Viel Arbeit für Feuerwehrmann Petkovic
Diese Brandherde muss der Nati-Coach löschen!

Noch 72 Tage bis zu unserem EM-Auftakt gegen Albanien. In der Nati brennt es an allen Ecken. Nur das Feuer der Begeisterung lodert noch nicht.
Publiziert: 31.03.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:18 Uhr
Von Felix Bingesser

Einstellung/Leidenschaft

Es gibt Natispieler, die zu Tests einrücken und den Abstecher in die Heimat als willkommene Abwechslung für den streng regulierten und kontrollierten Alltag bei einem europäischen Spitzenteam sehen. Und es in der beschaulichen Heimat nachweislich auch im Nachtleben mal krachen lassen. Gewährt Vladimir Petkovic zu viele Freiheiten? Es gibt auf der anderen Seite auch verunsicherte Spieler, bei denen der Coach die richtigen Worte nicht findet. Die Fassade des Gentleman Petkovic bröckelt. Gerade in Krisensituationen fehlt ihm die Empathie, fehlt ihm das Gespür für eine Gruppe, die auseinander­zufallen droht. Die Startviertelstunde ­gegen Bosnien hat erschreckend deutlich aufgezeigt: Das Team war nicht bereit!

Absenzen/fehlende Spielpraxis

Die Schweiz kann auf Krieger Valon Behrami in Form, auf Abwehrchef Johan Djourou und auf einen spielfreudigen Xherdan Shaqiri nicht verzichten. Da ist, das haben die Spiele in Irland und gegen Bosnien gezeigt, die Personaldecke dünn. Zudem fehlt es einigen formschwachen Spielern an Spielpraxis im Klub. Da leidet das Selbstvertrauen.

Torflaute

Hat einen direkten Zusammenhang mit dem fehlenden Selbstvertrauen. Symptomatisch dafür: Haris Seferovic. Seit Monaten ohne Torerfolg und komplett verunsichert. Auch bei Breel Embolo ist die Leichtigkeit des Seins verflogen. Auch er trifft seit Monaten nicht mehr. Josip Drmic ist verletzt, Alternativen gibts keine. In der heimischen Liga treffen Marc Janko und ­Munas Dabbur. Die können wir leider nicht einbürgern.

Hilfe, es brennt! Feuerwehrmann Petkovic braucht viel Wasser, bis er alle Nati-Sorgen weggespült hat.
Foto: Alan Thornton (Bildmontage)
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Taktisches Konzept

Als Petkovic angetreten ist, hat er dem Team einen offensiveren Stil vermittelt und weniger auf Resultatfussball gesetzt. Da gab es auch mal «spektakuläre» Niederlagen. Von diesem Stil ist nichts mehr zu erkennen. Die Mannschaft steht tief in der ­eigenen Platzhälfte. Und verliert trotzdem. Die fehlende Spiel­kultur führt zu verzweifelten ­hohen Bällen auf den isolierten Einzelkämpfer Seferovic im Sturm­zentrum. Planlos.

Fehlende Hierarchie

Die Captainbinde wandert wie ein Stafettenstab von Spieler zu Spieler. Gökhan Inler, Stephan Lichtsteiner, Valon Behrami, Yann Sommer. So lautet die Rangliste von Petkovic in der Captainfrage. Lichtsteiner muss jetzt als Integrationsfigur die Führungsrolle noch klarer übernehmen. Er ist gefordert wie nie. Seine gute Analyse nach dem Bosnien-Spiel war eine mutige und klare Botschaft. Auch an den Trainer.

Begeisterung

Die Partie im Letzi war ein Test. Es war aber auch ein Auswärtsspiel, weil die Bosnier auf und neben dem Feld für die Musik sorgten. Natürlich: Die Schweizer Fans wurden in den letzten Jahren verwöhnt. Die regelmässige Teilnahme an grossen Turnieren hat vielleicht etwas satt gemacht. Mit unserem beschränkten Spielermaterial und unserer beschränkten Fussballkultur muss alles stimmen, damit wir im Konzert der Grossen mitspielen können. Das Team muss auch spüren, dass es im Land getragen ist. Darum ist es umso wichtiger, dass die Mannschaft mit ihren Auftritten das Feuer auch in der Bevölkerung neu entfachen kann. Mit Auftritten wie zuletzt gelingt das nicht.

Fazit

Panik ist fehl am Platz, aber die demonstrierte Gelassenheit von Petkovic ist irritierend. Es brannte an allen Ecken und Enden, Feuerwehrmann Petkovic ist gefragt. Dem Coach bleiben noch einige Trainings und zwei Testspiele, um aus einem verunsicherten Hühnerhaufen eine Mannschaft zu formen. Gelingt ihm das nicht, ist sein Kredit verspielt. Und dann wäre seine am Ende umstrittene Vertragsverlängerung eine Hypothek.

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Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
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Portugal
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Kroatien
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Schottland
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Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
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Italien
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Frankreich
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Belgien
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Israel
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Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
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Deutschland
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Niederlande
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Bosnien und Herzegowina
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Ungarn
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Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
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Dänemark
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Spanien
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Serbien
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Schweiz
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Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
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Georgien
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Albanien
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Tschechien
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Ukraine
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Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
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England
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Irland
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Finnland
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Liga B, Gruppe 3
Mannschaft
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Slowenien
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Norwegen
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Kasachstan
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Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
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Türkei
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Wales
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Montenegro
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Schweden
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Aserbaidschan
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Estland
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Liga C, Gruppe 2
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Rumänien
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Kosovo
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Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
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Bulgarien
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Luxemburg
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Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
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Lettland
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Gibraltar
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