Man stelle sich mal vor, in der Premier League spielt Chelsea gegen West Ham. Und dabei trifft ein Spieler auf seinen Lebenspartner. Scheint im Männerfussball, in dem Homosexualität noch immer als Tabu angesehen wird, undenkbar. Im Frauenfussball ist dies aber Tatsache. «Und nichts Ungewöhnliches», sagt Martina Voss-Tecklenburg, ehemalige Trainerin der Schweizer Frauen-Nati.
So zum Beispiel in London. Unsere Nati-Spielerinnen Alisha Lehmann und Ramona Bachmann sind privat ein Paar, auf dem Feld stehen sie sich in der Women's Premier League National Division gegenüber. Lehmann im Dress von West Ham, Bachmann im Chelsea-Shirt. Letzten November kams zum Derby im London.
«BBC Three» hat das Aufeinandertreffen des Liebespaars in der Dokumentation «Britain's Youngest Football Boss» festgehalten. Darin wird das Leben von Jack Sullivan erzählt, dem erst 19-jährigen Geschäftsführer der Frauen von West Ham. Eine Episode handelt aber von Bachmann und Lehmann.
Rückspiel im März
«Es gibt viele positive Erfahrungen, wenn man jemanden hat, der das Gleiche tut», erzählt Bachmann darin. Und Lehmann offenbart: «Ramona ist technisch sehr gut und sie ist schnell. Ich hoffe aber, dass sie gegen uns nicht trifft, sonst fühle ich mich schlecht.»
Ihre Gebete wurden nicht erhört: Die Partie im November gewann Chelsea 2:0. Beide Tore erzielte Ramona Bachmann. Am 31. März kommts zum Rückspiel. (mam)