Nicht nur Yakin auf dem Prüfstand
Das sind die vier Nati-Szenarien

In der Dezember-Analyse gehts nicht nur um die Zukunft von Murat Yakin. Auch Nati-Direktor Pierluigi Tami steht auf dem Prüfstand.
Publiziert: 23.11.2023 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2023 um 10:58 Uhr

Eine Sitzung zieht die Fussball-Schweiz in ihren Bann: Im Dezember, nach der Auslosung der EM-Gruppen nächste Woche, treffen sich SFV-Präsident Dominique Blanc, Nati-Direktor Pierluigi Tami und Trainer Murat Yakin zur Analyse der abgelaufenen EM-Qualifikation. Danach wird entschieden.

Bleibt alles beim Alten? Entlässt der Verband erstmals in diesem Jahrtausend einen Trainer? Muss auch Tami um seinen Job bangen? Gibts den totalen Neuanfang? Blick analyisert die vier Szenarien:

Können vom Duo Tami (l.) / Yakin (Mitte) nach der Dezember-Analyse noch beide lachen? Rechts Assistenz-Trainer Vincent Cavin (r.)
Foto: TOTO MARTI
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Nur Yakin muss gehen

Glaubt man den Worten von SFV-Präsident Dominique Blanc, eigentlich ein ausgeschlossenes Szenario. «Wir gehen mit Yakin an die EM», sagte der Romand gegenüber «CH Media». Jedoch war das noch vor den drei letzten Quali-Spielen, in denen die Nati das EM-Ticket zwar eintütete, aber nur zwei Punkte holte und spielerisch erneut enttäuschte. Mit der Fortsetzung des sportlichen Sinkflugs rechnete Blanc wohl nicht. Vor dem Rumänien-Spiel bekräftigte er gegenüber Journalisten die Wichtigkeit der Dezember-Analyse.

Nicht auszuschliessen, dass Nati-Direktor Pierluigi Tami, der Yakin öffentlich angezählt hat, Blanc und den Zentralvorstand von einer Yakin-Entlassung überzeugt. Tami ist der einzige Fussball-Fachmann in der SFV-Führung, er hat ein Vorschlagsrecht in der Trainerfrage.

In diesem Fall dürfte Tami seinen letzten Pfeil im Köcher in Form eines neuen Trainers noch abschiessen. Sollte die Nati dann aber an der EM absaufen, wäre das gleichbedeutend mit Tamis Ende.

Nur Tami muss gehen

Gemäss Blick-Infos bröckelt Tamis Rückhalt im Zentralvorstand, dem obersten Verbandsorgan. Die atmosphärischen Störungen, die mangelhafte Aufarbeitung des krachenden WM-Outs vor einem Jahr – all das hat auch der höchste operative Chef des Nationalteams zu verantworten. Und dass Tami im schwierigen Herbst seinem Motto bei Dienstantritt («Ich will nicht stören») treu blieb, entpuppte sich als Bumerang: Hätte Tami «gestört», sprich vehement in den Zwist zwischen Granit Xhaka und Yakin eingegriffen und dem Nati-Trainer generell den Rücken gestärkt, gäbe es kaum eine Trainerdiskussion.

Ironie der Geschichte: Ausgerechnet, als Tami sich nach dem 0:1 in Rumänien erstmals pointiert äusserte, lancierte er mit seinen Aussagen die Trainerdiskussion erst richtig. Der Tessiner stellte klar, dass eine EM ohne Yakin denkbar sei.

Sollte der SFV gegen Tamis Willen an Yakin festhalten, schwächt das die Position des Nati-Direktors empfindlich. Ein Abgang, freiwillig oder unfreiwillig, wäre dann wahrscheinlich, wenn nicht zwingend.

Yakin und Tami bleiben

Sollte Yakin bleiben, brauchts trotzdem Veränderungen. Dem momentan isoliert wirkenden Trainer fehlt eine loyale Vertrauensperson im Staff. Gut möglich, dass sich dieses «Problem» bald von alleine löst, auch wenn noch nichts unterschrieben ist: Gemäss Blick-Infos will Super-League-Aufsteiger Lausanne-Sport Nati-Assistent Vincent Cavin zum Sportchef machen – und Cavin seinerseits hat Lust auf den Job.

Das würde Platz machen für einen Yakin-Intimus. Tami könnte Cavins Abgang insofern ausschlachten, dass die Rochade auf der Assistenten-Position das Fazit der Dezember-Analyse sei. Und mit dieser Argumentation auch sich selber retten.

Problem: Bei einem Yakin-Verbleib, ob mit oder ohne Tami, würde die Trainerdiskussion nur dann ausgelöscht, wenn gleichzeitig Yakins Vertrag über die EM 2024 hinaus verlängert wird. Und der Trainer nicht als «lame duck» nach Deutschland fährt.

Yakin und Tami müssen gehen

Praktisch ausgeschlossen, weil ein Hochrisiko-Entscheid: Ein halbes Jahr vor der EM müssten ein neuer Trainer und ein neuer Nati-Direktor gesucht werden. Schon für jeden einzelnen Posten ist die Nachfolger-Suche schwer. Für beide Stellen Personen zu finden, die zudem gut miteinander harmonieren, dürfte in der kurzen Zeit praktisch unmöglich sein.

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