Buhrufe in Leipzig, Buhrufe in Mailand.

Deutschland (0:1 gegen Ungarn) und England (0:1 gegen Italien) müssen bei ihren eigenen Fans tief unten durch.

Rund zwei Monate vor Turnierstart in Katar herrscht bei beiden Fussball-Topnationen WM-Alarm.

Deutschland verliert 0:1 gegen Ungarn – und muss sich von den eigenen Fans einiges anhören.

Foto: imago/Christian Schroedter

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«Hansi, so wird das nix!»

Während England ohne einen einzigen Sieg in der Nations League sogar direkt absteigt aus der League A, pfeifen die deutschen Fans in der Red Bull Arena ihre Mannschaft zur Pause gnadenlos aus.

«Hansi, so wird das nix!», titelt die «Bild» am Samstagmorgen in Anspielung auf die erste Niederlage für Bundestrainer Hansi Flick (57). Und die Zeitung fragt: «Schwappt die schlechte Stimmung etwa am Ende von München bis nach Katar?»

Die Krise beim FC Bayern München scheint sich auch auf die DFB-Auswahl zu übertragen. Aushilfs-Captain Thomas Müller (33) erklärt nach der Ungarn-Pleite: «Man hat bei vielen gemerkt, dass die Phase im Verein nicht die Leichteste ist. Wir haben nicht die Power auf den Platz bekommen.»

Die ungarische Nationalmannschaft feiert ihren Alt-Star Adam Szalai.

Foto: Getty Images

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Flick selber sagt: «Ich will das nicht beschönigen oder das als Ausrede nehmen. Wir haben hier eine gute Atmosphäre, ein gutes Miteinander und Vertrauen in diese Mannschaft wie in jeden einzelnen Spieler. Ich habe so oft schon solche Dinge mitgemacht, bereits zu Zeiten von Jogi Löw. Da hatten Spieler im Verein keine so gute Phase und trotzdem haben sie es bei der Nationalmannschaft geschafft, immer Topleistung abzurufen.»

Southgate unter Druck

Die Angst um die WM geht derweil auch im Mutterland des Fussballs um. Die Niederlage im San Siro ist bereits das fünfte Spiel in Serie, das England nicht gewinnen kann. Zudem ist man seit 450 Minuten ohne Treffer aus dem Spiel heraus. So schlecht war England zuletzt 1992 unterwegs.

Nationalcoach Gareth Southgate (52), der das Team im Sommer 2021 noch in den EM-Final führte, wird nun bereits angezählt. So schnell wird man vom Held zum Buhmann. In einer Umfrage der «Sun» finden 82 Prozent der Leser, dass der Trainer jetzt entlassen werden muss, wenn die «Three Lions» in Katar etwas reissen wollen.

Southgate – legendärer Penalty-Fehlschütze an der EM 1996 – nimmt die Schuld für die Krise auf seine Schultern: «Es wird jede Menge Lärm geben, aber dabei gehts um mich. Es ist mein Job, diesen Druck für die Mannschaft zu übernehmen. Ich verstehe die Reaktion der Fans. Aber es ist schwierig für mich, diese Leistung allzu kritisch zu betrachten. Wir hatten mehr Ballbesitz, mehr Schüsse, mehr Schüsse aufs Tor. Aber es geht heute letztlich darum, dass alle auf Resultate reagieren. Ich finde persönlich, dass das ein Schritt in die richtige Richtung war.»

Dass er damit recht hat, kann seine Mannschaft bereits am Montag auf dem Platz zeigen. Dann nämlich kommts um 20.45 Uhr zum Knaller im Wembley gegen ... Deutschland! (wst)

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