Rapid-Stars lassen sich zu Verbal-Entgleisung hinreissen
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Nach Derby-Sieg:Rapid-Stars lassen sich zu Verbal-Entgleisung hinreissen

Nach Homophobie-Skandal
Ösi-Nationalspieler fliegen aus dem Kader

Drei österreichische Top-Fussballer werden nach schwulenfeindlichen Beleidigungen nicht fürs Nationalteam selektioniert. Trainingslager und Testspieler finden ohne das Trio statt. Trainer Ralf Rangnick setzt damit ein starkes Zeichen.
Publiziert: 14.03.2024 um 21:49 Uhr
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Laura ErniPraktikantin Sport

Heftige Strafen nach Homophobie-Eklat: Mittelfeldspieler Marco Grüll (25), Stürmer Guido Burgstaller (34) und Goalie Niklas Hedl (22) sind wegen ihrer verbalen Entgleisungen Ende Februar nicht für das Trainingslager und die Testspiele des österreichischen Nationalteams aufgeboten worden. 

Was war passiert? Nach dem 3:0-Sieg im Wiener Stadtderby am 25. Februar 2024 feierten die Rapid-Spieler ausgiebig. Denn: Nach einer fast fünfjährigen Durststrecke – total 12 Spiele in Serie – ohne Sieg bezwangen sie ihren Stadtrivalen Austria endlich wieder. Der Tanz zu Schmähgesang war nur der Anfang des unangebrachten Verhaltens. Nachdem Rapid-CEO Steffen Hofmann (43) seine Derby-Gegner durch ein Megafon als «Arschlöcher» bezeichnete, sangen auch die Rapid-Spieler lauthals durch das Megafon «Wir sind keine orschwoarmen Veilchen» («Wir sind keine schwulen Austria-Spieler»).

Harte Strafen nach schwulenfeindlichen Anschuldigungen

Nun büssen die drei für ihre diskriminierende Äusserungen. Keine Nomination für das Nationalteam. Das heisst: Das Trio wird weder das Trainingslager noch die Testspiele bestreiten. Schon in den letzten Wochen wurden sie vom Strafsenat der österreichischen Fussball-Bundesliga für mehrere Spiele gesperrt. Auch Hofmann und Co-Trainer Stefan Kulovits (40) kassieren Strafen und die Mannschaft Rapid muss einen Zwei-Punkteabzug verzeichnen.

Noch war alles gut. Marco Grüll, Guido Burgstaller und Co. jubeln über ein Goal.
Foto: Getty Images
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Nun zieht also auch ÖFB-Nationaltrainer Ralf Rangnick (65) Konsequenzen. «Das ist etwas, das ich in einer Mannschaft, wo ich Trainer bin – egal ob im Verein oder hier bei der Nationalmannschaft – nicht tolerieren werde», so der Teamchef im «Spiegel». «In dem Fall erwarte ich, dass sich die Jungs mit diesem Thema ernsthaft auseinandersetzen, und verstehen, was es für Menschen bedeutet, wenn sie auf so eine Art und Weise öffentlich beleidigt oder diskriminiert werden.»

Marco Grüll gibt sich im Podcast «Vereinhören» geläutert: «Ich kann nur sagen, es war einfach ein Riesenfehler. Ich wollte nie einen Menschen damit verletzten oder diskriminieren.»

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