«Wir haben Shaqiri in den letzten Wochen bewusst in Ruhe gelassen»
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Tami über Shaq und Co:«Wir haben Shaqiri bewusst in Ruhe gelassen»

Tami über die Sorgen der Nati-Stars
«Wir haben Shaqiri bewusst in Ruhe gelassen»

Nati-Direktor Pierluigi Tami (58) verrät, was er während den spielfreien Monaten gemacht hat, redet über die Sorgen seiner Nati-Stars und erinnert sich an den U21-EM-Final 2011.
Publiziert: 29.06.2020 um 01:07 Uhr
|
Aktualisiert: 17.08.2020 um 13:27 Uhr
Michael Wegmann

Pierluigi Tami, das letzte Länderspiel war vor über sieben Monaten. Freche Frage: Was macht ein Nati-Direktor die ganze Zeit, wenn kein Spiel, kein Zusammenzug ist?
Pierluigi Tami: Das ist eine gute Frage (lacht). Sagen wir es so: Die letzten Wochen waren sicher nicht weniger intensiv, als wenn es die Corona-Pandemie nicht gegeben hätte. Es war alles derart im Ungewissen, sodass wir diverse Szenarien aufstellen mussten. Was passiert, wenn wir im September spielen dürfen? Was, wenn erst im Oktober? Zudem stellen wir uns im Verband gerade neu auf, das gab auch einiges zu tun.

Die Nati-Spieler haben auf Geld verzichtet, gespendet und für einen guten Zweck gesungen. Wann spielen sie endlich wieder zusammen Fussball?
Die Uefa hat vor kurzem bestätigt, dass die Nations League wie geplant durchgeführt wird. Das heisst: Wir spielen von September bis November sechs Pflichtspiele gegen die Ukraine, Deutschland und Spanien. Die genauen Daten sind aber noch offen und auch die Frage, ob bis dann wieder Fans zugelassen sein werden, ist noch ungeklärt. Wir hoffen natürlich, dass bis dann die Beschränkungen aufgehoben sind.

Zudem stehen noch zwei Testspiele auf dem Programm. Sind die Gegner schon bekannt und ist das von der Belastung her überhaupt realistisch?
Es sieht so aus, dass wir im Oktober zu Hause gegen Kroatien und im November auswärts gegen Belgien testen. Beide Spiele werden kurz vor den Nations-League-Partien gegen Spanien stattfinden. Noch stehen aber die definitiven Zusagen von Kroatien und Belgien aus. Von der Belastung her ist es möglich. Aber es ist auch klar, dass unser Fokus auf der Nations League liegt und Vladimir Petkovic gegen Kroatien und Belgien wohl den einen oder anderen Spieler einsetzt, der bisher nicht so zum Zug gekommen ist.

Nati-Direktor Pierluigi Tami (58).
Foto: Sven Thomann
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Zweimal gegen Spanien, zweimal Deutschland, Belgien und Kroatien. Da wartet die absolute Welt-Elite.
Ja, sie alle gehören zum Besten, was die Welt zu bieten hat. Uns ist bewusst, dass sich Vlados Punkteschnitt mit diesen Gegnern wohl nicht unbedingt verbessern wird. Aber das ist nicht so wichtig. Wir wollen uns ganz bewusst innert weniger Wochen mit solchen Kalibern messen, um den nächsten Schritt Richtung Weltspitze zu machen. Dorthin wollen wir. Wir freuen uns sehr auf diese Herausforderungen.

Dennoch dürften Sie nicht wirklich unglücklich sein, dass die EM um ein Jahr verschoben wurde, oder?
Wieso meinen Sie?

Weil junge Leistungsträger wie Elvedi, Akanji oder Zakaria dann ein Jahr älter sind. Aber vor allem, weil dann die Chance besteht, dass Zakaria oder auch Xherdan Shaqiri wieder fit sind ...
Auf diese Frage kann ich Ihnen erst in einem Jahr seriös antworten. Dann wissen wir, wo wir stehen. Fussball ist ein schnelllebiges Geschäft. Aber es stimmt schon: Die aktuelle Situation könnte bei einigen Nati-Spielern besser sein.

Shaqiri hat bisher im 2020 nur eine Minute Premier League in den Beinen und seit über einem Jahr nicht mehr für die Nati gespielt. Wie geht es ihm und seiner Wade?
Ich habe zuletzt vor rund einem Monat mit Xherdan via Zoom gesprochen. Wie es im Moment um seine Wade steht, weiss ich nicht. Wir haben ihn in den letzten Wochen bewusst in Ruhe gelassen, denn mit seiner Situation ist er sicher nicht so glücklich. Aber die Physios der Nati und diejenigen von Liverpool sind im regen Austausch.

Liverpool kann auf Shaqiri verzichten. Aber kann das die Nati auch?
Shaq ist ein toller Spieler, wenn er fit ist. Keine Frage. Aber er braucht Mannschaftstrainings und Spielpraxis, um in der Nati weiterhin eine tragende Rolle zu spielen.

Dann wird er in der Nations League nicht dabei sein?
Bis dahin sind es ja noch zwei Monate. Da kann viel passieren. Und ich bin zuversichtlich, dass er bis dann wieder fit sein wird für uns.

Für Stephan Lichtsteiner kam die EM-Absage besonders ungelegen. Es wäre ein toller Abschied einer grossartigen Nati-Karriere gewesen. Nächstes Jahr ist er bereits 37.
Für ihn ist es natürlich Pech. Was macht er Ende Saison? Bleibt er bei Augsburg? Kommt er in die Schweiz zurück? Da ist vieles offen. Vlado wird sicher auch mit ihm das Gespräch suchen. So wie mit vielen anderen auch.

Mit Albian Ajeti, der in der Premier League kaum spielt? Mit Michi Lang?
Ja, zum Beispiel. Oder mit Josip Drmic, Mario Gavranovic.

Drmic macht nun auch Musik!
Ja (lacht). Aber Vlado und ich reden mit ihm schon lieber über Fussball.

In knapp einem Jahr soll die EM angepfiffen werden. Zehn Jahre nachdem Sie mit der Schweizer U21 sensationell im EM-Final gegen Spanien gestanden haben. Wissen Sie Ihre Startformation noch?
Klar! Im Tor Yann Sommer. In der Verteidigung Philipp Koch, Jonathan Rossini, Timm Klose und Gae-tano Berardi. Im Mittelfeld Fabian Lustenberger, Granit Xhaka und Fabian Frei. Und im Sturm Shaqiri, Innocent Emeghara und Admir Mehmedi. Auf der Bank sassen unter anderen Fabio Daprelà, Pajtim Kasami oder Mario Gavranovic.

Die meisten unter ihnen wurden dann auch A-Nati-Spieler. War das absehbar?
Ja. Eine U21-Nati ist etwas anderes als eine U17. All diese Spieler waren damals schon Profis und galten als potenzielle A-Natispieler. Das ist heute nicht anders. Die U21 ist die A-Nationalmannschaft der Zukunft. Deshalb ist es so wichtig, dass sich die U21-Nati künftig wieder regelmässig für grosse Turniere qualifiziert. Die Qualität da ist hervorragend, das Schaufenster unglaublich.

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