Es ist kurz nach Mitternacht, als Tschechiens Goalie Tomas Vaclik per Whatsapp antwortet. Stunden zuvor hatte er im Spiel gegen Portugal Superstar Cristiano Ronaldo im Luftkampf ausgeknockt – und ihm eine blutige Nase zugefügt. Auf die Frage, ob die Schweizer Nationalspieler am Dienstag vor ihm Angst haben müssen, schreibt der Ex-FCB-Goalie: «Nein, ich bin ein guter Typ. Ihr kennt mich ja.»

Von Absicht kann in der Tat keine Rede sein, Vaclik spielt zuerst den Ball ehe er Cristiano Ronaldo unglücklich mit dem Arm erwischt. Der kann weiterspielen, am Ende stehts 4:0 für Portugal. Die Tschechen brauchen am Dienstag gegen die Schweiz einen Sieg, um in der Nations-League-Gruppe A zu bleiben.

Noch vor drei Monaten gewannen die Tschechen das Hinspiel mit 2:1, im Rückspiel liegen die Vorteile bei der Schweiz. Der 2:1-Auswärtssieg gegen Spanien lässt grüssen. «Ihr habt eine richtige gute Mannschaft», sagt Vaclik, der einst 169 Pflichtspiele für den FCB absolvierte.

Kurz nach dem Zusammenprall zwischen Vaclik und Ronaldo, beide Spieler gehen zu Boden.

Foto: IMAGO/MIS

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Es fehlt in der Breite

Mit den aktuellen Nati-Spielern Breel Embolo, Silvan Widmer, Fabian Schär, Cedric Itten, Eray Cömert, Manuel Akanji und Fabian Frei hat der 33-Jährige noch zusammen gespielt. Am längsten mit Fabian Frei. Dass dieser im Lauf der letzten Saison zum Rekordspieler wurde, hat Vaclik mitbekommen. Dass der Captain derzeit beim FCB nur eine Reservistenrolle inne hat, ist dem Goalie aber neu. Entsprechend erstaunt reagiert der Olympiakos-Goalie auf diesen Fakt. «Das überrascht mich. Für mich ist Fabian Frei ein Führungsspieler, ein Schlüsselspieler, unglaublich wichtig. Er hat uns damals sehr geholfen, als er aus der Bundesliga zurückgekehrt ist.»

Auf und neben dem Platz. Weil Frei einen super Charakter habe, so Vaclik. «Fabian ist ein toller Mensch, sehr freundlich, ich mag ihn sehr.» Dass er am Dienstag auf dem Feld auf seinen Ex-Kollegen treffen wird, ist aber unwahrscheinlich. Zu gross ist die Konkurrenz im Schweizer Mittelfeld.

Die Tschechen wiederum haben zwar eine gute Mannschaft, in der Breite aber sind die Osteuropäer dünner besetzt. «Um Erfolg zu haben, müssen alle gesund sein. Wenn drei, vier Spieler fehlen, wirds schwierig», sagt Vaclik. Das sei auch der Grund, warum man in der WM-Quali im Playoff-Halbfinal an den Schweden gescheitert sei.

Gegen Portugal treten die Tschechen aber praktisch in Vollbesetzung an, trotzdem hat man beim 0:4 keinen Stich. Und am Dienstag in St.Gallen?

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