Murat Yakin, warum ist Michi Frey nicht dabei?
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Nati-Coach erklärt Aufgebot:Murat Yakin, warum ist Michi Frey nicht dabei?

Yakin verzichtet auf Tor-Maschine
Jetzt ist Frey halt der grösste Nati-Fan!

Michael Frey (27) ist in der Form seines Lebens. Er spielt mit Antwerpen eine bombastische Saison. Trotzdem ist der Münsinger bei den Nati-Spielen bloss Zuschauer. Wie geht der Stürmer damit um?
Publiziert: 12.10.2021 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2021 um 18:17 Uhr
Marco Pescio

Als Murat Yakin Anfang Oktober das Aufgebot für die WM-Quali-Spiele gegen Nordirland und Litauen bekannt gab, fehlte ein Name erneut auf der Liste. Der Name jenes Mannes, der für Royal Antwerpen in Belgiens Spitzenliga in bislang zehn Partien zwölf Treffer verbucht hatte. Und der in der Europa League Teams wie Frankfurt, Olympiakos Piräus und (bald) Fenerbahce gegenübersteht. Michi Frey, das neue Stürmerphänomen aus der belgischen Jupiler Pro League, erhält wieder keine Chance unter Yakin.

Unverständlich, meint etwa Ex-Nati-Star Ramon Vega. «Ich glaube, Michael Frey, der schnell ist und dazu auch noch trifft, wäre die bessere Wahl gewesen», sagt der frühere Tottenham-Verteidiger im Blick. Und meint damit konkret: Er hätte Frey Celtic-Stürmer Albian Ajeti klar vorgezogen.

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Michael Frey verfolgt die Nati-Spiele als Fan – doch das soll sich bald ändern.
Foto: freshfocus
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«Ich fiebere seit Kindesalter mit»

Frey will die ganze Aufgebots-Debatte, die da um seine Person entstanden ist, nicht gross kommentieren. «Natürlich hätte ich mich gefreut, dabei sein zu dürfen», erklärt er, lässt aber durchblicken, dass er keinen Groll in Richtung Yakin und Co. hege. Jetzt sei er halt der grösste Nati-Fan, der zugucke: «Ich fiebere seit Kindesalter immer mit. Meistens am TV. Früher auch oft live im Stadion.»

Nicht erst seit dem EM-Viertelfinaleinzug im Sommer sieht er die Schweiz auf einem sehr guten Weg: «Wir entwickeln uns als Fussballland in eine positive Richtung!» Aber klar: Nur zu gerne wäre er an vorderster Front dabei, wenn es darum geht, das Heimatland zu präsentieren. Und so hofft er auch: «Dass mir die Leute, die in der Verantwortung stehen, bald eine faire Chance geben. Ich bin heute ein anderer Spieler als vor drei oder vier Jahren.»

Damals wechselte Frey nach einer persönlich starken Super-Legaue-Saison mit dem FCZ und zwölf Toren zu Fenerbahce Istanbul. Er sammelte in der Türkei nach eigenen Aussagen wertvolle Erfahrungen, bezahlte aber auch viel Lehrgeld. Es folgten eine Saison in Nürnberg, dann eine in Diensten von Waasland-Beveren, wo er mit Belgiens Fussball erstmals in Berührung gekommen ist – und richtiggehend explodierte. Dank den 15 Pflichtspieltoren letzte Saison wurde Top-Klub Royal auf ihn aufmerksam.

«Ich lebe für den Fussball!»

Diese unglaubliche, neue Konstanz in seinen Leistungen hätten einen Grund, sagt er. Er habe nicht nur körperlich zugelegt, sondern befasse sich auch detaillierter mit seinem persönlichen Auftritt: «Ich studiere und analysiere meine Spiele, meine Laufwege, schaue auch gerne andere Topstürmer an wie sie spielen. Ich kann und will noch besser werden und lebe für den Fussball!» Ob er bald auch seine Nati-Partien studieren darf?

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