Fragwürdige Doppelbürger-Klausel vom SFV
Wer für ein anderes Land spielen will, muss blechen

Der SFV lässt Jungtalente mit Migrationshintergrund ein Papier unterzeichnen. Damit versprechen sie, die Ausbildungskosten zurückzuzahlen, sollten sie sich für eine andere Nationalmannschaft entscheiden. Doch die Klausel ist juristisch fragwürdig.
Publiziert: 08.07.2018 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:45 Uhr
Xhaka feiert Nati-Ausgleich mit Doppel-Adler
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Hammer ins Serben-Netz:Xhaka feiert Nati-Ausgleich mit Doppel-Adler

25'000 Franken pro Jahr – soviel kostet die Ausbildung eines jungen Fussballters in der Schweiz, wenn das Nachwuchstalent im Förderprogramm Footuro in Auswahlteams speziell gefördert wird. Den acht besten jedes Jahrgangs legt der Schweizerische Fussballverband (SFV) jeweils ein Papier vor, das sie unterzeichnen müssen, sofern sie Doppelbürger sind. Damit sollen sie sich frühzeitig der Schweiz verpflichten und versprechen, später die Ausbildungskosten zurückzuzahlen, sollten sie irgendwann für eine andere Nation entscheiden. Dies berichtet die «Sonntagszeitung».

Granit Xhaka zelebriert sein Tor gegen Serbien mit dem Doppeladler.
Foto: TOTO MARTI
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Denn seit 2003 können Jungtalente mit Migrationshintergrund, die von der U15 bis in die U21 noch für die Schweiz spielten, vor dem Übertritt ins A-Team entscheiden, ob sie nicht doch lieber für eine andere Nationalmanschaft auf dem Rasen stehen würden. Das Geld, das der SFV in die Spieler gesteckt hatte, wäre dann eine sinnlose Investition gewesen.

Vor Gericht kaum durchsetzbar

Nicht erst seit der Doppelbürger-Diskussion ist dies ein grosses Thema beim Fussballverband. Mit Mladen Petric (Kroatien), Ivan Rakitic (Kroatien), Zdravko Kuzmanovic (Serbien), Kerim Frei (Türkei) und Izet Hajrovic (Bosnien-Herzegowina) hatten sich in den lezten Jahren fünf Doppelbürger mit Schweizer Fussball-Ausbildung für eine andere Nationalmannschaft entschieden. Deshalb hatte der SFV die Strafklausel eingeführt.

Doch diese ist juristisch fragwürdig, vor Gericht liesse sie sich kaum durchsetzen. Das Schweizer Obligationenrecht lässt solche Verträge gar nicht zu. Zudem sind Nationalspieler nicht durch einen Arbeitsvertrag mit dem Verband oder den Nationalteams verbunden. SFV-Direktor Hansruedi Hasler sagt deshalb zur Sonntagzeitung, das Papier sei eher ein «Gentleman's Agreement». Es sei zu verstehen als eine moralische Verpflichtung.

Seit Existenz der Strafklausel hat nie ein Talent die Unterschrift verweigert. Auch musste der Schweizer Fussballverband noch nie Geld einfordern.

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