Hier beweist Uhrmacher Lichtsteiner jede Menge Geduld
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Ex-Nati-Heisssporn ganz ruhig:Hier beweist Uhrmacher Lichtsteiner jede Menge Geduld

Ex-Nati-Captain nimmt sich Zeit für einen Neustart
Lichtsteiner wird jetzt Uhrmacher

Stephan Lichtsteiner (37) schlägt sieben Monate nach seinem Karriereende ein neues Kapitel auf. Das frühere Nati-Aushängeschild werkelt jetzt an Uhren!
Publiziert: 14.03.2021 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2021 um 17:07 Uhr
Steffi Buchli und Marco Pescio (Text), Sven Thomann (Fotos)

Mit der Spezialpinzette sitzt er da, über ein Uhrwerk gebeugt – und fischt ein klitzekleines, filigranes Spiralfederchen aus dem Gehäuse und legt es feinsäuberlich neben sich in die parate Schatulle. Stephan Lichtsteiner (37) übt Handgriffe in seinem ersten Job nach seiner langen Karriere als Fussballprofi. Der frühere Nati-Captain steigt ins Uhrengeschäft ein!

Sein Arbeitsplatz ist nicht mehr eines der grossen Stadien Europas, sondern vorübergehend ein kleines Atelier im Zürcher Enge-Quartier. Bei einer jungen Uhrenmacher-Familie erhält Lichtsteiner im Rahmen eines viermonatigen Praktikums Einblicke in diese für ihn völlig neue Welt. Sein Ziel: Er möchte einen Eindruck davon bekommen, wie das Business sprichwörtlich tickt.

Fussball ist nicht mehr alles

Die titelreiche Karriere mit den Stationen GC, Lille, Lazio, Juve, Arsenal und zuletzt Augsburg hat Lichtsteiner endgültig hinter sich gelassen. Seit dem Schnitt Mitte August 2020 hat sich sein Fokus klar verändert. Er ordnet nicht mehr alles dem Fussball unter. Zwar hat er seither seine Trainerausbildung weiter vorangetrieben, seine Absicht sei es nun aber, sich möglichst breit aufzustellen: «Ich möchte auch in anderen Bereichen Erfahrungen sammeln, die mir später – gerade auch im Trainerjob – weiterhelfen sollen. Es gefällt mir, keinen Druck zu haben – und dass ich hier bei Maurice de Mauriac die Chance bekomme, tiefer in eine für mich ganz neue Branche hineinzuschauen.»

Stephan Lichtsteiner sucht eine neue Herausforderung – im Uhren-Business.
Foto: Sven Thomann
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Warum ausgerechnet Uhren? Lichtsteiners Antwort kommt rasch: Weil es «kleine Schmuckstücke» seien, die ihn schon immer fasziniert hätten. Und vielleicht auch ein wenig, weil dieses bodenständige, präzise, zuverlässige Arbeiten auch zu seinem Charakter passe. «Dieses Handwerk ist etwas typisch Schweizerisches. Und es ist schon auch so, dass ich mich darin ein bisschen wiederfinde.»

Der pünktliche Italiener

Klar, die Zeit in Rom und Turin habe ihn ebenfalls geprägt – allerdings nicht in allen Lebensbereichen. «Ich bin ein Stück weit zum Italiener geworden, aber mit Sicherheit zum pünktlichsten, den es gibt», meint er lachend. Und schiebt gleich noch eine andere Parallele hinterher. Diesmal zum Fussball. «Wenn in einer Mannschaft ein Spieler im Verbund nicht funktioniert, ist der Erfolg des Teams gefährdet. Das ist bei der Uhr nicht anders. Ein falsch eingesetztes Teilchen – und sie läuft nicht.»

Damit steht fest: Ganz ohne selbstauferlegten Druck, ganz ohne Ambitionen macht er auch nach der Karriere nichts: «Schön wäre schon, wenn man dann auch mit meiner gemachten Uhr pünktlich ankommt.»

Dass er früher auf dem Platz einer gewesen sei, der im Streben nach Erfolg durchaus auch mal emotional die Hände verwarf, will er gar nicht erst abstreiten. Ob bei ihm auch beim Uhrenmachen der Geduldsfaden reissen könnte? Lichtsteiner schmunzelt: «Nicht auszuschliessen. Dann fliegt das Ganze halt mal durchs Atelier.»

Persönlich

Stephan Lichtsteiner (37) beginnt seine Karriere beim FC Adligenswil, wechselt als C-Junior zum FC Luzern. Unter Marcel Koller schafft er später bei GC den Durchbruch, wird 2003 Meister. Nebenbei schliesst er eine Lehre zum Bankkaufmann ab. Danach folgt eine Top-Karriere mit den Stationen Lille, Lazio, Juventus Turin, Arsenal und Augsburg. Lichtsteiner hat total 108 Länderspiele absolviert, war lange Zeit auch Captain unserer Nati. Mit Frau Manuela hat er eine Tochter (Kim) und einen Sohn (Noë).

Stephan Lichtsteiner (37) beginnt seine Karriere beim FC Adligenswil, wechselt als C-Junior zum FC Luzern. Unter Marcel Koller schafft er später bei GC den Durchbruch, wird 2003 Meister. Nebenbei schliesst er eine Lehre zum Bankkaufmann ab. Danach folgt eine Top-Karriere mit den Stationen Lille, Lazio, Juventus Turin, Arsenal und Augsburg. Lichtsteiner hat total 108 Länderspiele absolviert, war lange Zeit auch Captain unserer Nati. Mit Frau Manuela hat er eine Tochter (Kim) und einen Sohn (Noë).

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