Unser Gruppengegner Chaosta-Rica
Spieler-Zoff, Trainer-Kritik, Medien-Spott

Das zweitälteste Team der WM beschäftigt sich vor allem mit Grabenkämpfen unter seinen Spielern.
Publiziert: 26.06.2018 um 12:12 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:07 Uhr
Martin Arn

Während 90 Minuten verteidigt Costa Rica gegen Brasilien heroisch – und verliert am Ende doch mit 0:2. Die Niederlage ist gleichbedeutend mit dem Vorrunden-Aus. Minutenlang liegen die Spieler am Boden. «Wir waren völlig ausgepumpt», sagt Mittelfeldspieler Bryan Ruiz nach der Partie, «wir haben mehr gegeben, als wir eigentlich hatten.»

Das gilt ganz besonders für ihn, den Captain. Im letzten Herbst spielte er bei seinem Verein Sporting Lissabon keine Rolle. Erst im Frühling stand er regelmässig in der Startelf. «Man merkt ihm an, dass der Rhythmus fehlt», sagt der costa-ricanische Fussballreporter Yashin Quesada. Und ohne ihren Spielmacher sind die Mittel­amerikaner eine ziemlich biedere Truppe.

Costa-Rica-Trainer Oscar Ramirez muss in den costa-ricanischen Medien heftig einstecken.
Foto: MICHAEL DALDER
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Nach der sensationellen Viertelfinal-Quali 2014 waren die Erwartungen vor dieser WM gigantisch. Umso vernichtender ist nun die Kritik im fussballverrückten Land. Das Team ist zum Abschuss freigegeben.

Trainer Oscar Ramirez wird vorgeworfen, er habe zu defensiv spielen lassen. Von Captain Bryan Ruiz und Goalie Keylor Navas heisst es, sie seien die heimlichen Trainer. Andere einheimische Medien berichten von Grabenkämpfen. Auf der einen Seite die Stars, die in Europa engagiert sind, auf der anderen diejenigen, die in der Liga zu Hause spielen und zehnmal weniger verdienen als die Legionäre.

«Wir sind Profis»

So sickerte beispielsweise durch, dass sich die Stars von ihren Mitspielern den Kaffee an den Frühstückstisch bringen lassen würden. Goalie Navas, der dreifache Champions-League-Sieger, der kaum je Interviews gibt, sah sich genötigt, das richtigzustellen: «Wir haben Wetten laufen. Wer verliert, muss servieren.»

Bereits vor dem letzten Gruppenspiel steht laut Medienberichten fest, dass Trainer Ramirez nach dem Turnier aufhört.

Dass das zweitälteste Team des Turniers (Durchschnittsalter 29,6) auch gegen die Schweiz noch einmal so aufopfernd kämpfen wird, glaubt in der Heimat niemand. «Golpeado» – «schwer angeschlagen» –, titelte die Zeitung «La Nación» schon nach der Auftaktpleite gegen Serbien. Und auch nach dem Aus gegen Brasilien reichte der Zeitung ein Wort, um die Stimmung im Land wiederzugeben: «Fracaso» – «Reinfall».Yeltsin Tejeda, der letzte Saison für Lausanne gespielt hat, verspricht jedoch: «Wir sind Profis. Die WM ist das Grösste. Wir werden noch einmal alles geben.»

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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Israel
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Liga A, Gruppe 3
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Niederlande
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Liga A, Gruppe 4
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Dänemark
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Liga B, Gruppe 2
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England
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Liga B, Gruppe 3
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