Kubilay Türkyilmaz zum schwierigen Verhältnis zwischen Tami und Yakin
«Es braucht einen Puffer wie Huggel oder Sforza»

Murat Yakin bleibt Nati-Coach, Pierluigi Tami bleibt sein Boss. Nachdem sich die beiden unterschiedlichen Charaktere auf einen Kurs geeinigt haben, glaubt Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz an eine starke Schweizer EM. Und macht einen überraschenden Vorschlag.
Publiziert: 30.11.2023 um 05:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2023 um 07:17 Uhr
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Kubilay TürkyilmazBlick-Kolumnist

«Natürlich ist die Lösung, den Vertrag mit Murat Yakin bis und mit Euro zu respektieren und danach weiterzuschauen, weder Fisch noch Vogel. Eine ‹graue› Lösung sagen wir dazu auf Italienisch. Jedenfalls ist es kein starkes Signal. Das wäre eine Verlängerung bis zur WM 2026 gewesen. Ein starkes Signal. Ein starker Yakin. Trotzdem bin ich glücklich für Murat, dass der Vertrag nicht aufgelöst wird. Denn ich bin der Überzeugung, dass er das Nati-Schiff auf Kurs bringen kann – auch wenn ich ihn hart kritisiert habe.

Aber er ist ein Coach, der weiss, dass nach der EM Schluss sein kann. Was anschliessend passiert, wissen die Götter. So kann er nicht der ganz starke Trainer sein, den es bräuchte. Aber der Fussballverband ist nicht bekannt für starke Lösungen.

Tami hätte Yakin niemals so anzählen dürfen

Und so gehen sowohl Pierluigi Tami, Yakins Chef, wie auch der Nati-Coach selber, ein bisschen als Verlierer aus der Sache heraus. Tami hätte Yakin nach dem Spiel in Rumänien niemals derart in Frage stellen und ihm die Jobgarantie absprechen dürfen. Damit hat er Murat und sich selbst ein Problem geschaffen. Es sollte grundsätzlich so sein, dass nicht der Direktor direkt nach einem Spiel Interviews gibt. Auch dieser ist dann noch in den Emotionen verhaftet. Erst recht ein ehemaliger Spieler und Trainer wie Tami.

Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz pflegt ein herzliches Verhältnis zu Nati-Coach Murat Yakin, kritisiert diesen bei Bedarf aber schonungslos hart.
Foto: TOTO MARTI
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Die Lösung, wie man das am einfachsten vermeiden kann, liegt auf der Hand. Es bräuchte einen Mann dazwischen. Einen, der als Puffer agiert. Ein ehemaliger Spieler wie Huggel, Benaglio oder Sforza, um ein paar Namen zu nennen. Einer, der jedenfalls auch bei den Spielern grossen Respekt geniesst.

Kritik verhindert keine Weiterarbeit

Aber am Ende hat der Coach den Nati-Direktor gleichwohl überzeugen und ihm einen Weg aus der Krise aufzeigen können, der plausibel erscheint. Dass das möglich war, bedeutet automatisch, dass die beiden einen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Und dass diese Konfrontation mit anschliessender Tiefenanalyse vielleicht sogar heilsam war. Kritik an Personen gehört zum Fussball dazu. Schliesslich ist der Job kurzfristig resultatorientiert. Da gibts laufend Kritik. Das wissen die beiden. Das ist kein Zustand, der eine weitere Zusammenarbeit verhindert.

Natürlich kommen da zwei komplett unterschiedliche Charaktere zusammen. Auf der einen Seite Tami, der vieles hinterfragt, der grübelt, der meistens nicht sehr direkt ist. Was in diesem Business auch eine Schwäche sein kann. Im Fall Yakin hingegen war er direkt. Und genau hier war es nicht angebracht. Aber man darf nicht vergessen: Es ist das erste Mal, dass ein Nati-Direktor in einer solchen Situation steckt, in der es sportlich gar nicht läuft. Damit muss man erstmal fertig werden.

Eine starke EM ist trotz allem möglich

Auf der anderen Seite steht Yakin, der Emotionale, der Instinkt-Mensch. Einer, der oft aus dem Bauch heraus entscheidet – und genau dann am stärksten ist. Beim letzten Zusammenzug hat er auch zu viel hinterfragt. Zu viel gegrübelt. Anstatt er selbst zu sein. Spontan zu sein. So sind diese Spiele in die Hosen gegangen.

Was aber für die Euro nicht der Fall sein muss. Wenn Murat wieder der Alte sein wird. Wenn alle ihr Ego vor dem Trip nach Deutschland zuhause lassen. Dann können wir eine starke Euro abliefern. Egal, was zuletzt war.»

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