition kaum mehr abtreten - ein Ausrufezeichen des Zentralschweizer Nachwuchsteams.

Nur noch ein Absteiger

Die grösste Auswirkung hat das Lichterlöschen in Chiasso aber wohl auf den Abstiegskampf in der Promotion League. Am Ende der Spielzeit wird nur noch ein Team in die 1. Liga absteigen. Damit startet einzig noch der SC YF Juventus aus Zürich auf einem Abstiegsplatz in die Runden im Frühjahr. Mit den Siegen gegen die Nachwuchsteams des FC Zürich und des FC St. Gallen hat das Schlusslicht im November den Kontakt zur Konkurrenz gewahrt. Zwischen YF Juventus und den beiden genannten Jugendteams liegt zudem noch der FC Biel-Bienne. Die Seeländer haben ihren Kader in der Winterpause gleich auf mehreren Positionen verstärkt und hoffen dadurch, das Abstiegsgespenst schnell zu vertreiben.

Ob vorne oder hinten in der Tabelle, die Promotion League steht vor einem mehr als nur vielversprechenden Frühjahr. 16 Runden sind noch auszutragen, die mit der aktuellen Ausgangslage in einem hochdramatischen Finale gipfeln könnten. Die komplette Packung Fussball gibt es auf der Streamingplattform RED, dort wird jede Minute der Promotion League live übertragen. Es ist also angerichtet für packenden Fussball aus der dritthöchsten Liga der Schweiz. (Raphael Dort – RED)

Das «Match of the Week» FC Baden – Stade Nyonnais kannst du am Samstag, 18.2. um 16.00 Uhr live im Stream auf Blick verfolgen!

Promotion League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Rapperswil-Jona	7	11	15
	2	SC Kriens	7	6	13
	3	Vevey-Sports	7	3	12
	4	SC Cham	7	3	12
	5	BSC Young Boys II	7	0	12
	6	FC Bulle	7	-2	12
	7	FC Breitenrain	6	1	10
	8	FC Biel-Bienne	6	0	10
	9	FC Grand-Saconnex	7	5	10
	10	FC Paradiso	7	-5	10
	11	FC Bavois	7	4	9
	12	FC Zürich II	7	0	9
	13	SC Bruhl St Gallen	7	-2	9
	14	FC Basel II	6	-3	8
	15	FC Baden	7	-1	8
	16	FC Luzern II	6	-2	7
	17	FC Lugano II	7	-10	3
	18	SR Delemont	7	-8	1