Kubi analysiert für BLICK die Leistungen der Nati.

Foto: Toto Marti

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Kubilay Türkyilmaz

Die Nati macht es oft gut, wenn sie gegen Teams spielt, von denen sie denkt, sie seien besser als sie. Macht es gut, ja. Mehr aber auch nicht. Uns fehlen immer noch die paar Prozent, die es uns erlauben würden, solche Spiele auch zu gewinnen. Und nicht nur jene gegen höherkotierte Mannschaften, sondern auch gegen Nationen wie die Ukraine, die wir eigentlich schlagen müssen.

Wir lassen uns da von zwei Kontern überraschen – und verlieren. Auch gegen die Deutschen kassieren wir ein unnötiges Tor. Deshalb stehen wir nun mit einem mickrigen Pünktchen da und können alle Hoffnungen auf das Finalturnier schon nach den ersten beiden Spielen begraben. Dabei müssten wir vier Punkt haben. Mindestens.

Warum nicht in einen Halbfinal kommen?

Doch dazu mangelt es uns an jenem Quäntchen Schlitzohrigkeit, die es auf diesem Level braucht, um Spiele zu gewinnen. Wir müssen «böser» sein. Ich erinnere mich an eine Szene mit Haris Seferovic, der von seinem Gegenspieler im Strafraum gefoult wird. Doch er bleibt auf den Beinen. Das mag zwar hehr sein, aber wenn dein Gegenspieler dir schon die Möglichkeit zu einem Elfer offeriert, dann nimm sie wahr. Das ist nicht unfair. Im Strafraum muss man den Schiedstrichter nicht davon überzeugen, die Vorteilsregel anzuwenden...

Nati-Coach Vladimir Petkovic war nach dem 1:1 gegen Deutschland zufrieden. Und stolz. Doch das war er nur, weil der Gegner Deutschland hiess. Hätte der Gegner Ungarn geheissen oder wie auch immer, hätte es einen komplett anderen Diskurs gegeben. Doch wir müssen davon abkommen, zu sagen: Okay, es war Deutschland. Wir haben gegen elf Fussballer auf der Gegenseite gespielt, die schlechter waren als wir. Das zählt. Das sind diese zehn, vielleicht fünfzehn Prozent, die und fehlen. Kommen die hinzu, können wir es weit bringen. Und warum nicht an einem grossen Turnier in einen Halbfinal oder Final kommen? Kroatien ist nicht besser als wir.

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