Heather Chesnay posiert vor dem Haus am Burren Way 16 in Belfast.

Foto: TOTO MARTI

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Ugo Curty

Wäre die Haustür nicht blau gestrichen, könnte man an der Nummer 16 vorbeigehen, ohne sie zu bemerken. Doch diese scheinbar harmlose kleine Strasse im Arbeiterviertel von East Belfast war der Geburtsort eines der grössten Fussballer aller Zeiten. Eine kleine Gedenktafel an der Vorderseite des Hauses verrät den Namen der früheren Besitzer: «Familienhaus der Fussballlegende George Best».

Der Nordire war für seine Genialität auf dem Spielfeld und seine Possen abseits des Platzes bekannt. Ein Stürmer von unvergleichlicher Klasse, der zwischen 1963 und 1974 für Manchester United spielte. Sein verrückter Charme machte ihn zu einem Sexsymbol. Doch weil er zu nahe an der Sonne flog, verbrannte George Best seine Flügel und ertrank im Alkohol. Dieses aussergewöhnliche Schicksal nährte einen Mythos, der ihn auch sechzehn Jahre nach seinem Tod noch immer begleitet.

Seit sechzig Jahren im Besitz der Familie

Peter McCabe könnte stundenlang über dieses Thema sprechen. Der Torwart wartet auf der Eingangstreppe auf uns, er trägt ein verblichenes T-Shirt von der WM 2006. Normalerweise empfängt er Gäste, die das Haus von George Best gemietet haben, um dort zu übernachten.

«Wir bekommen immer mehr Besucher», sagt McCabe. «Dieser Ort war immer im Besitz der Familie Best, bis zum Tod des Vaters Dickie im Jahr 2008. George bot ihm mehrmals an, ein Haus für ihn zu kaufen und ihm beim Umzug zu helfen, aber er lehnte immer ab. Die Familie, die sechs Kinder hatte, hing sehr an ihrem bescheidenen Heim und an diesem Viertel.»

Die Immobilie wurde 2011 auf den Markt gebracht. Um zu verhindern, dass dieses Stück Belfaster Geschichte verschwindet, kaufte es die Wohltätigkeitsorganisation EastSide Partnership. «George Best ist einer der berühmtesten Söhne Belfasts, und es war wichtig, seine Geschichte zu bewahren», erklärt Heather Chesnay, die uns am Burren Way 16 getroffen hat. Ihre Non-Profit-Organisation versucht, die Hauptstadt attraktiver zu machen, insbesondere durch Tourismus, Bildung und Kunst.

Mit der Hilfe der besten Schwestern

Während der Pandemie nutzte das Team die Gelegenheit, das Haus zu renovieren und in die Vergangenheit zu versetzen. Alle Möbel wurden so gestaltet, dass sie dem Jahr 1961 so nahe wie möglich kommen, dem Jahr, in dem der Teenager George sein Zuhause verliess, um nach Manchester zu gehen und sich United anzuschliessen.

Das Ergebnis ist verblüffend, fast ein wenig verstörend. Jeden Moment erwartet man, dass George Best mit seinen Fussballschuhen und seinem schlammverschmierten Hemd durch die Tür kommt. Die Wände sind voll mit Familienfotos. Der legendäre Spieler erscheint einem immer näher, fast wie ein lange verschollener Freund, dessen Leben nachgezeichnet wird. Auf dem Esszimmertisch sind sogar Kopien seiner alten Schulhefte und einige Briefe an seine Familie aus dem fernen England hinterlassen. Die Handschrift ist sauber und immer mit der gleichen Unterschrift versehen: «Your Son George».

Erste Tröpfchen im Garten

Hinter dem Haus befindet sich der Garten, in dem George Best seine ersten Bälle trat. Wenn er nicht gerade auf dem Spielfeld am Ende der Strasse spielte. Als er älter war und ihm die Presse vor dem Haus der Familie auflauerte, flüchtete der Spieler mit Hilfe der Nachbarn durch die Hecke.

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